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Exorzismus

Benkei

Geheimer Meister
10. September 2004
447
Exorzismus oT

Mariamante schrieb:
In einer rationalistisch - materialistisch orientierten Zeit haben die Menschen für die spirituellen Hintergründe wenig Sinn. Wenn man sich damit beschäftigt - dann in esoterischer Art.
Ich denke das Wort "esoterisch" wird heute viel zu sehr für die Praktiken, Produkte und Anschauungen der "New Age-Bewegung" & Co. verwendet, so dass der eigentliche Sinn (esoterisch = nicht für Uneingeweihte) allmählich verloren geht.

Mariamante schrieb:
Hier könnten uns die Heiligen der Kirche sehr viel sagen.
Das Problem an diesen "Heiligen" ist, dass sie teilweise von "Unheiligen" für "Heilige" erklärt worden sind, mal ganz zu schweigen von der Tatsache, dass ihre angeblichen Worte und Taten uns häufig nur durch "Legenden" übermittelt wurden.

Was ist eigentlich ein Heiliger? Vielleicht erkennt man einen wahren Heiligen daran, dass man ihn gar nicht erkennen kann :roll:

Was dass nun alles mit Exorzismus zu tun hat... :offtopic:
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Re: Viele Ungereimtheiten !

arius schrieb:
Der Bericht krankt daran, dass dort davon ausgegangen wird, dass der Teufel, also Luzifer höchstpersönlich, von der Frau Besitz ergriffen hätte.

Dies entspricht nicht den Tatsachen, aber viele Menschen glauben solche Unmöglichkeiten lieber als die Realität.

Naja, wenn einem die Möglichkeit, von einem niederen Geistwesen besessen zu sein, denn wahrscheinlicher vorkommt als das der Höllenfürst es persönlich wäre... :roll:

Nicht persönlich nehmen, arius, aber mir erscheint das Eine so unrealistisch wie das Andere.

Sorry, aber für mich ist das alles Mumpitz, und die Herren mit der Lizenz zum Beten sollten sich einfach mal aus der Behandlung von Kranken raushalten. Wenn das jemand aus einer nicht-christlichen Glaubensgemeinschaft macht, greift da schliesslich auch der Staat (zu Recht) ganz massiv ein. Hier wäre eine Gleichbehandlung der römischen Robenträger dringend notwendig.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.095
Die reale Anneliese Michel entstammte einer sehr religiösen katholischen Familie. Aufgrund der Berufstätigkeit ihrer Eltern wurde Anneliese dann von ihrer erzkatholischen Oma betreut (Alle Zitate von dieser tendenziösen, den Erxorzismus rechtfertigenden Seite.):

Mit "Mutter" ist hier die Mutter von Annelieses Vater, also ihre Oma gemeint. Die Oma über ihren Sohn:
Najukorea.de schrieb:
Die Mutter hätte ihn gern als Priester gesehen, war sie doch tief religiös und hatte drei Schwestern m Ordensstand. Doch hat sie sich auch damit abgefunden, dass der Sohn Josef den Beruf seines Namenspatrons wählte.

Wie eine solche Erziehung ausgesehen haben mag, kann man sich vorstellen.

Anneliese während des Abiturs:
Najukorea.de schrieb:
Bei der Deutscharbeit wurde sie dann von einer Masse dämonischer Gespenster belästigt, so dass sie nicht vorwärts kam, und es schien, als müsse sie ihr Blatt leer abgeben. Unaufhörlich redeten ihr die Teufelsfratzen ein, sie sei verdammt, der Heiland wolle sie nicht, und sie solle ihrem Leben ein Ende machen. Mit aller Gewalt wollten sie vermutlich verhindern, dass Anneliese das Abitur meistere und Religionslehrerin werde. Doch der Himmel, den sie mit ihren Stoßgebeten bestürmte, kam ihr noch rechtzeitig zu Hilfe, und so konnte sie eine zufriedenstellende Arbeit abliefern.

Also für mich sieht das alles schon sehr schwer nach einer religiös gefärbten Psychose aus. Man kann sicher davon ausgehen, dass ihr familiäres Umfeld als ein Verstärker der Psychose angesehen werden muss. Denn normalerweise sind es Familienmitglieder, die bei Menschen mit Psychosen handeln: Sie bringen sie in die Psychiatrie.

Bei Anneliese Michel ist das nicht passiert. Wie kann man es zulassen, dass ein erwachsener Mensch auf 31 kg abmagert und schließlich daran stirbt ? Die Beteiligten hätten eher handeln müssen und sie in die Psychiatrie bringen müssen. Auch damals hätte man - wenigstens ihren Körper und ich glaube: bestimmt auch ihre "Seele" - retten können.

Heutzutage hätte man in der Neurologie ganz andere diagnostische Möglichkeiten (Kernspintomographie usw.). Läge eine organische Störung des Gehirns vor - man würde sie finden, egal wie klein sie auch sein mag. Und auch bei einer sogannnten Endogenen (= ohne erkennbare organische Ursache) Psychose ständen heutzutage ganz andere Medikamente (atypische Neuroleptika gegen Schizophrenie und dadurch ausgelöste Halluzinationen) bereit als noch 1972.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.095
Re: Viele Ungereimtheiten !

Franziskaner schrieb:
Sorry, aber für mich ist das alles Mumpitz, und die Herren mit der Lizenz zum Beten sollten sich einfach mal aus der Behandlung von Kranken raushalten. Wenn das jemand aus einer nicht-christlichen Glaubensgemeinschaft macht, greift da schliesslich auch der Staat (zu Recht) ganz massiv ein. Hier wäre eine Gleichbehandlung der römischen Robenträger dringend notwendig.

Das finde ich allerdings auch.
Oder um es einmal mit den Worten eines befreundeten Arztes zu sagen:
"Wenn ein Mensch einen Bauchschuss hat, dann klebst Du auch nicht nur ein Pflaster drauf, sondern Du bringst den Menschen in ein Krankenhaus.
Warum meinst Du also, bei einer seelischen Erkrankung anders handeln zu müssen ?"
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.095
pfaffenheini schrieb:
Und hier mein Kommentar zum schon zitierten Film über die Leidensgeschichte der jungen Frau: http://www.exorzismus.net/Emily.htm


God bless u
ph

Servus,

ist das Deine Seite ? Ein Impressum sollte sie schon haben (oder habe ich das übersehen) - sonst bist Du früher oder später das Opfer eines Abmahnvereins.

BT:
Nach diesen jahrelangen, vergeblichen Versuchen weigerte sich Anneliese Michel, die mit 23 Jahren volljährig war, eine Zwangsbehandlung in einer Heil -und Pflegeanstalt zu akzeptieren, die nach Aussage des gerichtlich bestellten Gutachters in medikamentöser Ruhigstellung, Zwangsernährung und Elektroschocks bestanden hätte.

Ich halte den Wahrheitsgehalt dieser Aussage für sehr dürftig.
Der Betroffene - Anneliese Michel - hat die Zwangsbehandlung gar nicht ablehnen können, sondern nur die betreuenden Personen, in dem Fall ihre Eltern. Denn es ist gerade das Wesen der Zwangsbehandlung, dass sie gegen den Willen des Betroffenen verhängt werden kann. Nach heutigem - inzwischen geänderten - Recht wird eine Zwangseinweisung aufgrund richterlichen Beschlusses verhängt.

Wikipedia schrieb:
Wegen „fahrlässiger Tötung durch Unterlassung” wurden Eltern, Pater Renz und Pfarrer Alt im April 1978 zu je sechsmonatigen Haftstrafen verurteilt, die auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden. Das Gericht warf ihnen vor, sie hätten für medizinische Hilfe sorgen und einen Arzt hinzuziehen müssen.

Offensichtlich hat man die medizinische und psychiatrische Hilfe nicht hinzugezogen. Und das ist in der Tat ein juristisches und in meinen Augen auch moralisches Fehlverhalten.
Manchmal muss man gegen seine eigenen Überzeugungen handeln um ein Menschenleben zu retten. Ein drohender Tod durch Unterernährung ist ein solcher Fall. Die Vorstellung, einen so kranken Menschen durch Exorzismus das Leben (oder vielleicht nur die Seele ?) retten zu können ist naiv und verabscheuungswürdig.

Die Psychiatrie damals war sicher noch nicht so leistungsfähig wie heute. Mittlerweile stehen andere Behandlungsmethoden und auch andere Medikamente zur Verfügung als noch in den 70er Jahren. Auch ist mir von Elektroschocks nichts mehr bekannt (und ich stehe oft in Kontakt mit Betroffenen der Psychiatrie) - es mag aber noch vereinzelt Fälle geben, wo sie heutzutage noch angewandt werden.

Auch ich musste schon gegen meine eigenen Überzeugungen handeln. Ich bin nicht der Meinung, dass eine Zwangseinweisung in die Psychiatrie ein guter Weg ist. Außerdem achte ich die Freiheit eines Menschen hoch.
Dennoch musste ich eine Freundin in die Psychiatrie einweisen lassen, denn sie stand nackt auf der Brüstung im 5. Stock und drohte zu springen. Bis heute, vor allem in Hinsicht auf die nachfolgenden, langfristigen und einschneidenden Konsequenzen die mein Handeln für die Betroffene gehabt hat, weiß ich nicht, ob ich richtig gehandelt habe und ob ich ihr nicht hätte auch anders helfen können.
Ihren Tod zuzulassen aber wäre in jedem Fall die falsche Entscheidung gewesen.
 

MrPalmer

Geheimer Meister
15. Februar 2004
399
@pfaffenheini

drei Sachen die mir wichtig erscheinen;

1) Da ein Mann Gottes ja unter uns ist, wie ist die persönliche Meinung zum
Exorzismus.

2)Auf deiner Seite wird auf das Buch von Goodman eingegangen obwohl
es kontroversen um jenes Buch gibt und dies zu Recht.
Die heftige Kritik am Buch von Goodman beruht gerade auf der Tatsache, daß sie den Tod von Anneliese Michel auf die Medikamente gegen Epilepsie zurückführt, die wahren Umstände dieser Tragödie aber scheinbar nicht wahrnehmen wollte.

3)Wo bleibt die Nächstenliebe wenn ich jemanden über ein dreiviertel Jahre mit 67 Sitzungen quäle . Die erste dauert über viereinhalb Stunden !
Und den körperlichen wie psychischem Verfall in kauf nehme ohne zu Helfen. Und den Tod als Sühneopfer zu verklären ?

Die Gerichtsmediziner verglichen den nur mehr 31 kg schweren Körper der Toten mit den Leichen völlig abgemagerter KZ-Opfer.
 

pfaffenheini

Geheimer Meister
10. Juli 2004
318
Hi MrPalmer,

Hast du den Film "Der Exorzismus der Emily Rose" schon gesehen?
Damit würde sich eine interessante Gesprächsbasis ergeben und die ewig wiederholten Halbwahrheiten wahrscheinlich in einem etwas anderen Licht erscheinen.


God bless u
ph
 

MrPalmer

Geheimer Meister
15. Februar 2004
399
Hallo pfaffenheini

hier ^^ wie der Threadtitel ja schon sagt geht es um Exorzismus
und erst sekundär um den Film "The Exorcism of Emily Rose" man kann
ein Diskussion über den Film gerne im Forum > Fernsehen, Kino und DVD
führen. Es sei den, der Film wird als Lehr oder Dokufilm angesehn.
Für mich es er beides nicht. Und ja ich kenne die Sachverhalte im Fall
Anneliese Michel.

Aber vielleicht kannst Du ja etwas Licht in diese Diskussion bringen und
vielleicht auch uns erklären wo die Halbwahrheiten sind ? Die eine objektive
Betrachtung des Exorzismus allgemein und bei Anneliese Michel uns in die
Irreführen ?

Vielleicht sind drei Fragen zuviel ? Eine würde mir genügend
:wink: also ad rem.
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Ich sagte schon immer:
Die römsiche Kirche hat jegliche Berechtigung auf Exorzismus verloren, weil sie unfähig ist, die Verbindung zur guten Geisteswelt aufzunehmen.

Sie handelt selbstherrlich auf Kosten des Lebens und der Gesundheit der betroffenen Menschen und das wird ihr Zerbröseln nur noch beschleunigen, was auch gut und im Sinne Gottes ist.

Gruß Arius
 

Benkei

Geheimer Meister
10. September 2004
447
Berechtigung und Autorität

arius schrieb:
Ich sagte schon immer:
Die römsiche Kirche hat jegliche Berechtigung auf Exorzismus verloren, weil sie unfähig ist, die Verbindung zur guten Geisteswelt aufzunehmen.
Wie soll den so eine "Berechtigung" beschaffen sein?

Wer gewährt sie oder wer spricht sie offiziell ab?

Ich denke, wenn jemand der Ansicht ist, von niederen Wesenheiten besessen zu sein, dann wird er sich von dem helfen lassen, den er als Autorität auf diesem Gebiet anerkennt. Man mag das nun finden wie man will, so wird es meistens laufen.

Wenn diese "Autorität" dann mit ihrem "Treiben" Erfolg hat, dann ist das allein doch zunächst mal eine gute Sache.

Wenn sie keinen Erfolg hat, dann sieht die Sache freilich anders aus, denn die einzelnen "Autoritäten" kann man in diesem Zusammenhang objektiv wohl nur nach dem erzielten Ergebnis beurteilen.

Für "Lieschen Müller", die zuallerst ihre "Besessenheit" loswerden will kann es doch vollkommen einerlei sein, wer sie nun davon kurriert, ob Pfarrer X, Pastor Y, Dr. Z oder Johannes Schmidt.
 
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