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Feuerbach - oder Projektion als Glaube

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Feuerbach - oder Projektion als Glaube

Hi Dtrainer,
... sowas. Hast Du doch glatt meine Karikatur durchschaut ... :lach3:
Wobei es Dein letzter Absatz aber gut auf den Punkt bringt. Trag ich so mit.

Im Prinzip habe ich schon ein gewisses Problem mit dem Wort "Glaube". Das, was als Glaube bezeichnet wird, ist ja dem Wesen nach eher eine Überzeugung als eine bloße Vermutung.

Und zu einer Überzeugung sollte man doch selbst gelangen und wenn's ein ganzes Leben dauert. Ein so verstandener Glaube, den einem der Dorfpfarrer nonverbal über den Hosenboden eintrichtert, wenn man die falsche Frage stellt, taugt nichts, da sind wir uns wohl einig.

Der Aspekt, dass ein gesellschaftlicher Konsens irgendwie vorhanden sein sollte, ist nicht von der Hand zu weisen. Ich frage mich nur, ob dieser Konsens wirklich unbedingt mit einer Gottesvorstellung befrachtet sein bzw. diese sogar noch in den Vordergrund stellen muss.
Das Wort "Gottesvorstellung" führt in die Irre. Man kann sich Gott nicht vorstellen, was sollte das auch bringen. Religionen sagen übrigens genau das - sofern ein Priester nicht was anderes redet.
Werte wie wir sie verwenden, stammen ja aus Offenbarungen. Die Philosophie hat sich auch immer damit beschäftigt, sie hat aber nie ein schlüssiges System entwickelt daß dem Kriterium "gut für alle" standhalten würde.
Glaube ist keine Überzeugung, oder das wäre nur ein Durchgangsstadium. Glaube ist die Verbindung zwischen Gott und Mensch, eine Brücke, wenn du so willst.
Theorien und theologische Aussagen sind nur die Oberfläche. Wer "findet" hat eine Verbindung hergestellt durch die Kraft fließt und unbekannte Dinge erkennbar werden. Das hat wenig mit "Frömmigkeit" und viel mit Suchen zu tun.
"Fünf Minuten Meditation sind besser als siebzig Jahre frommer Andacht "(Baha'u'llah)

@Dirtsa,
Das kam auch nicht so an. Nimm meine Aussage als meine Stellungnahme gegen das "missionieren".

LG dtrainer
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Feuerbach - oder Projektion als Glaube

[otop]@dtrainer: mit den andern kannst Du ruhig reden, mit mir nicht. Wieso? Ich lese hier einige Argumente heraus, die ich selbst schonmal an anderer Stelle geschrieben habe, da hast Du Dich angegriffen gefühlt. Die selben Argumente von anderen geschrieben und dann plötzlich sind Dir die Argumente recht. Ist mir unerklärlich.[/otop]

Ich frage mich, warum Werte gleichgesetzt werden mit Gott? Warum brauchen manche Menschen die Vorstellung von Belohnung für gutes Verhalten und Bestrafung für schlechtes Verhalten? Wozu die Vorstellung von einem mystischen Wesen? Und wieso braucht es überhaupt irgendeine Religion, wenn Gott doch überall ist und ebenso in allen Menschen? Wozu Propheten und Offenbarer? Gott sollte in der Lage sein, für sich selbst zu sprechen. Und zwar durch jeden Menschen hindurch.

Ich habe neulich einen Artikel in der Zeitung gelesen, dort hieß es, dass auch die immateriellen Werte vom Mechanismus von Angebot und Nachfrage geregelt werden. Das erklärt, warum auch heute noch religiöse Vorstellungen beliebt sind. Sie werden gebraucht. Nicht von allen Menschen gleichermaßen, aber doch noch von Vielen. Jetzt könnte ich hier eine Theorie ausbreiten, aber dann werde ich gewiß wieder angefeindet, also lasse ich es.

Jedenfalls zeigt die Vielzahl an Diskussionen das ein großes Bedürfnis besteht, die tradierten religiösen Bilder mit dem heutigen Wissenstand abzugleichen. Dabei wird offenbar, dass es eine Vielzahl an Zählern gibt, aber nur einen Nenner: der Mensch sucht allgemeinültige Werte.

Werte wandeln sich von Epoche zu Epoche in der den Einzelnen übersteigenden Gesellschaft und innerhalb jeder Generation in jeder individuellen Lebenszeit. So gesehen dürfte sich auch das Gottesbild abwandeln und nimmt damit den Charakter einer Variable ein.

Gott (das Gottesbild) im Sinne dieser Diskussion ist also nicht stetig, sondern passt sich an die jeweiligen Anforderungen des Lebens an die Menschen an.

Angenehme Nachtruhe

P.S.:
Man kann sich Gott nicht vorstellen ...
Eben. Wie also etwas offenbaren, dass nicht vorstellbar ist, nicht sichtbar ist usw. Warum überhaupt Gott in's Spiel bringen, wenn für den Menschen nicht erfahrbar? "Gott" (so wie der Mensch ihn sich eben doch vorstellt) ist und bleibt ein menschliches geistiges Konstrukt.

So, jetzt aber .. Gute Nacht!
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Feuerbach - oder Projektion als Glaube

@dtrainer: mit den andern kannst Du ruhig reden, mit mir nicht. Wieso? Ich lese hier einige Argumente heraus, die ich selbst schonmal an anderer Stelle geschrieben habe, da hast Du Dich angegriffen gefühlt. Die selben Argumente von anderen geschrieben und dann plötzlich sind Dir die Argumente recht. Ist mir unerklärlich.
Wenn du das rätselhaft findest, lies die PN's die du mir geschrieben hast, nochmal. Ich rede übrigens mit jedem der einigermaßen sachlich bleibt.
Gott (das Gottesbild) im Sinne dieser Diskussion ist also nicht stetig, sondern passt sich an die jeweiligen Anforderungen des Lebens an die Menschen an.
..und ist dennoch immer falsch. Es macht keinen Sinn sich ein Bild zu machen, da Gott geistiger Natur ist. Mach ein Bild von Musik, wenn du kannst. Wie sieht ein Gedanke aus? Was nicht geht zu versuchen, ist Zeitverschwendung.
Eben. Wie also etwas offenbaren, dass nicht vorstellbar ist, nicht sichtbar ist usw. Warum überhaupt Gott in's Spiel bringen, wenn für den Menschen nicht erfahrbar? "Gott" (so wie der Mensch ihn sich eben doch vorstellt) ist und bleibt ein menschliches geistiges Konstrukt.
Gott ist sehr wohl erfahrbar, aber nicht mit den Sinnen. Aber das kann ich wohl schreiben bis die Finger glühen, es wird ignoriert. Ich bezeuge daß ich diese Erfahrung immer wieder mache - und du kannst sicher bezeugen daß du sie nicht machst. Irgendwas machen wir unterschiedlich...mag sein daß deine Gottesvorstellung ein "menschliches Konstrukt" ist. Meine Erfahrung ist es nicht, und darüber zu streiten ist sinnlos.
Siehe Platos Höhlengleichnis...
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Feuerbach - oder Projektion als Glaube

Hallo Tele,
Eben. Wie also etwas offenbaren, dass nicht vorstellbar ist, nicht sichtbar ist usw. Warum überhaupt Gott in's Spiel bringen, wenn für den Menschen nicht erfahrbar? "Gott" (so wie der Mensch ihn sich eben doch vorstellt) ist und bleibt ein menschliches geistiges Konstrukt.
Sicher haben diese Leute eben doch eine Vorstellung von Gott und fühlen sich berufen diese anderen mitzuteilen..
Ob das nun tatsächlich nur ein menschliches Konstrukt ist oder eine persönliche Erfahrung, warum sollten so viele an etwas glauben, was sie nie erleben können?
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.645
AW: Feuerbach - oder Projektion als Glaube

Moin
Hallo Tele,

Sicher haben diese Leute eben doch eine Vorstellung von Gott und fühlen sich berufen diese anderen mitzuteilen..
Ob das nun tatsächlich nur ein menschliches Konstrukt ist oder eine persönliche Erfahrung, warum sollten so viele an etwas glauben, was sie nie erleben können?

Weil der Glaube nicht auf Wissen sondern wie der Begriff schon verrät, auf Glauben und Hoffnung basiert.
Religiöse Gemeinschaften sind durch gemeinsame Sicht und Verhaltensweisen geprägt, dabei ist es nicht entscheidend dass man eine Erfahrung gemacht hat die den Glauben durch Wissen festigt, sondern die Hoffnung auf spirituelle Erfahrungen und ein Leben nach dem körperlichen Tod stehen dabei im Vordergrund.

Gruss Grubi
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Feuerbach - oder Projektion als Glaube

@dtrainer:
Also Deine PN's sind auch nicht gerade sehr freundlich. Und sachlich bist Du auch nicht gerade, siehe mein Vernunft-Blog. Aber da kann ich mir wohl die Finger krumm schreiben.

Und nochmal: wie willst Du etwas erfahren, ohne Deine Sinne? Auch das Geistige nimmst Du irgendwie wahr. Nicht umsonst wird von sechsten und siebten Sinn gesprochen. Vielleicht gibt es noch mehr sich langsam erst entwickelnde Sinne, dadurch noch mehr zu entdecken. Neue, noch zu erforschende Eindrücke ergäben sich daraus. Fremdartig und womöglich unglaublich. Zunächst.

Ich meine, ich denke auch viel wenn der Tag lang ist. Aber dass da ein Gedanke oder eine Stimme dabei wäre, die sich als Gott ausgibt, ist mir neu und bleibt mir auch gleichfalls sinnlos. Ebenso dieser Hinweis, dass man Gott erfahren muß, um an ihn glauben zu müssen. Was ist, wenn diese Gotteserfahrung am End doch nur eine physiologische (und fehlinterpretierte) Bewegung ist.

*

Hallo Bona,

Konstrukt und persönliche Erfahrung müssen sich imho gar nicht widersprechen. Ich selbst habe genug Erfahrungen gemacht, aus denen sich eine Einstellung gebildet hat und umgekehrt. Wer bestimmte Erlebnisse in die Kategorie "Gott" einordnet, bzw. eingeordnet bekommen hat (so und so ist Gott und so und so nicht) muß ja zwangsläufig Gott begegnen.

Sage ich z.B. Gott ist in allem enthalten, also auch in mir, dann muß daraus folgen, dass ich ununterbrochen mit Gott in Kontakt bin und ich selbst ein Teil Gottes, Ich vermeide hier mal die blasphemische Aussage, dass daraus folgt, dass ich Gott bin.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Feuerbach - oder Projektion als Glaube

Hallo Telepathetic;
Also Deine PN's sind auch nicht gerade sehr freundlich. Und sachlich bist Du auch nicht gerade, siehe mein Vernunft-Blog. Aber da kann ich mir wohl die Finger krumm schreiben.

Und nochmal: wie willst Du etwas erfahren, ohne Deine Sinne? Auch das Geistige nimmst Du irgendwie wahr. Nicht umsonst wird von sechsten und siebten Sinn gesprochen. Vielleicht gibt es noch mehr sich langsam erst entwickelnde Sinne, dadurch noch mehr zu entdecken. Neue, noch zu erforschende Eindrücke ergäben sich daraus. Fremdartig und womöglich unglaublich. Zunächst.
Der eine baut darauf das eben nur Offenbahrer den "Zugang zu Gott" haben, der andere darauf das daß natürlich jedem Menschen möglich ist, so er es denn will.

Ich meine, ich denke auch viel wenn der Tag lang ist. Aber dass da ein Gedanke oder eine Stimme dabei wäre, die sich als Gott ausgibt, ist mir neu und bleibt mir auch gleichfalls sinnlos. Ebenso dieser Hinweis, dass man Gott erfahren muß, um an ihn glauben zu müssen. Was ist, wenn diese Gotteserfahrung am End doch nur eine physiologische (und fehlinterpretierte) Bewegung ist.
In erster Linie wäre das heute nicht Zeitgemäß, man würde es ja als Schizophren bezeichnen wenn jemand eine "Stimme" hört. Es könnte tatsächlich einfach eine Erkrankung sein, auf der anderen Seite weiß man gar nicht wie Schizophrenie wirklich entsteht, sie wird ja erst zum Problem wenn sie eine Person belastet oder durchdrehen läßt.

*

Hallo Bona,
Konstrukt und persönliche Erfahrung müssen sich imho gar nicht widersprechen. Ich selbst habe genug Erfahrungen gemacht, aus denen sich eine Einstellung gebildet hat und umgekehrt. Wer bestimmte Erlebnisse in die Kategorie "Gott" einordnet, bzw. eingeordnet bekommen hat (so und so ist Gott und so und so nicht) muß ja zwangsläufig Gott begegnen.
Die Frage ist wohl wie er auf diese Schlußfolgerung kommt.

Sage ich z.B. Gott ist in allem enthalten, also auch in mir, dann muß daraus folgen, dass ich ununterbrochen mit Gott in Kontakt bin und ich selbst ein Teil Gottes, Ich vermeide hier mal die blasphemische Aussage, dass daraus folgt, dass ich Gott bin.
Da antworte ich mal platt, wenn du ein Kind zeugst, hat das Kind zwar deine Gene, es ist aber nicht genauso wie du und nicht du, sondern nur ein Teil von Dir.

Hallo Grubi,
Weil der Glaube nicht auf Wissen sondern wie der Begriff schon verrät, auf Glauben und Hoffnung basiert.
Religiöse Gemeinschaften sind durch gemeinsame Sicht und Verhaltensweisen geprägt, dabei ist es nicht entscheidend dass man eine Erfahrung gemacht hat die den Glauben durch Wissen festigt, sondern die Hoffnung auf spirituelle Erfahrungen und ein Leben nach dem körperlichen Tod stehen dabei im Vordergrund.
OK das mag für religiöse Gemeinschaften zutreffen, wäre für mich als Skeptiker aber unglaubhaft.
 
Zuletzt bearbeitet:

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Feuerbach - oder Projektion als Glaube

Telepathetic schrieb:
Ich meine, ich denke auch viel wenn der Tag lang ist. Aber dass da ein Gedanke oder eine Stimme dabei wäre, die sich als Gott ausgibt, ist mir neu und bleibt mir auch gleichfalls sinnlos. Ebenso dieser Hinweis, dass man Gott erfahren muß, um an ihn glauben zu müssen. Was ist, wenn diese Gotteserfahrung am End doch nur eine physiologische (und fehlinterpretierte) Bewegung ist.

Wer hat denn von Stimmen geredet? Du kannst es einfach nicht lassen, eine psychische Erkrankung anzudeuten. Höre, DR.Tele: du bist kein Psychologe, und deine Diagnosen sind folglich uninteressant.
Was ist, wenn deine Wissenschaftsgläubigkeit sich als Halbwissen erweist? Das Risiko eines Irrtums haben wir alle. Du kannst denken bis dir der Kopf platzt, damit erreichst du Gott nicht.

"Liebe mich, damit ich dich liebe. Wenn du mich nicht liebst, kann meine Liebe dich niemals erreichen. Erkenne dies, O Diener" (Baha'u'llah, Verborgene Worte)

Der von mir fett markierte Satzteil sollte dir zu denken geben. Müssen, müssen...nichts muß. Ich habe Gott gesucht und gefunden. Du nicht. Das ist alles, nur daß du jetzt meinst mit aller Macht meinen Glauben angreifen zu MÜSSEN.
Ich MUß mich aber nicht darauf einlassen.

@Grubi,
Für religiöse Gemeinschaften trifft das zu, für den Glauben selbst nicht. Du kannst auch aus rein sozialen Gründen einer Gemeinschaft beitreten. Glaube ist schon sehr viel mehr als nur Hoffnung, Meinung, Wissen. Es gehört zu den häufigsten Mißverständnissen, Glauben mit Meinung gleichzusetzen, das ist schräg und trifft es nur halb. Glaube hat auf Meinungen Einfluß, andersrum stimmt das aber nicht....nicht umsonst hat die Sprache verschiedene Begriffe dafür. So wie man eine Brücke als "Gebäude" beschreiben kann, ohne zu erwähnen daß sie eine Verbindung schafft...
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Feuerbach - oder Projektion als Glaube

Aber dtrainer, wer hat denn von psychopathologischen Stimmen gesprochen? Außerdem stelle ich keine Diagnosen. Ich lese, was Du schreibst, sehe dass Du gerne Werbung für Deine religiöse Organisation machst und ich sehe, dass Du sofort abwertend reagierst, wenn ich gegen Deine Ausführungen über Gott mit Logik argumentiere. Dann bist Du ganz schnell dabei, z.B. die Keule mit der religiösen Intoleranz auszupacken. Vielleicht solltest Du weniger von Dir selbst sprechen, wenn Du vermeintlich von Gott sprichst. Dann würde Dich meine Argumente auch weniger treffen.

Ich empfinde eher Dich als anmaßend, der meint Gott gefunden zu haben, bzw. Gott näher zu sein, als z.B. ich. Aber andererseits von einer Erfahrung spricht, die man, wie Du sagst, nicht erfahren kann. Ist ja was Geistiges. Das willst Du mir also allen Ernstes erzählen? Muß man nicht das Geistige erfahren können, um überhaupt zu wissen, dass es etwas Geistiges gibt? Aber wie soll man etwas erfahren, was nicht erfahrbar ist?

Nene, ich als Mensch kann das Menschliche erfahren und dazu gehört das, was Du als Gott bezeichnest nunmal irgendwie dazu. Ist ja schön, dass Du diese Qualität in Dir gefunden hast.

dtrainer schrieb:
So wie man eine Brücke als "Gebäude" beschreiben kann, ohne zu erwähnen daß sie eine Verbindung schafft...
Eine Brücke zu Dir selbst.

Und noch eine Bitte an Dich, drehe mir bitte nicht das Wort im Mund herum, ich sage natürlich, dass man etwas erfahren muß, um daran zu glauben, sonst macht auch der ganze Glaube kein Sinn, bzw. bleibt leer.

Abgesehen davon hast Du natürlich recht, man kann sich dafür entscheiden an Gott zu glauben oder nicht. Wie schön, dass wir von Gott mit der Freiheit zur Wahl ausgestattet worden sind. Wie schön, dass ich mich keinem Dogma anzuschließen brauche. Ich hoffe, dass die Religiösen und ihre Organisationen dies auch weiterhin beherzigen mögen. Und ebenso, dass deren Weltbild auch nur eines unter mehreren ist.

*

Hallo Bona,

Bona schrieb:
Der eine baut darauf das eben nur Offenbahrer den "Zugang zu Gott" haben, der andere darauf das daß natürlich jedem Menschen möglich ist, so er es denn will.
Ja, nur dass ich sage, dass in jedem Menschen Gott drinne ist und dementsprechend gar nicht zulassen muß. Ihr redet von Gott so, als wäre Gott ein Extra, dass nachträglich "eingebaut" wird. Nein, Gott ist von Anfang dabei.

Bona schrieb:
Die Frage ist wohl wie er auf diese Schlußfolgerung kommt.
Wer ist er?

Bona schrieb:
Da antworte ich mal platt, wenn du ein Kind zeugst, hat das Kind zwar deine Gene, es ist aber nicht genauso wie du und nicht du, sondern nur ein Teil von Dir.
Stimmt. Aber wir reden ja von Gott und der lässt sich dann ja auch nicht auf Gene reduzieren. Außer wir würden Gott als eine bestimmte Kraft definieren, die dann aber dennoch im Menschen vorhanden ist, so dass der Mensch nicht auf äußere Einflußnahme dieser Kraft angewiesen ist. Dann stimme ich Dir zu.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Feuerbach - oder Projektion als Glaube

Aber dtrainer, wer hat denn von psychopathologischen Stimmen gesprochen? Außerdem stelle ich keine Diagnosen. Ich lese, was Du schreibst, sehe dass Du gerne Werbung für Deine religiöse Organisation machst und ich sehe, dass Du sofort abwertend reagierst, wenn ich gegen Deine Ausführungen über Gott mit Logik argumentiere.
Wo habe ich für eine Organisation geworben? Zitat bitte.

Ich empfinde eher Dich als anmaßend, der meint Gott gefunden zu haben, bzw. Gott näher zu sein, als z.B. ich. Aber andererseits von einer Erfahrung spricht, die man, wie Du sagst, nicht erfahren kann. Ist ja was Geistiges. Das willst Du mir also allen Ernstes erzählen? Muß man nicht das Geistige erfahren können, um überhaupt zu wissen, dass es etwas Geistiges gibt? Aber wie soll man etwas erfahren, was nicht erfahrbar ist?
Du widersprichst dir ja selbst. Behauptest Gott sei nicht existent, und jammerst dann hier daß ich angeblich meine ich sei Gott näher als du. Versteh das wer will - du entscheidest selbst ob du Gott suchst oder nicht. Deine Aussagen bedeuten ja wohl, das tust du nicht. :gruebel:
Wenn ich sage daß Gott nicht mit den Sinnen erfahrbar ist, wird bei dir daraus, er sein gar nicht erfahrbar. Genau das Gegenteil habe ich gesagt. Ob diese Diskussion wohl Sinn macht?
Nene, ich als Mensch kann das Menschliche erfahren und dazu gehört das, was Du als Gott bezeichnest nunmal irgendwie dazu. Ist ja schön, dass Du diese Qualität in Dir gefunden hast.
Es ist sicher enorm sinnvoll etwas zu bewerten was man gar nicht erfahren hat....ich bestreite ab sofort die Existenz von Krokodilen. Mir ist nämlich noch nie eines begegnet:D

Und noch eine Bitte an Dich, drehe mir bitte nicht das Wort im Mund herum, ich sage natürlich, dass man etwas erfahren muß, um daran zu glauben, sonst macht auch der ganze Glaube kein Sinn, bzw. bleibt leer.
Sagt der Wortverdreher: bitte nicht meine Worte verdrehen...
Ja, nur dass ich sage, dass in jedem Menschen Gott drinne ist und dementsprechend gar nicht zulassen muß. Ihr redet von Gott so, als wäre Gott ein Extra, dass nachträglich "eingebaut" wird. Nein, Gott ist von Anfang dabei.
Ja was jetzt - existiert er, oder nicht? jetzt ist er plötzlich in uns. beim nächsten Post wird er wieder nur eine Erfindung sein - weißt du eigentlich worauf du hinaus willst?
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
un- oder andersgläubig und die Auswirkungen auf den Alltag

Wenn ich eure persönlichen ,ähm Dissonanzen, mal ausblende ,bleiben überspitzt ausgedrückt 2 Positionen übrig . Auf der einen Seite die Einschätzung , dass sich der Gläubige auf Grund von Bedürfnissen im besten Fall was vormacht, auf der anderen Seite die Ansicht, der nicht Gläubige urteile über Gottesbilder und Glaube wie der Blinde von der Farbe.

Ich hole Lumins Aussage noch mal hoch
Ein Hoch auf die individuelle Freiheit, sich aussuchen zu dürfen, was man glauben will.
Damit müsstet ihr doch beide leben können.

Darf ich das Thema ein bisschen ausweiten ?
Die persönliche Überzeugung ist eine Sache. Wir leben aber in einer Gesellschaft, in der Religion und ihre Institutionen Raum einnehmen. Wie weit greift ihr das auf , zum Beispiel in Bezug auf den konfessionellen Religionsunterricht ? In Dtrainers Beispiel wird dort eine andere als seine eigene Religion vermittelt und mit Teles Ansichten dürften die Unterrichtsinhalte auch nicht konform gehen.
Würdet ihr und andere, die nicht den beiden großen Konfessionen angehören, eure Kinder trotzdem teilnehmen lassen ? Wie verhaltet ihr euch, wenn in eurem engeren Umfeld Kommunion, Taufe oder ähnliches gefeiert wird ?. Ist das konflikthaft ?
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: un- oder andersgläubig und die Auswirkungen auf den Alltag

Hi Dirtsa,
Ich hole Lumins Aussage noch mal hoch
Damit müsstet ihr doch beide leben können.
Kein Problem für mich. ich versuche ja auch nicht, Atheismus psychologisch zu erklären.
Darf ich das Thema ein bisschen ausweiten ?
Die persönliche Überzeugung ist eine Sache. Wir leben aber in einer Gesellschaft, in der Religion und ihre Institutionen Raum einnehmen. Wie weit greift ihr das auf , zum Beispiel in Bezug auf den konfessionellen Religionsunterricht ? In Dtrainers Beispiel wird dort eine andere als seine eigene Religion vermittelt und mit Teles Ansichten dürften die Unterrichtsinhalte auch nicht konform gehen.
Würdet ihr und andere, die nicht den beiden großen Konfessionen angehören, eure Kinder trotzdem teilnehmen lassen ? Wie verhaltet ihr euch, wenn in eurem engeren Umfeld Kommunion, Taufe oder ähnliches gefeiert wird ?. Ist das konflikthaft ?
Ich habe eine Tochter, die selbst entscheiden durfte ob sie am Religionsunterricht teilnimmt. Meine Empfehlung war, mal zu wechseln, also den Reli-Unterricht beider Konfessionen kennen zu lernen.
Sie hat sich aber für den evangelischen Teil entschieden, ist bis heute keiner Religion beigetreten, würde aber - falls - wohl Baha'i werden.
Warum Feste konflikthaft sein sollten, erschließt sich mir nicht. Feiern mach Spaß...

Grüße
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Feuerbach - oder Projektion als Glaube

Gute Frage, dirtsa,
(wie schon öfter)
zur Zeit werden Anders- oder Nichtgläubige hierzulande behandelt wie Nichtschwimmer:
Erst gibt es einen Zwang, das Schwimmen zu erlernen,. Natürlich nur zum Wohl des Kindes.
Ob man dann anschließend die Badeanstalten besucht, ist persönliche Freiheit.

Der Wechsel vom üblichen Religions-Unterricht hin zu Fächern, die "Werte und Normen" heißen,
ist aus meiner Sicht heftigst zu begrüßen und zum allgemeinen Standard weiter zu entwickeln.

Konfirmation, im Osten die Jugendweihe, kirchliche Trauung und ähnliches sind Feste mit einem
religiösen oder antireligiösen Background. Aber erlebt werden sie doch eher als Familien- und Freundesfeste.
Nebenbei: Ich war schon auf mehreren Feiern zum Ende des Ramadan anwesend.
Hat auch keinen gläubigen Moslem gestört.

Die religiösen Institutionen haben sich abgenutzt und vielfach überlebt.
Glaube ist eine Privatsache und wird es meinem Empfinden nach auch immer mehr.
Ich kann diese Entwicklung nur positiv sehen.

Und um back on topic zu kommen:
In vielen Sozialwissenschaften (VWL, Pädagogik, BWL), aber auch in mathematischer Logik gibt es Theorie-Ansätze, Beweisführungen und Forschungsvorhaben, die moralisches Handeln als für die Gemeinschaft effizientestes und nachhaltigstes Konzept belegt haben oder belegen wollen.
Das ist bei weitem noch nicht abgeschlossen.
Dtrainer sagte, daß kein philosophisches Konzept Glauben überflüssig machen konnte.
Vielleicht schafft es ein marktwirtschaftliches!

lg
Al
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Feuerbach - oder Projektion als Glaube

@dtrainer:

Ich erkenne, dass ich mich geirrt habe und nehme meine Behauptung, dass Du Werbung für Deine religiöse Organisation machst, hiermit zurück.

Gruß
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
Religion und Bedeutung im Alltag

Al`Azrad :Der Wechsel vom üblichen Religions-Unterricht hin zu Fächern, die "Werte und Normen" heißen,
ist aus meiner Sicht heftigst zu begrüßen und zum allgemeinen Standard weiter zu entwickeln.
Sehe ich ähnlich.Glauben an eine Religion in der Schule zu vermitteln halte ich persönlich nicht für gut. Wissen über Kirche und Religionen finde ich aber wichtig, da unsere Gesellschaft und Kultur davon mit geprägt wurde und um eine begründete Haltung dazu zu finden. Manch ein Religionslehrer scheint aber ersteres als seinen Auftrag zu sehen.
Konfirmation, im Osten die Jugendweihe, kirchliche Trauung und ähnliches sind Feste mit einem
religiösen oder antireligiösen Background. Aber erlebt werden sie doch eher als Familien- und Freundesfeste.
Nebenbei: Ich war schon auf mehreren Feiern zum Ende des Ramadan anwesend.
Hat auch keinen gläubigen Moslem gestört.
Dtrainer : Warum Feste konflikthaft sein sollten, erschließt sich mir nicht. Feiern mach Spaß...

Das was ihr da beschreibt, sehe ich mehr im sozialen als im religiösen Kontext. Der religiöse Anlass als Aufhänger für ein geselliges Beisammensein. Ist ja Weihnachten ähnlich. Meinte ich aber nicht.


Ich hatte eher solche Situationen im Hinterkopf .
Ich (katholisch aufgewachsen und später ausgetreten) eingeladen zur einer Taufe stehe dann mittendrin, während die Paten dem Satan widersagen und Versprechen abgegeben werden , das Kind auf dem katholischen Weg zu bringe

Oder bei einer Kinderkommunion neunjährigen Kindern , die ein Jahr vorher noch an den Osterhasen und die Zahnfee geglaubt haben dabei http://www.introibo.net/download/rituale/erstkommunion.pdf zuzuhören.Also mich kostet das schon einige Anstrengung, einen halbwegs neutralen Gesichtsausdruck beizubehalten und meinen Kopf am Schütteln zu hindern.
Beim anschließenden Kaffeetrinken fand ich mich öfter mit der Erwartung konfrontiert doch bitte einzusehen, was ich meinen Kindern vorenthalte......

Der Unterschied liegt wohl darin, dass ich mich hier bewusst gegen eine Religion, ein Gottes- und Menschenbild entschieden habe, welches im Umfeld zumindest formale Bedeutung hat.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Religion und Bedeutung im Alltag

Hallo Dirtsa,
Sehe ich ähnlich.Glauben an eine Religion in der Schule zu vermitteln halte ich persönlich nicht für gut. Wissen über Kirche und Religionen finde ich aber wichtig, da unsere Gesellschaft und Kultur davon mit geprägt wurde und um eine begründete Haltung dazu zu finden. Manch ein Religionslehrer scheint aber ersteres als seinen Auftrag zu sehen.
Nunja, Glauben kann man nicht unterrichten, nur Wissen vermitteln. Wenn ein Religionslehrer meint er müsse Druck ausüben, würde ich dazu raten die Kinder aus dem Religionsunterricht zu nehmen, wenn ein ernstes Gespräch mit dem Lehrer nichts nützt.

Man sollte auch dem Kind klar machen daß es sich um Gewissensfragen handelt bei denen es sich keineswegs einer Mehheit oder gar Druck beugen muß. Mene Erfahrung mit meiner Tochter hat mich darin bestätigt; sie wußte von Anfang an daß sie nicht teilnehmen muß und hat auch keinerlei Schwierigkeiten damit gehabt daß sie eine neutrale Position zum (christlichen) Unterricht einnahm. Ethik ohne Religion halte ich für ein "Pferd ohne Beine" weil ja Ethik vorwiegend aus religiöser Quelle stammt. Der östliche Ethikunterricht, das sollte man nicht vergessen, wurde von einem kommunistischen - also atheistischen - System erfunden. Was hätten sie denn sonst tun sollen...

Das was ihr da beschreibt, sehe ich mehr im sozialen als im religiösen Kontext. Der religiöse Anlass als Aufhänger für ein geselliges Beisammensein. Ist ja Weihnachten ähnlich. Meinte ich aber nicht.
*g* aber ich - Kirchen, Gemeinden aller Art sind hauptsächlich gesellschaftliche Organisationen mit sozialen Aufgaben.

Ich hatte eher solche Situationen im Hinterkopf .
Ich (katholisch aufgewachsen und später ausgetreten) eingeladen zur einer Taufe stehe dann mittendrin, während die Paten dem Satan widersagen und Versprechen abgegeben werden , das Kind auf dem katholischen Weg zu bringe

Oder bei einer Kinderkommunion neunjährigen Kindern , die ein Jahr vorher noch an den Osterhasen und die Zahnfee geglaubt haben dabei http://www.introibo.net/download/rituale/erstkommunion.pdf zuzuhören.Also mich kostet das schon einige Anstrengung, einen halbwegs neutralen Gesichtsausdruck beizubehalten und meinen Kopf am Schütteln zu hindern.
Beim anschließenden Kaffeetrinken fand ich mich öfter mit der Erwartung konfrontiert doch bitte einzusehen, was ich meinen Kindern vorenthalte......
Ich mache keinen Konflikt aus solchen Festen, und finde daß sie nicht der richtige Ort sind um Glaubensdifferenzen zu diskutieren. Ich respektiere auch daß christliche Gemeinden Regeln folgen die ich nicht gut finde; das ist deren Sache, und deren Regeln gelten ja nicht für mich.
Wenn dann jemand meint er müßte unbedingt einen Streit darum vom Zaun brechen, lasse ich ihn schlicht stehen und rede mit denen die nicht meinen, sie müßten Andersgläubige missionieren.
Der Unterschied liegt wohl darin, dass ich mich hier bewusst gegen eine Religion, ein Gottes- und Menschenbild entschieden habe, welches im Umfeld zumindest formale Bedeutung hat.
Vieleicht auch darin daß du in diesem Punkt verletzlich bist, weil du möglicherweise zwar eine Gemeinde verlassen hast, aber keinen eigenen Standpunkt gefunden?
Wenn ich mir meiner Sache sicher bin, kann mich doch Kritik daran nicht irritieren. Im Gegenteil, es ist oft sehr interessant sich über die unterschiedlichen Sichtweisen (entspannt!) zu unterhalten.
Es ist doch ohnehin so, du nennst das "formal", daß die meisten "Christen" gar keinen Glauben gefunden haben, sondern einfach nur tun was "man" tut. Also eine Tradition befolgen. Wirkliche Gegenargumente habe ich von solchen formal-Christen nie gehört...

@Tele
es freut mich daß du bereit bist einen Irrtum einzugestehen. Das wird der Diskussion sicher gut tun. :top:

Grüße
 

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