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Sekten, die Folge der Sünden der Kirchen

Adamantios

Geheimer Meister
11. Dezember 2003
171
Sekten und ihre Glaubenslehren und Verhaltensweisen sind ein Thema unserer Zeitepoche. Immer mehr Menschen suchen ihr Heil oder Antworten auf Lebensfragen außerhalb der konventionellen Landeskirchen. Nicht wenige von ihnen geraten dabei in die Fänge von Sekten, die sie in eine seelische Abhängigkeit führen und sie nicht selten körperlich und finanziell ausbeuten. Solche Vereinigungen scheinen wie Pilze aus dem Boden zu schießen.

Mit der wachsenden Bedeutung der Sekten ist auch die Zahl derjenigen gestiegen, die sich - sei es im Auftrag einer Institution oder aus eigener Berufung - mit diesem Thema näher befassen. Gerät eine religiöse oder pseudoreligiöse Gruppierung in die Schlagzeilen, treten sogleich diese 'Sektenspezialisten' auf den Plan, um die Öffentlichkeit über das Wesen und die Gefährlichkeit der Sekten ganz allgemein "aufzuklären".

Die Ausführungen dieser selbsternannten "Sektenspezialisten" sind jedoch zumeist einseitig und mangelhaft, und zwar aus folgendem Grund: Diese 'Aufklärer' vertreten in der Regel selbst ganz bestimmte Gruppen- oder Individualinteressen, und so ist von ihnen kaum eine vorurteilsfreie Darstellung zu erwarten. Ein typisches Beispiel dafür sind jene 'Sektenkenner', die hinter jeder Gemeinschaft von Andersdenkenden eine geheime Loge oder Weltverschwörer wittern; sie entpuppen sich durch ihre Intoleranz selbst als Sektierer!

Gruppeninteressen und solches Sektierertum sind namentlich bei kirchlich beauftragten 'Experten' auszumachen; denn sie betrachten ihre Umwelt aus der Sicht ihrer Kirche und deren Glaubensansprüche: Für sie ist ein Sektierer, wer in seinem Glauben von der kirchlichen Lehre abweicht und sich einer anderen, wie auch immer gearteten Denkweise zuwendet. Diese Sicht gestattet ihnen die undifferenzierte Verurteilung Andersdenkender; sie betreiben damit sogar Rufmord, eine modernisierte Form der Inquisition, die subtil und ohne Blut abläuft, aber ihre Wirkung oft nicht verfehlt.

Solche 'Aufklärungen' behandeln wohl die möglichen Folgen eines Beitritts zu den fraglichen Sekten und deren oftmals raffinierte Methoden, mit denen sie ihre Opfer anwerben, umgarnen; doch das eigentliche Problem wird verschwiegen: Der Ursache, weshalb sich so viele Menschen in Sektenkreise hineinbegeben, wird nicht oder nur oberflächlich nachgegangen. Der Wurzel des Übels wird tunlichst nicht zu Leibe gerückt.

Was glaubt ihr, was ist die Wurzel diese Übels ?
 

Lord _Alamut

Großmeister
14. April 2002
62
geistige umnachtung?

nein im ernst. eigntlich habe ich eine theorie von dir erwartet wenn du schon nen thread startest. ;)
die leute haben einen "natürlichen" drang zu irgendeiner religion aka "suche nach dem sinn des lebens".
sie gehen nun zu sekten weil sie es können und weil die sekten da sind.
irgendwie sieht auch alles mehr nach fun aus als die alte katholische kirche.

is doch scho cool wenn man ma in der frühstückspause bei kollegen angeben kann, dass man buddhist ist oder sonstiger random freak.
ich glaube der aufstieg dieser "neuen" richtigungen und sekten (es gibt 20.000 christliche versionen) hat die wurzel in der tatsache, dass die masse tagsüber zu einem verschwimmt.
die leute sind arbeitssklaven die einem wochenrhytmus unterliegen dem auch noch x-andere unterleigen. die leute wollen nicht auch noch in der religion wie x-andere sein.
wenigstens hier mal individualität zeigen.
(siehe goth/satanisten run bei pupertierenden kindern)

die kirche wird früher oder später nicht nur die evangeliken schlucken sondern sich auch in die jesus=mensch richtung drehen müssen um zu überleben...aber warten wir mal den nächsten papst ab...
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
also das mit den sekten ist eine echt schlimme sache, zumal die meisten ja nicht darauf aus sind, ihren "mitgliedern" seelisches wohl zu spenden, sondern eher ihrem eigenen geldbeutel was gutes zu tun.

wir haben selbst eine bekannte, die mal in der munsekte war und da erst nach einem jahrzehnt voll von verwirrungen und reisen quer über den globus im auftrag von denen irgendwann "aufgewacht" ist und sich dann neu orientiert hat.
ich denke man sollte in dieser richtung mehr aufklärungsarbeit verrichten, auch wenn diese von den kirchen jetzt schon geleistet wird; die sind mir aber immer noch lieber als scientology oder mun, etc..
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Erst mal Begriffs-Definition "Sekte"

Bevor wir weiter diskutieren, halte ich es für sinnvoll, den Begriff "Sekte"
erst mal klar zu definieren:

"Welches sind die Merkmale einer Sekte?"

Nach der religionswissenschaftlichen Definition ist die Sekte eine zahlen- und bedeutungsmäßig kleine Gruppe von Gläubigen, die sich von einer Mutterkirche abgespalten hat.

Der Begriff kommt vom lateinischen sequi ('folgen') meint: einem Führer oder Glaubensrichtung folgen.

Während der Begriff ursprünglich wertneutral verstanden worden war, erhielt er im Christentum einen ausschließlich negativen Sinn:

Er bezeichnete die eigenwillige und verblendete Abweichung vom rechten christlichen Glauben und die Abspaltung von der wahren kirchlichen Glaubensgemeinschaft.

Seit dem 4. Jahrhundert, als das Christentum römische Staatsreligion wurde, galt der Sektierer als Straftäter, der gegen Gesetz und Ordnung verstieß und bestraft werden musste. Im Mittelalter wurde zum Aufspüren von Sektierern und Ketzern eine besondere Einrichtung gebildet: die Inquisition. Das Strafen, die Andersgläubige und Abtrünnige zu erwarten hatten, reichten von harmlosen Kirchenstrafen bis zur Vollstreckung des Todesurteils durch Feuer.

Erst die Aufklärung mit ihrer Proklamation der Menschenrechte vermochte der furchtbaren Praxis ein Ende zu bereiten und die bis anhin unumschränkte Macht der Geistlichkeit einzudämmen.

Die kirchliche Definition der Sekte ist freilich unhaltbar.

Nach der Zeit der Aufklärung und Säkularisierung, nach der Proklamation von Glaubens- und Gewissensfreiheit sowie der Bildung weltanschaulich neutraler Staaten, ist ein Urteil über Andersgläubige, wie es von der römischen Kirche abgegeben wird, eine dreiste Unverschämtheit.
 

general

Auserwählter Meister der Neun
30. März 2004
982
Sind im Grunde genommen nicht alle Auslegungen der Bibel, Thora, Koran usw. entweder eine "Kirche" oder eine "Sekte. Die "Kirche verlangt ja auch Geld. Der Unterschied lieg wohl in der Menge.
Aber auch die Kirche hat (zwar immer weniger) Macht. Auch sie könnte etwas bewegen.

Im Wege stehen der (katholischen) Kirche ihre altmodischen, menschenverachtenden Prinzipien Zugrunde, welche der Bibel wiedersprechen. Zölibat, keine Frauen als Priester, keine Laienprediger. Wiederspricht das nicht den Grundsätzen der Bibel?
Eigentlichgehts ja um was anderes. Aber in einer moderneren Kirche würden sich sicher mehr Leute wohlfühlen und nicht zu einer "Sekte" abwandern.

Die Sekten verkörpern für viele wohl genau die Punkte, welche in der Kirche nicht asugelebt werden konnten.

Nachweislich oftmals nur wegen dem Geld.

Gruss
G. Konfessionslos.
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Re: Erst mal Begriffs-Definition "Sekte"

arius schrieb:
...ist ein Urteil über Andersgläubige, wie es von der römischen Kirche abgegeben wird, eine dreiste Unverschämtheit.

Ich kann dir ja oft entweder nicht folgen oder nicht zustimmen, aber hier:
Richtig, eine Frechheit, was sich diese jüdische Sekte erlaubt... :wink:
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Re: Erst mal Begriffs-Definition "Sekte"

Franziskaner schrieb:
arius schrieb:
...ist ein Urteil über Andersgläubige, wie es von der römischen Kirche abgegeben wird, eine dreiste Unverschämtheit.

Ich kann dir ja oft entweder nicht folgen oder nicht zustimmen, aber hier:
Richtig, eine Frechheit, was sich diese jüdische Sekte erlaubt... :wink:


Danke, dann bitte etwas Echo, habe nie mitbekommen oder übersehen, dass du was geantwortet hast...

Die Beurteilung von religiösen und pseudoreligiösen Gemeinschaften muss nach Kriterien erfolgen, denen eine objektive, allgemeingültige Wertordnung zugrunde liegt, eine Wertordnung, an der jede Gemeinschaft, unabhängig ihres Bekenntnisses oder ihrer Größe und Bedeutung, gemessen werden kann.

Ich sehe als eine solche Wertordnung z.B. die unveräußerlichen Freiheits- und Grundrechte jedes Menschen. Das Verhältnis zu diesen Rechten ist der Prüfstein, an dem sich das Wesen einer Gruppe oder eines Führers offenbart.

Wer unter dem Deckmantel hoher Ideale oder religiöser Lehren gegen die Menschenrechte und gegen den Gleichheitsgrundsatz verstößt, wer andere von sich abhängig macht, ist nach dieser Definition ein Sektierer beziehungsweise eine Sekte. Insofern kann man die r.k. Kirche auch als Sekte sehen, wenn man bedenkt, wie man unter Druck gesetzt wird, wenn man z.B. mit Austritt droht oder diesen vollzieht.

Schon seit der Verschwörung und dem eigenmächtigen Aufstellen ihrer Vorstellungen als göttliche Weisheit bei den jüdischen Hohen Priestern und Schriftgelehrten, die Jesus als "Natternbrut" bezeichnete, wurde die christliche Lehre in ihren Grundzügen verfälscht und wesentliche Bestandteile wie die Wiedergutmachung von Vergehen, die Wiedergeburt und der Glaube an Geistwesen herausgerissen und durch irrige Dogmen wie dreieiniger Gott, oder Jesus zum Gott gemacht, seine Mutter zur Mutter Gottes, Ehelosigkeit bei Priestern usw. ect ...
Wenn man aber wesentliche Grundlagen weg läßt, baut man auf Sand und das darauf errichtete Gebäude ist nicht stabil, sondern dem Zerfall preisgegeben !

Zurück zum Thema:
Im Grunde genommen geht es bei der Beurteilung von Gemeinschaften um die zentralen Anliegen der Aufklärung - es geht um die Frage nach der geistigen und körperlichen Freiheit und der Mündigkeit ihrer Angehörigen.

Es geht aber auch um die Frage nach dem gesunden Menschenverstand und der Vernunft - darum, ob sich eine religiöse Organisation um Erkenntnis und Wissen bemüht oder ob sie bewusst an mysteriösen Ideen und 'Geheimnissen' festhält, ihren Anhängern Sand in die Augen streut und möglichst kein eigenständiges Denken aufkommen lassen will.

Gruß

Arius
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Re: Erst mal Begriffs-Definition "Sekte"

arius schrieb:
Franziskaner schrieb:
arius schrieb:
...ist ein Urteil über Andersgläubige, wie es von der römischen Kirche abgegeben wird, eine dreiste Unverschämtheit.

Ich kann dir ja oft entweder nicht folgen oder nicht zustimmen, aber hier:
Richtig, eine Frechheit, was sich diese jüdische Sekte erlaubt... :wink:

Danke, dann bitte etwas Echo, habe nie mitbekommen oder übersehen, dass du was geantwortet hast...

Hab' ich auch nie. Das meiste war mir etwas zu - esoterisch, um mitreden zu können/wollen. Aber ich bin eh nicht so der spirituelle Typ. Naja, genug OT...
 

Adamantios

Geheimer Meister
11. Dezember 2003
171
Geistige Orientierungslosigkeit

Die primäre Ursache sehe ich in der der geistigen Orientierungslosigkeit.

Wenn man das Verhalten eifriger Sektenanhänger betrachtet, so fällt ein allen gemeinsames Merkmal auf:
Eine konstruktive Diskussion, ein Austausch von Meinungen, ist mit ihnen nicht möglich; sie nehmen die Aussagen eines Andersdenkenden nicht auf, geschweige denn, dass sie diese verarbeiten.

Dies kann beispielsweise bei jenen Anhängern beobachtet werden, die in ihrem Missionseifer von Haustür zu Haustür eilen.
Es ist zwecklos, sie zu fragen, ob sie das, was sie weitergeben möchten und an das sie glauben, näher durchdacht hätten - sie verstehen die Frage gar nicht. Ich habe das selbst beim Besuch von "Jeh.Zeugen" erlebt !
Sie warten bloß darauf, bis im Gespräch gewisse Stichworte fallen, damit sie mit auswendig gelernten Phrasen ihre Version von »Gottes Wort« anbringen können. Diese Menschen vermögen das Angelernte also nur völlig unreflektiert wiederzugeben.

In der Unfähigkeit, in Glaubensfragen eigenständig zu denken, sind die Ursachen zu suchen, weshalb selbst fragwürdigste Sekten so erfolgreich sind. Diese Unmündigkeit in Glaubensdingen ist leider keine Seltenheit; sie ist im Gegenteil weit verbreitet:
Wohl ist der moderne Mensch in seinem alltäglichen Leben und im Beruf im allgemeinen gerne bereit, seinen gesunden Verstand walten zu lassen; geht es um die Erreichung eines materiellen Gewinns, so ist ihm dafür keine Denkleistung zu groß. Geht es hingegen um religiöse Fragen, unterlassen erstaunlich viele jegliches eigenständige, vernünftige Denken:
Die einen verurteilen vorschnell alles, was mit Religion oder Metaphysik zu tun hat, als blanken Unsinn; andere sind so kritiklos, dass sie bereit sind, Dinge zu glauben, die jeder Vernunft spotten. Religion und Glaube werden allgemein als eine Angelegenheit des Herzens betrachtet, die nichts mit vernunftgemäßem Denken zu tun hat.

Dies ist der wesentlichst Grund für den Erfolg der meisten Sekten und aller zweifelhaften Gruppierungen, die heute auf der religiösen 'Welle' reiten. Es fehlt dem Menschen an Richtlinien, nach denen er das grenzenlose Angebot an Heilsversprechen, religiösen Kulten und Riten kritisch zu beurteilen und Gutes von Schlechtem, Hohes von Niederem zu unterscheiden vermag. Daher kann er die Verworrenheit vieler 'Heilslehren' nicht durchschauen, die in der Regel aus einerraffinierten Mischung von Wahrheit und Irreführung bestehen.

Die Unfähigkeit, im Bereich des Glaubens seinen Verstand walten zu lassen, kommt nicht von ungefähr. Sie wurde dem Menschen während Jahrhunderten aus Berechnung anerzogen ! Davon muß sich die Menschheit erst lösen, um ein eigenständiges Denken zu lernen !
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Die geistige Orientierungslosigkeit ist eine Altlast, ein Erbe der Kirche.

Um die geistige und zum Teil auch die politische Vormachtstellung über Jahrhunderte zu gewährleisten, wurde speziell von Rom aus alles erdenkliche getan, um die christlichen Völker zu entmündigen
und von der Kirche abhängig zu machen.

Dies rächt sich ja bis heute noch.

Bei dieser Entmündigung wurde die Vernuft betäubt und versklavt.
 

Adamantios

Geheimer Meister
11. Dezember 2003
171
arius schrieb:
Die geistige Orientierungslosigkeit ist eine Altlast, ein Erbe der Kirche.

Um die geistige und zum Teil auch die politische Vormachtstellung über Jahrhunderte zu gewährleisten, wurde speziell von Rom aus alles erdenkliche getan, um die christlichen Völker zu entmündigen
und von der Kirche abhängig zu machen.

Dies rächt sich ja bis heute noch.

Bei dieser Entmündigung wurde die Vernuft betäubt und versklavt.

Wie bei der Entmündigung vorgegangen wurde und zum Teil immer noch vorgegangen wird, lässt sich an Hand vieler Punkte doch gut aufzeigen!

Ein wichtiger Punkt hierbei ist die Trennung von Wissen und Glauben !

Am folgenschwersten wiegt, dass es der Kirche gelang, aus Glaube und Wissen zwei gegensätzliche, ja zwei unvereinbare Bereiche zu machen !

Ihre Theologen haben im Laufe der Jahrhunderte aus der christlichen Lehre ein »Mysterium« gemacht, das kein Vernunftmensch mehr verstehen kann !

Legenden, Mythen und vor allem persönliche Vorstellungen einzelner Kirchenväter wurden zu Dogmen erhoben und mit ursprünglichen christlichen Einsichten vermischt.

Auf diese Weise ist ein »wüstes Gemenge von Satzungen« entstanden, ein Gemisch von Irrtum und Wahrheit, das jeglicher Logik entbehrt, wie der Theologe Harnack feststellte.

An die Stelle von Erkenntnis traten »Geheimnisse« und an die Stelle von Wissen trat ein Wunderglaube ein Glaube, der jene nährt, die sich an letzte Hoffnungen klammem!

Durch die bewusste Trennung von Wissen und Glauben entzog sich der »Heilige Stuhl« mitsamt seinen Machtansprüchen und Dogmen den Kriterien der Vernunft.

Er konnte von da an nicht mehr kritisch hinterfragt werden; denn was der Vatikan auch tut oder anordnet, er kann es als »unergründlichen Willen Gottes« ausgeben, den zu verstehen sich kein Mensch zu erdreisten wagen darf.

Damit wurde der religiösen Willkür Tür und Tor geöffnet !
 

patrice_fan

Lehrling
2. Juni 2004
2
Meiner Meinung nach ist die Kirche einfach eine besser vermarktete Sekte. Es musste eben jemandem zuerst die Idee kommen mit dem Großen Unbekannten("Gott"). Diese neue Große Religion die sofort neue Anhänger fand überrante alle anderen Glaubengemeinschaften, diese würden dann als Sündiger bezeichnet, stigmatisiert und ausgegrenzt oder getötet. Zumahl sich einige Bräuche der vorherigen Glaubens erhalten habn(z.B.:Weihnachtsbaum,....). :idea:
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
arius schrieb:
"Welches sind die Merkmale einer Sekte?"

1. Welche Gruppierungen zählt die Bundesregierung zu den sog. Jugendsekten oder Psychogruppen, und welche dieser Gruppierungen treten z.Z. verstärkt in Deutschland in Erscheinung?

Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ortrun Schätzle, Maria Eichhorn und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Heinz Lanfermann, Hildebrecht Braun (Augsburg), Dr. Dieter Thomae, Cornelia SchmaIz-Jacobsen und der Fraktion der F.D.P. - Drucksache 13/3712 - Maßnahmen der Bundesregierung auf dem Gebiet der Aufklärung über sogenannte Jugendsekten oder Psychogruppen einschließlich der mit ihnen rechtlich, wirtschaftlich oder in ihrer religiösen oder weltanschaulichen Zielsetzung verbundenen Organisationen.
  • streng hierarchischer Aufbau,
  • Ausrichtung auf eine Führungsfigur (Guru, Meister, Führer),
  • Absolutheitsanspruch,
  • autoritäre Entscheidungsabläufe und -prozesse,
  • bedingungslose Unterordnung und Unterwerfung,
  • zum Teil völlige Abschottung nach außen,
  • unseriöse Angebote zur Lebensbewältigungshilfe, die die Lösung aller Probleme versprechen, jedoch ausnahmslos nicht einlösbar sind und häufig zu finanziellen Abhängigkeiten Hilfesuchender führen,
  • Lehren und Ideologien, die im krassen Widerspruch zum demokratischen Wertekonsens stehen,
  • fanatische Umsetzung der Heilslehren.
:arrow: http://www.agpf.de/bundestag13-4132.htm[/quote]

Das kann man Punkt für Punkt auf die katholische Kirche anwenden:

  • streng hierarchischer Aufbau, (gegeben)
  • Ausrichtung auf eine Führungsfigur (Guru, Meister, Führer) der Papst
  • Absolutheitsanspruch, Unfehlbarkeit des Papstes, Jesus als "Sohn Gottes"
  • autoritäre Entscheidungsabläufe und -prozesse, Was der Pfaffe sagt gilt
  • bedingungslose Unterordnung und Unterwerfung, "sonst winkt die Hölle..."
  • zum Teil völlige Abschottung nach außen, Geheimdienst und -archive des Vatikan - des christlichen Gottesstaates
  • unseriöse Angebote zur Lebensbewältigungshilfe, die die Lösung aller Probleme versprechen, jedoch ausnahmslos nicht einlösbar sind und häufig zu finanziellen Abhängigkeiten Hilfesuchender führen, "dann kommst du in den Himmel; Exorzismus
  • Lehren und Ideologien, die im krassen Widerspruch zum demokratischen Wertekonsens stehen, Kirchensteuer vom Staat eintreiben lassen ist undemokratisch; alle hier aufgeführten Punkte dürfen auf die katholische Kirche selbst zutreffen, alle anderen, die betroffen sind, sind Sekten
  • fanatische Umsetzung der Heilslehren. Kreuzzüge, Inquisition

Seltsam, dass die katholische Kirche nicht unter den Psychogruppen und Sekten im Bericht erwähnt wird.
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
Dimbo, was hast denn du für ein Katholikenbild? :lol:

Alle fanatische Anhänger des Papstes, die die Pfaffen für voll nehmen (kein unehelicher Geschlechtsverkehr), die mit Exorzismus arbeiten, den Kreuzzügen und der Inquisition fröhnen..., das Mittelalter ist vorbei dachte ich.

Naja Demokraten sind auch Anhänger einer Sekte, schon gewußt?:

-streng hierarchischer Aufbau: ist gegeben

-Ausrichtung auf eine Führungsfigur (Guru, Meister, Führer): die Führungsfigur durch den Mehrheitsentscheid des Volkes lediglich verschleiert -> der Rest muß akzeptieren ob er will oder nicht

-Absolutheitsanspruch: "Wir müssen den xxx demokratisieren"..."Demokratie ist die beste Staatsform" etc, sind gängige Ansichten

-autoritäre Entscheidungsabläufe und -prozesse,: Mehrheitsentscheide sind für den Rest bindend

-bedingungslose Unterordnung und Unterwerfung: Ansonsten droht Todesstrafe (Hochverrat) oder zumindest Knast

-zum Teil völlige Abschottung nach außen: "Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns", skrupellose Geheimdienste

-unseriöse Angebote zur Lebensbewältigungshilfe, die die Lösung aller Probleme versprechen, jedoch ausnahmslos nicht einlösbar sind und häufig zu finanziellen Abhängigkeiten Hilfesuchender führen,: siehe Selbstmordraten, Drogenkonsum, Boom von psychischen Betreuern etc. in Demokratien

-Lehren und Ideologien, die im krassen Widerspruch zum demokratischen Wertekonsens stehen,: Das spricht für sich. Demokraten sind also in Besitz eines demokratischen "Wertekonsenses" den gefälligst alle anderen zu akzeptieren haben

-fanatische Umsetzung der Heilslehren.: siehe Demokratisierungsfeldzüge der USA



Grüße fumarat
 

innerdatasun

Intendant der Gebäude
19. Juli 2002
842
@ dimbo

generell gebe ich dir mit deiner punt-für-punkt bewertung recht. Stellt sich nur die frage wo von sich die katholische kirche abgespalten hat.
Deshalb wird sie diese merkmale nie für sich in anspruch nehmen - denn sie hat sie selbst klassifiziert.
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
fumarat schrieb:
Dimbo, was hast denn du für ein Katholikenbild? :lol:

1. Wenn du genau gelesen hättest, hättest du bemerkt, dass ich von der katholischen Kirche und nicht von "den Katholiken" geredet habe. :wink:

Fumarat schrieb:
Alle fanatische Anhänger des Papstes, die die Pfaffen für voll nehmen (kein unehelicher Geschlechtsverkehr), die mit Exorzismus arbeiten, den Kreuzzügen und der Inquisition fröhnen..., das Mittelalter ist vorbei dachte ich.

2. Nur weil vielen Katholiken offenbar egal ist, wie sie nach Meinung der katholischen Kirche eigentlich leben sollten heißt das ja nicht, dass sich Meinung der katholischen Kirche geändert hat. Und wenn du von deutschen Katholiken auf "den Katholiken an sich" schließt, dann fahr mal nach Irland, Polen, Portugal oder Südamerika. Exorzismus wird heute immer noch u.a. in Bayern praktiziert.

3. Abgesehen davon ist er mir ziemlich egal, ob so etwas auch auf "Demokraten" zutreffen könnte, da es hier um die Frage geht, inwieweit es Sinn macht, wenn eine Sekte (die katholische Kirche) den anderen Sekten Verhalten vorwirft, das sie selbst an den Tag legt.

OT:

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass du grundsätzlich, sobald ich etwas zum Themenkomplex "Glauben und Religion" sage, deinen Senf dazu abgibst. Ist ja auch okay, ich frage mich nur: Wieso? Sooo interessant ist mein Gerede doch nun auch nicht, oder? :wink:

@ innerdatasun:

Sehe ich genau so.
 

Adamantios

Geheimer Meister
11. Dezember 2003
171
Es kann doch nicht angehen, dass ein Glaube, der jegliches vernünftige Denken beiseite schiebt, seither als Inbegriff des gottgefälligen Glaubens hingestellt wird!

Heute ist diese Vorstellung am deutlichsten bei Fundamentalisten zu sehen, die selbst dann noch am überlieferten Wortlaut der Bibel festhalten, wenn dieser keinen vernünftigen Sinn macht - die beispielsweise davon überzeugt sind, die Erde sei erst vor einigen tausend Jahren erschaffen worden.

Solche Missachtung der Vernunft wird von ihnen nicht etwa als Verrat am gesunden Menschenverstand empfunden, sondern sie sind sogar noch stolz darauf, wider jede Vernunft am eigenen Glauben festzuhalten.

In der westlichen Welt ist heute eine Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr bereit, einen solchen Glauben hinzunehmen.

Er ist für Unzählige geradezu ein Ärgernis, denn er bietet weder geistige Geborgenheit noch befriedigende Antworten auf elementare Daseinsfragen.

Die Folge ist: Ein Teil der Unzufriedenen kehrt der Religion gänzlich den Rücken, weil sie Religion und Glaube mit Rom und seinen Machenschaften identifizieren. Ein anderer Teil macht sich auf, um Besseres zu suchen. Doch gerade hier liegt die Gefahr, vom Regen in die Traufe zu geraten, weil - wie bereits erwähnt - nie gelernt wurde, in Fragen des Glaubens vernünftig zu urteilen und kritisch zu werten.
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Adamantios schrieb:
Es kann doch nicht angehen, dass ein Glaube, der jegliches vernünftige Denken beiseite schiebt, seither als Inbegriff des gottgefälligen Glaubens hingestellt wird!

Der Mensch hat nicht nur den Verstand als einen geistigen Wächter, sondern auch die Vernunft als einen weiteren. Die Vernunft lenkt den Verstand, und diese Vernunftbegabung haben wir ja bei der Menschwerdung zurückerhalten. Von der geistigen Wertigkeit steht die Vernunft über dem Verstand.

Das Problem bei allen Sekten ist, dass sie die menschliche Vernunft betäuben und versklaven .

Die Trennung von Vernunft und Glauben bedeutet die Unterbindung des eigenständigen, kritischen Denkens; denn Widersprüchliches und Unlogisches glaubt nur, wer nicht kritisch hinterfragt und die Verantwortung dafür andern überlässt.

Die unkritische Haltung gegenüber der Geistlichkeit und ihren zur allgemeingültigen 'Wahrheit' erhobenen Vorstellungen wurde unter anderem durch gezieltes Ausnützen menschlicher Schwächen erreicht:

So wurde den Christen weisgemacht, durch den Glauben an die kirchlichen Dogmen, durch die Sündenvergebung und die Gnadenmittel der Kirche könne ewige Seligkeit erlangt werden. Diese Vorstellung ist sehr bequem, und so waren und sind unzählige bereit, daran zu glauben und daran festzuhalten.
Wenn die Aussicht auf ewiges Heil so greifbar nah und einfach zu sein scheint, weshalb sollte man nicht danach greifen? Weshalb sollte man diesen einfachen, mühelosen Weg verlassen und die Seligkeit anderswo suchen?

Eine andere menschliche Schwäche, die sich der Klerus zunutze machte, ist der Drang vieler Menschen, besser und mehr zu sein als andere.

Mit der Behauptung, außerhalb der Kirche gebe es kein Heil, wurde dem Christen die Idee eingeimpft, er gehöre zu einem auserwählten Gottesvolk, das im Besitz besonderer Heilsgnaden sei.

Bewusst wurde der Dünkel gefördert, Christen ständen in ihrem Wert über Andersgläubigen. Um diesen unerhörten Anspruch zu untermauern, wurde ihnen das Recht zugesprochen, Macht über Ungläubige auszuüben und sie zum Eintritt in die Kirche zu zwingen:

»Cogite intrare« (Zwingt sie einzutreten!) lautete die Devise des 'heiligen' Augustinus (354-430), und gestützt auf dieses Wort wurden im Mittelalter Kreuzzüge gegen Juden, Heiden und Moslems unternommen.
Das Töten dieser Menschen wurde von der Kirche nicht als Verbrechen gewertet, sondern sie lobte es als heilige Tat. Den Mördern versprach sie die Vergebung aller Sünden und die dereinstige Einkehr in die höchsten Himmel.

Erinnert das nicht gefährlich an die todesmutigen Sprüche heutiger Selbstmord-Attentäter ???

Gruß

Arius
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
BimBamBino schrieb:
Ich sag´s mal so: das sogenannte Christentum ist eine Sekte wie jede andere auch. Die hatten halt nur Glück, daß durch Morde zur richtigen Zeit am richtigen Ort und durch geglückte Intrigen eine genügend große zahlungskräftige und einflußreiche Lobby gewonnen wurde. Das hat man im Laufe der Jahrhunderte ausgebaut und gefestigt :evil:

Gruß,
Andreas

Gemäß der Definition hier kann ich Dir recht geben:

sieh vorige Seite....

Bevor wir weiter diskutieren, halte ich es für sinnvoll, den Begriff "Sekte"
erst mal klar zu definieren:

"Welches sind die Merkmale einer Sekte?" Nach der religionswissenschaftlichen Definition ist die Sekte eine zahlen- und bedeutungsmäßig kleine Gruppe von Gläubigen, die sich von einer Mutterkirche abgespalten hat.

Der Begriff kommt vom lateinischen sequi ('folgen') meint: einem Führer oder Glaubensrichtung folgen.

Während der Begriff ursprünglich wertneutral verstanden worden war, erhielt er im Christentum einen ausschließlich negativen Sinn:

Er bezeichnete die eigenwillige und verblendete Abweichung vom rechten christlichen Glauben und die Abspaltung von der wahren kirchlichen Glaubensgemeinschaft.

Seit dem 4. Jahrhundert, als das Christentum römische Staatsreligion wurde, galt der Sektierer als Straftäter, der gegen Gesetz und Ordnung verstieß und bestraft werden musste. Im Mittelalter wurde zum Aufspüren von Sektierern und Ketzern eine besondere Einrichtung gebildet: die Inquisition. Das Strafen, die Andersgläubige und Abtrünnige zu erwarten hatten, reichten von harmlosen Kirchenstrafen bis zur Vollstreckung des Todesurteils durch Feuer.

Erst die Aufklärung mit ihrer Proklamation der Menschenrechte vermochte der furchtbaren Praxis ein Ende zu bereiten und die bis anhin unumschränkte Macht der Geistlichkeit einzudämmen.

Die kirchliche Definition der Sekte ist freilich unhaltbar.

Nach der Zeit der Aufklärung und Säkularisierung, nach der Proklamation von Glaubens- und Gewissensfreiheit sowie der Bildung weltanschaulich neutraler Staaten, ist ein Urteil über Andersgläubige, wie es von der römischen Kirche abgegeben wird, eine dreiste Unverschämtheit

Gruß

Arius
 

Adamantios

Geheimer Meister
11. Dezember 2003
171
Hochgradige Blendung mit äußerem Glanze !

arius schrieb:
Seit dem 4. Jahrhundert, als das Christentum römische Staatsreligion wurde, galt der Sektierer als Straftäter, der gegen Gesetz und Ordnung verstieß und bestraft werden musste. Im Mittelalter wurde zum Aufspüren von Sektierern und Ketzern eine besondere Einrichtung gebildet: die Inquisition. Das Strafen, die Andersgläubige und Abtrünnige zu erwarten hatten, reichten von harmlosen Kirchenstrafen bis zur Vollstreckung des Todesurteils durch Feuer.

Erst die Aufklärung mit ihrer Proklamation der Menschenrechte vermochte der furchtbaren Praxis ein Ende zu bereiten und die bis anhin unumschränkte Macht der Geistlichkeit einzudämmen.

Die kirchliche Definition der Sekte ist freilich unhaltbar.

Nach der Zeit der Aufklärung und Säkularisierung, nach der Proklamation von Glaubens- und Gewissensfreiheit sowie der Bildung weltanschaulich neutraler Staaten, ist ein Urteil über Andersgläubige, wie es von der römischen Kirche abgegeben wird, eine dreiste Unverschämtheit

Gruß

Arius

Eine weitere erfolgreiche Methode, um Gläubige von kritischem Hinterfragen abzulenken, ist die Blendung mit äußerem Glanz. Seit die Kirche im 4. Jahrhundert zur römischen Staatskirche wurde, wetteiferte sie mit den heidnischen Tempel- und Mysterienkulten in der Entfaltung von Reichtum und Prunk. Großartige Bauten, kostbare Kirchengeräte, goldbestickte liturgische Gewänder und zahlreiche glänzende Feste sollen die Erhabenheit dieser Institution zum Ausdruck bringen.

Das Oberhaupt der Kirche ist nicht einfach ein Mensch, er ist der »Heilige Vater«, der »Lenker des Erdkreises«, der »Vater der Fürsten und Könige«, der »Stellvertreter Gottes auf Erden«! Alles, was ihn umgibt, die Art seiner Erscheinung, der päpstliche Hofstaat, die Gewänder und Titulaturen, die Papstmesse - all das strahlt einen faszinierenden Glanz aus. Wenn der sakrale Priesterkönig, der »Pontifex Maximus«, mit den Insignien kaiserlicher und königlicher Macht vor seine Herde tritt, zwingt seine Erscheinung ganze Massen in die Knie.

Sinnfälliges dominiert auch in der Messe. Sie ist eine Zelebration von starr ablaufenden mysteriösen Riten. Eingelullt in den einschläfernden Singsang des Heilsmittlers und benebelt von Weihrauch, lauschen die Gläubigen den »großen Geheimnissen des Glaubens« und wiederholen gedankenlos ewig gleiche Gebetsformeln. Damit wird bei vielen das letzte eigenständige Denken abgetötet, wird der Gläubige zum Sklaven seiner Kirche.

Einen schönen Sonntag !

Adamantios
 

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