Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

Abrahamitische Religionen und Demokratie - Ohne Säkularisierung denkbar ?!?

Ich mag mein Becks

Gesperrter Benutzer
30. August 2009
1.571
Hi,

analog zum Thread, in dem diskutiert wird, ob der Islam und Demokratie überhaupt möglich ist, würd ich gern diskutieren, ob dies nicht prinzipiell für die 3 grössten Weltreligionen gilt.

Ich bin der Meinung, dass die Geschichte bewiesen hat, dass jegliche Verschmelzung von Staat und Religion in undemokratischen Verhältnissen geendet hat.

Interessanterweise sind die ersten Demokratien in einer polytheistischen Gesellschaft entstanden.
Auch wenn ironischerweise ein großer Mann wie Sokrates u.A. wegen Blasphemie zum Tode verurteilt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Abrahamitische Religionen und Demokratie - Ohne Säkularisierung denkbar ?!?

Hi,

Ich bin der Meinung, dass die Geschichte bewiesen hat, dass jegliche Verschmelzung von Staat und Religion in undemokratischen Verhältnissen geendet hat.

Interessanterweise sind die ersten Demokratien in einer polytheistischen Gesellschaft entstanden.
Auch wenn ironischerweise ein großer Mann wie Sokrates u.A. wegen Blasphemie zum Tode verurteilt wurde.
Ich finde die Frage falsch gestellt. Wer außer ein paar Islamisten vertritt denn heute noch den Gottesstaat (siehe Iran...)?
Wäre es nicht besser zu fragen "Ist Demokratie bei einer überwiegend religiösen Bevölkerung möglich?"
Wobei es natürlich noch darauf ankommt von welcher Religion wir reden. Sollte sie einen Machtanspruch über den Staat vertreten, sieht das anders aus als wenn sie die Trennung von Staat und Religion befürwortet oder wenigstens akzeptiert.

Polytheismus früher ist doch gut verständlich: was wußte man denn schon? Mangels Kenntnissen nahm man dann eben an, wenn es donnert, ist der "Donnergott" echt sauer.
Es lebe die Wissenschaft...
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Abrahamitische Religionen und Demokratie - Ohne Säkularisierung denkbar ?!?

Ich bin der Meinung, dass die Geschichte bewiesen hat, dass jegliche Verschmelzung von Staat und Religion in undemokratischen Verhältnissen geendet hat.
Wenn das deine Meinung ist, behalte sie ruhig, aber du liegst falsch.
Unsere Gesellschaft hat sich insgesamt zur Demokratie hin entwickelt.

Der fallende politische Einfluss des Klerus hat von mir aus schon mit den Streitereien zwischen Päpsten und Kaisern begonnen.
Oder der Entscheidung des englischen Königs, lieber seine eigene Kirche zu gründen, als sein Eheleben vom Papst diktiert zu bekommen.

Hinzu kommt, daß in unseren Breiten Klöster und christliche Universitäten stark beteiligt waren an der gesellschaftlichen Entwicklung.
Die Behauptung "Religion und Demokratie passen nicht zusammen" ist Unsinn.
In einer Demokratie sollte sogar Platz für alle Religionen sein.
 

Nordhavet

Geheimer Meister
26. September 2010
181
AW: Abrahamitische Religionen und Demokratie - Ohne Säkularisierung denkbar ?!?

demokratie und religion beißen sich.
religion hat einen ethischen anspruch in voller liebe.
jedenfalls unsere christliche.
demokratie bedeutet.. autokratie.. geldgötzentum und relativistische entgleisungen jeglicher form von egoistischer entartung.

die kirche müßte viel mehr einfluss im staat haben.
das wäre im sinne eines normal denkendes volkes.
wenn alles religiöse unterdrückt wird.. dann wird der wiederstand halt fundamentalistisch.usw.
und jetzt könnt ihr mich wegen mir zerreißen.
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Abrahamitische Religionen und Demokratie - Ohne Säkularisierung denkbar ?!?

.@ Nordhavet

zerreißen werde ich dich sicher nicht, nachher wirst du noch zum Märtyrer * g * . Aber gegen argumentieren darf ich oder ?
demokratie und religion beißen sich.



In einer Demokratie, die den Namen verdient, habe alle Religionen und auch der Atheismus ihren Platz.
Beißen können sie sich trotzdem, wobei ich das genau aus der entgegen gesetzten Position begründen würde wie du .


religion hat einen ethischen anspruch in voller liebe.
jedenfalls unsere christlichen




Lassen wir das mal dahingestellt, spätestens in der institutionalisierten Form sieht es schon anders aus. Da geht es unter anderem um viel Macht.


Die Kirchen selbst, sind mehr oder weniger autoritär und hierarchisch organisiert. Gehorsam hat einen hohen Wert.
In Kombination mit dem Alleinvertretungsanspruch , Dogmen , und einem missionarischen Auftrag, wird’s schon schwer, mit den Anforderungen einer Demokratie kompatibel zu sein.



Wenn Jesus zwar gesagt haben soll „gebt dem Kaiser was des Kaisers ist“ so hat die Kirche doch sehr schnell nach weltlicher Macht gestrebt und diese reichlich missbraucht.




In einer Demokratie bringen sich im Idealfall Menschen mit ihrer Verschiedenheit ein. Zu der Verschiedenheit gehört auch, dass sie aus unterschiedlichen Quellen, die nicht unbedingt religiöser Natur sein müssen, schöpfen um ihr Leben zu gestalten und ihre ethisch/moralischen Grundsätze abzuleiten. Bei der Einigung auf ein gemeinsames Regelwerk geht es nicht ohne Abstriche auch wenn es da bei den Religionen doch große Überschneidungen gibt. Mit einem Alleinvertretungsanspruch wird das schon schwierig.


wenn alles religiöse unterdrückt wird.. dann wird der wiederstand halt fundamentalistisch.usw.



Unterdrückung wäre zutiefst undemokratisch, hat auch keiner hier geschrieben, dass er das will.


Gruß
Dirtsa
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Abrahamitische Religionen und Demokratie - Ohne Säkularisierung denkbar ?!?

Nein, in einer Demokratie (oder besser gesagt in einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat) haben nicht alle Religionen einen Platz. Das Christentum, ja, aber nicht jede fundamentalistische Sekte. Der Islam, ja, aber nicht der Wahabismus. Du willst nicht von Unterdrückung sprechen, aber irgendwie muß man es ja nennen, wenn die Demokratie ihre Feinde bekämpft.

Wenn Jesus zwar gesagt haben soll „gebt dem Kaiser was des Kaisers ist“ so hat die Kirche doch sehr schnell nach weltlicher Macht gestrebt und diese reichlich missbraucht.

Das ist deshalb so auffällig, weil die christlichen Kirchen tatsächlich einen hierarchischen Verwaltungsapparat haben. Unter anderem ist das wohl dem Zusammenbruch des römischen Reiches geschuldet, in dessen Folge die Bischöfe Aufgaben der zerfallenden Zivilverwaltung übernahmen. Andere Religionen kennen diesen Verwaltungsapparat nicht, beispielsweise der Islam. Die Verwaltungsstrukturen im Iran sind afaik außerkirchlich, aber in der Hand von religiösen Führern.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Abrahamitische Religionen und Demokratie - Ohne Säkularisierung denkbar ?!?

Nein, in einer Demokratie (oder besser gesagt in einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat) ...

Vielen Dank für die Klarstellung.
War mal fällig.
Sekten, bzw. Religionen, die der FDGO ablehnend gegenüberstehen,
werden aus diesem Grund ja auch vom Verfassungsschutz beobachtet.

Es gilt Art. 4.2 des Grundgesetzes
Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.
Aber eben im Rahmen des Gesetzes.
Was z.Bsp. die Scharia ausschließt.
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Abrahamitische Religionen und Demokratie - Ohne Säkularisierung denkbar ?!?

@ jäger
@Az
Nein, in einer Demokratie (oder besser gesagt in einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat) haben nicht alle Religionen einen Platz. Das Christentum, ja, aber nicht jede fundamentalistische Sekte. Der Islam, ja, aber nicht der Wahabismus. Du willst nicht von Unterdrückung sprechen, aber irgendwie muß man es ja nennen, wenn die Demokratie ihre Feinde bekämpft.
hatte ich nicht anders gemeint.

Auch die religiöse Selbstbestimmung hat Grenzen, sobald sie die Rechte anderer verletzt.

Gruß
Dirtsa
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Abrahamitische Religionen und Demokratie - Ohne Säkularisierung denkbar ?!?

demokratie und religion beißen sich.
religion hat einen ethischen anspruch in voller liebe.
jedenfalls unsere christliche.
demokratie bedeutet.. autokratie.. geldgötzentum und relativistische entgleisungen jeglicher form von egoistischer entartung.

die kirche müßte viel mehr einfluss im staat haben.
das wäre im sinne eines normal denkendes volkes.
wenn alles religiöse unterdrückt wird.. dann wird der wiederstand halt fundamentalistisch.usw.
und jetzt könnt ihr mich wegen mir zerreißen.

Nein Nord ich stimme dir zu. Wenn Religionen egal welche, mit Umsicht ausgelegt und gelebt werden ist das für eine Gemeinschaft nur förderlich. Wir sind kulturell durch Religionen geprägt, sodass sie nicht wegzudenken sind. Man kann auch einem Moslem nicht sein Religion zum Vorwurf machen, nur die entsprechende Ausübung bestenfalls.

Religionen bieten neben merkwürdigen Auslegungen auch Wertehinweise, ethische Richtlinien und Grundsätze. Wer dann etwas egoistisch motiviert zum eigenen Vorteil auslegt und umsetz ist oft nicht der gemeine Gläubige, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Wer seine Religion mit Bedacht und Umsicht lebt hat auch Platz in unserem Rechtsstaat bzw. hat ein Recht auf die Ausübung und es kann auch von Vorteil sein sich von Religion leiten und prägen zu lassen, allen negativen Einflüssen oder Auswüchsen zum Trutz.

Gruß

Baronesse
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Abrahamitische Religionen und Demokratie - Ohne Säkularisierung denkbar ?!?

Hallo Baronesse de Berjaraque;
Nein Nord ich stimme dir zu. Wenn Religionen egal welche, mit Umsicht ausgelegt und gelebt werden ist das für eine Gemeinschaft nur förderlich.
:gruebel: Welche wurde denn mit Umsicht ausgelegt?
Wir sind kulturell durch Religionen geprägt, sodass sie nicht wegzudenken sind. Man kann auch einem Moslem nicht sein Religion zum Vorwurf machen, nur die entsprechende Ausübung bestenfalls.
Die sogenannte Prägung kann man heute durchaus hinterfragen!

Zu Beginn des 21. Jh. kommt der Religion weltweit – in unterschiedlichen Kulturen spezifisch ausgeprägt – neue Bedeutung zu, weil die seit dem 19. Jh. generierten politischen Gesellschaftsutopien (Marxismus, Faschismus, innerweltlicher Fortschrittsglaube) einschließlich des Kolonialismus zusammengebrochen sind.

Herausforderung der Religionen - Religionsforschung - Goethe-Institut 

Nicht nur das, wer kannte früher schon die anderen Religionen?

Religionen bieten neben merkwürdigen Auslegungen auch Wertehinweise, ethische Richtlinien und Grundsätze. Wer dann etwas egoistisch motiviert zum eigenen Vorteil auslegt und umsetz ist oft nicht der gemeine Gläubige, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Sicher brauch der "gemeine Gläubige" einen Pfaffen der ihm sagt, daß er niemanden töten soll....

Wer seine Religion mit Bedacht und Umsicht lebt hat auch Platz in unserem Rechtsstaat bzw. hat ein Recht auf die Ausübung und es kann auch von Vorteil sein sich von Religion leiten und prägen zu lassen, allen negativen Einflüssen oder Auswüchsen zum Trutz.

Selbst jeder Chaot kann hier seine Religion ausleben, weil sowas im Grundgesetz verankert ist, das du mal von "unserem Rechtsstaat" sprichst geht wie Öl runter.
 
Oben Unten