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Ist Judas der wahre Heiland ? - eine kleine Häresie

W

Weinberg, Oliver

Gast
:wink:

Zumindest verstand man sich damals noch auf das
Ausüben kultischer Handlungen...(mußte auch keine
Judäa-sucht-den-Super-Messias drüber abstimmen..)

...das ist ein erinnernswerter Beitrag. Danke! :wink:
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
Zumindest verstand man sich damals noch auf das
Ausüben kultischer Handlungen...

allerdings, und wenn man das nicht berücksichtigt, dann bekommt man ein vollkommen (gewollt?!) verzerrtes bild der zeit damals.

es war nämlich ein verbreiteter ritus, das jemand die rolle "des heiligen königs der juden" spielte, der in der regelmäßig veranstalteten bußzeremonie für den tatsächlichen könig in den tod ging.
menschenopferungen wurden in den semitischen religionen länger praktiziert, als in allen anderen religionen. die priesterschaft des jüdischen gottes beharrte auf der vorstellung, daß "ein mann sterbe für sein volk" (johannes 11, 50). für den blutrünstigen gott jahwe konnten sünden nur mit blut reingewaschen werden: "ohne blutvergießen geschieht keine vergebung" (hebräer 9,22).
diese blutige tradition ist lang und führt bis in prähistorische zeiten zurück.
zuerst waren es die wirklichen könige, die sich opferten (opfern mussten).
als sich die macht der monarchien entwickelte, übernahmen stellvertreter oder "geistliche" könige die opferrolle.

die evangelien stammen nicht aus der zeit jesu und die autoren kannten ihn auch gar nicht persönlich. die namen der apostel wurden fälschlicherweise mit den evangelien in zusammenhang gebracht, deren entstehung in die zeit nach der kirchengründung (ca. 2.jahrhundert n. chr. oder noch später) fiel und wohl soetwas wie eine traditionelle verankerung der kirche suggerieren sollte.
die mehrheit der bibelforscher glaubt, daß die früheste schrift des neuen testaments der 1. brief an die thessalonicher war, er wurde wahrscheinlich im jahr 51 n. chr. geschrieben, und zwar von paulus, der jesus nie gesehen hatte und keine detailkenntnisse von dessen leben besaß.

so wurden die einzelheiten nachträglich aus den mythen zusammengetragen, die sich zur zeit des römischen reiches um alle erlöser-götter rankte.
wie adonis war jesus demnach von einer geweihten tempeljungfrau in der heiligen grotte von betlehem geboren worden.
wie adonis, osiris und andere wurde er in form von brot rituell "gegessen".
er nannte sich "brot gottes" (johannis 6,33).
wie die anbeter osiris machten sich die christen jesus im abendmahlsritus zu eigen, um an seiner auferstehung teilzuhaben: "wer mein fleisch isset und trinket mein blut, der bleibt in mir und ich in ihm" (johannes 6,56)

es gibt noch mehr parallelen, die deutlich machen, das dieser glaube nicht "neu" war, sondern seine wurzeln in anderen kulten hatte:

wie der phrygische frühlings- u. opfergott attis starb jesus zur tagundnachtgleiche im frühling den opfertod, aus dem er nach drei tagen wieder auferstand, zu gott wurde und später gen himmel fuhr.
wie orpheus und herakles hat er höllenqualen erlitten, das geheimnis des ewigen lebens gelüftet und versprochen, alle menschen zu sich in die herrlichkeit zu holen.
so wie auch andere sonnengötter feierte er seinen geburtstag zur wintersonnenwende.

interessant auch: der beiname christos, was "der gesalbte bedeutet",
wurde von wesentlich älteren orientalischen erlöser-göttern wie adonis oder tammuz übernommen.
er übernahm auch andere beinamen, wie zum beispiel auch osiris und tammuz "gute hirten" genannt wurden.

weitere:

>dionysos: könig der könige, gott aller götter
>vishnu und mithra: menschensohn und messias
>adonis: herr und bräutigam
>mot-aleyin: lamm gottes

alle trugen, wie jesus, auch den beinamen "erlöser"

die mysterienkulte lehrten, daß sterbliche menschen vom geist eines solchen gottes ergriffen werden könnten, und männer identifizierten sich mit ihm als "sohn" oder zweites ich, wie es jesus gewesen war. nach allgemeinem verständnis konnten auf diese weise übernatürliche fähigkeiten erlangt werden.

es wimmelte zu damaliger zeit nur so von selbsternannten weltuntergangspropheten und "erlösern" und auch jesus "wunder" waren so neu nicht:

die verwandlung von wasser in wein ist einem dionysischem ritual entliehen, das an etlichen orten praktiziert wurde.
in alexandria wurde dieser zauber regelmäßig gläubigen zuschauern vorgeführt, und zwar mit hilfe eines ausgeklügelten systems aus gefäßen und siphons.
wesentlich früher schon heilten priesterinnen blinde mit speichel, die göttin demeter vermehrte brot und fische usw.

weil aber wiederholte wunder nicht so glaubwürdig sind wie erstmalig vorgeführte, behaupteten die früheren christen, daß alle älteren götter und ihre wundergeschichten erfindungen des teufels seien, der das anwachsen der neuen religion vorhergesehen habe, und die die gläubigen durch "nachahmungen" zu verwirren trachte.

ein ziemlich narrensicherer trick, um die lieben schäfchen bei der stange zu halten.

heidnische philosophen konterten allerdings, das die christliche religion nichts enthält, was christen nicht auch mit ungläubigen gemein haben, nichts neues, nichts wirklich großes.

wenn man sich mit der geschichte etwas tiefergehend befasst, so stößt man unweigerlich auf noch ältere glaubenssysteme, an denen sich das christentum gut bedient hat.
 

Levy71

Großmeister
7. März 2003
52
innerdatasun schrieb:
Wer sagt das der auch judas mit vornamen heißt

Weil es im Telefonbuch stand Judas J. und es stand sowohl Nachname als auch Name Judas. Habe es per zufall entdeckt, wollte wissen ob es jemanden hier in Deutschland gibt der Judas heisst und habe bei in der Suchleiste beide Namen eingegeben und wurde fündig.
 

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