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Hinduismus - Religion oder Philosophie ?

NaSoWas

Geheimer Meister
22. November 2013
141
Hinduismus - Eine Religion oder eine Philosophie?

Eine der ältesten Religionen der Welt ist der Hinduismus. im 20. Jh gab es ein Revival in der Beobachtung der Welt mit Begriffen des Hinduismus.

Er lehrt, dass es einen Wesenskern aller Dinge gibt, die letzte Wirklichkeit von allem, die Brahaman genannt wird. Brahaman kann nicht durch den Intellekt noch kann er/es mit Begriffen gefasst werden. Es ist "ohne Anfang, das allerhöchste überhaupt, Grenzenlos, ohne Geburt, nicht zu verstehen". Ein evtl. Zugang ist die Mystik, wo Brahaman als "Göttlich" angesehen wird. Er kann als viele Götter erscheinen aber sie sind doch allesamt nur Aspekte der "einen, letzten Wirklichkeit". Im Menschen manifestiert sich Brahaman als "Atman" und beide sind eins.

Die Welt entstand durch die "Selbstopferung" Gottes (Sakrifizium), wodurch das Göttliche zur Welt wurde. Dieses Vorgang wird als "Lila" bezeichnet, als "Gottes Spiel". Sowohl Brahaman wie auch "Lila" sind zentrale Begriffe im Hinduismus. Die Kraft, mit der "der großer Magier" Brahman die Welt schaffte, wird "Maya" genannt. Es ist die Wirklichkeit, die wir sehen und in der wir als "das Eigentliche" zu sehen glauben. Der Mensch ist gefangen in der Welt der Maya, des Zaubers. Wichtig für den Menschen: Die unzählige Formen des "Lila" nicht mit der allerhöchsten Realität zu verwechseln. Denn die Welt der "Maya" unterliegt ständige Veränderungen. Vergleichsweise ist die Landkarte nicht "das Land" sondern eben nur eine von vielen Abbildungen.

Die Dynamik diese steten Wandlung im "Maya" wird "Karma" genannt. Es ist das Aktive im "göttlichen Spiel". "Karma" bedeutet also Aktion.

Der Mensch sollte sich vom Zauber der "Maya" freimachen. Denn: Alles, was wir sinnlich wahrnehmen nur Teil der großen Wirklichkeit sind. Er bestrebt dann die "Moksha" an, die Befreiung.

Die ältesten Quellen sind in den "Veden" zu finden (Veda), die älteste davon ist die Rig-Veda (Rigveda). Sie wurden wahrscheinlich in der Zeit 1.600-500 BC festgeschrieben. Die letzten Teile davon findet man in den "Upanischaden". Siehe Upanishaden.

Der Hinduismus hat, grob gesehen, 2 Ausrichtungen. Die eine ist die volkstümliche, wie sie noch heute, reichlich kindisch, in Indien praktiziert wird. Die zweite ist di philosophische, wie oben kurz skizziert.

Was den Hinduismus heutzutage so attraktiv macht ist die Tatsache, dass die hinduistische Sicht vieler Dinge fast kongruent ist mit der sub-atomaren physikalischen Sicht von heute, obwohl beide Wege total konträr sind.
 
Zuletzt bearbeitet:

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Hinduismus - Religion oder Philosophie ?

Schöne Zusammenfassung.
Wenn ich ergänzen darf: Ersetze Brahaman durch den Begriff Geist und du bist beim Buddhismus (Bitte keine Diskussion über den Punkt, welche der beiden Methoden älter ist, sie ist aus heutiger Zeit objektiv unlösbar, subjektiv dürften sich beide als älteste betrachten - immerhin gilt der historische Buddha Shakyamuni als der vierte Buddha des Erdzeitalters).
Yep, und manche Begriffe werden eben anders verstanden. KArma im Buddhismus bedeutet Ursache und Wirkung, davon ist die Aktion nur ein Teilaspekt.
Interessant ist jedenfalls, dass beide Methoden auf höchster Ebene zu ähnlichen Ergebnissen und Schlussfolgerungen führen, was aber mitnichten dazu führen sollte, beide Methoden miteinander verschmelzen zu lassen. Jede dieser Erfahrungswege hat massgeschneiderte Rezepte für die Entwicklung unterschiedlichster Individuen.
 

NaSoWas

Geheimer Meister
22. November 2013
141
AW: Hinduismus - Religion oder Philosophie ?

Schöne Zusammenfassung.
Wenn ich ergänzen darf: Ersetze Brahaman durch den Begriff Geist und du bist beim Buddhismus (Bitte keine Diskussion über den Punkt, welche der beiden Methoden älter ist, sie ist aus heutiger Zeit objektiv unlösbar, subjektiv dürften sich beide als älteste betrachten - immerhin gilt der historische Buddha Shakyamuni als der vierte Buddha des Erdzeitalters).
Yep, und manche Begriffe werden eben anders verstanden. KArma im Buddhismus bedeutet Ursache und Wirkung, davon ist die Aktion nur ein Teilaspekt.
Interessant ist jedenfalls, dass beide Methoden auf höchster Ebene zu ähnlichen Ergebnissen und Schlussfolgerungen führen, was aber mitnichten dazu führen sollte, beide Methoden miteinander verschmelzen zu lassen. Jede dieser Erfahrungswege hat massgeschneiderte Rezepte für die Entwicklung unterschiedlichster Individuen.

Danke für die Antwort.

Historisch-zeitlich ist natürlich der Buddhismus die jüngere Lehre. Was aus heutiger Sicht nichts ausmacht.

Meine "Vorliebe" für den Hinduismus rührt aus Ähnlichkeit der Einsichten zwischen dem spirituellen und dem modern-physikalischen Zugang zur "Materie". Hier mal ein frappierender Vergleich, einer von vielen:

Es bewegt sich. Es bewegt sich nicht.
Es ist weit. Es ist nah.
Es ist in all diesem
und es ist außerhalb von all diesem!
(Aus der Isa-Upanischade)


  • Wenn wir z.B. fragen, ob die Position des Elektrons die gleiche bleibt, müssen wir mit "Nein" antworten.
  • Sollten wir fragen, ob die Position des Elektrons im Zeitverlauf sich ändert, müssen wir abermals mit "Nein" antworten.
  • Wenn wir fragen, ob das Elektron in Ruhe verharrt, müssen wie wieder "Nein" sagen.
  • Fragen wir aber, ob das Elektron sich in Bewegung befindet, müssen wir auch mit "Nein" antworten.
(Rober Oppenheimer in "Science and Common Understanding", Oxford-Uni Veröffentlichungen, 1954)

Auch für die "Selbsterschaffung" aus dem "Nichts" gibt es Parallele: Ein Energiefeld kann Partikel von Materie zustande bringen, sogenannte "Energieknoten", und diese können sich umgekehrt in Energie auflösen! :rollenderbusch: Ganz im Sinne Brahamans.....

PS.
Nicht ohne Grund lernte R. Oppenheimer Sanskrit: Er war in der faszinierenden Lage, die Upanishaden im Original zu lesen!
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Hinduismus - Religion oder Philosophie ?

Vor zig Jahren las ich mal, dass ein führender Quantenphysiker meinte, dass sich die Erkenntnisse der Quantenphysik mit Aussagen des Buddhismus vergleichen lassen.
 

NaSoWas

Geheimer Meister
22. November 2013
141
AW: Hinduismus - Religion oder Philosophie ?

Vor zig Jahren las ich mal, dass ein führender Quantenphysiker meinte, dass sich die Erkenntnisse der Quantenphysik mit Aussagen des Buddhismus vergleichen lassen.
Sowohl Buddhismus (In den diversen Ausprägungen) wie auch Hinduismus. Hier mal eine sehr interessante Kleinigkeit:

Niels Bohr, dänischer Physiker und Nobelpreis Laureat wie Zeitgenosse Einsteins, wurde geadelt. Als zentraler Teil seines Wappens suchte er sich just Yin und Yang aus.... https://www.google.de/search?q=niel...oDsTBswbmjYHwCA&ved=0CDYQsAQ&biw=1024&bih=709

Ich denke, er wusste ganz genau, was er machte!
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Hinduismus - Religion oder Philosophie ?

Die parallel Aussage im Buddhismus wäre:
"Form ist Leerheit. Leerheit ist Form. Form und Leerheit sind untrennbar"

Es freut mich sehr, dass der Hinduismus zu parallelen Aussagen kommt.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.538
AW: Hinduismus - Religion oder Philosophie ?

Sowohl Buddhismus (In den diversen Ausprägungen) wie auch Hinduismus. Hier mal eine sehr interessante Kleinigkeit:

Niels Bohr, dänischer Physiker und Nobelpreis Laureat wie Zeitgenosse Einsteins, wurde geadelt. Als zentraler Teil seines Wappens suchte er sich just Yin und Yang aus.... https://www.google.de/search?q=niel...oDsTBswbmjYHwCA&ved=0CDYQsAQ&biw=1024&bih=709

Ich denke, er wusste ganz genau, was er machte!


Wie genau gehört das Yin und Yang zum hier angesprochenen Themenkomplex?
 

NaSoWas

Geheimer Meister
22. November 2013
141
AW: Hinduismus - Religion oder Philosophie ?

Wie genau gehört das Yin und Yang zum hier angesprochenen Themenkomplex?

Es ist in der Tat ein riesen Schwenk, vom Hinduismus zum Buddhismus, hin zu den diversen Schulen (Mahayana und Hinayana, Zen-Lehren) bis zum Tao. Diesen gesamten weg muss man nehmen um zu Yin und Yang zu gelangen. Es würde den Rahmen hier total sprengen, dafür müssen Bücher geschrieben werden (Oder sie wurden bereits geschrieben)! Es ist aber der geschichtliche (zeitliche) Verlauf der "Ost-Religionen", wie sie sich in den letzten 3.000 J + + entwickelt haben. Diese Religionen sind zueinander nicht gerade disjunkt: Die Übergänge zwischen ihnen existieren wirklich.

Niels Bohr wählte dieses Symbol als Zeichen der Verbundenheit moderner physikalischer Forschung mit den mystischen Einsichten in den Ost-Religionen. Nicht ohne Grund.

Zurück zum Hinduismus. Besonders Shiva, der Tänzer, wird verbunden mit den "Tanz" der Partikel z.B. in der Blasenkammer sichtbar werden. Dieser Vergleich stammt nicht von mir. Siehe z.B. http://erlangen.physicsmasterclasses.org/exp_detek/blasenkevent.gif oder https://www.ph.tum.de/forschung/kta/BubbleChamber.jpg im Vergleich mit Bildern eines tanzenden Shiva. Das, was man oft als "Tanzender Kosmos" bezeichnet.

Es bestehen noch weitere Parallelen. Beispiel: Die mystische Einsicht in den "Ganzen", wobei der Mensch immer ein Teil des Ganzen ist, ist gut vergleichbar mit der modernen Einsicht, dass der fragender Wissenschaftler kein Außenseiter der Experiment-Anordnung ist sondern immer TEIL DAVON sind! Der Terminus der Fragestellung entscheidet über den Terminus des Ergebnisses.
 

TheUnforgiven

Großer Auserwählter
17. Februar 2012
1.813
Weil ich nicht verstehe was das soll?
Trägt er irgendwas sinnvolles zu dem Thread bei?
Nein... warum holt er ihn dann aus der Versenkung raus?
 

TheUnforgiven

Großer Auserwählter
17. Februar 2012
1.813
1. dein problem.
2. er fragt doch nur.
3. kannst ihn ja mal freundlich fragen...

:)
1.
Klar ist es mein Problem... weil es mich nervt, wenn man Threads ausgräbt, ohne sie ernsthaft diskutieren zu wollen.
Was soll das werden? Clickbates?
Wenn er da ernsthaft mal seine Meinung hinschreiben würde, würde ich nichts sagen. Aber das grenzt ja schon an Fiola-Stil...
2.
siehe Punkt 1.
3.
das habe ich... vielleicht nur nicht freundlich ;)
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.952
Hintergrund meines Interesses:

Am 15. August habe ich als Mitglied der Deutsch-Indischen Gesellschaft an einem Treffen zu Feier des indischen Nationalfeiertages teilgenommen.

Und mich dort mit einigen Hindus unterhalten.

Über alles Mögliche - nicht speziell über den Hinduismus.

Und drum hat es mich nun mal interessiert, was man im Forum vom Hinduismus denkt.

Und statt einen neuen Thread dazu eröffnen, halte ich es für besser, einen schon bestehenden Thread dazu wiederzubeleben.

So ist das.
 

TheUnforgiven

Großer Auserwählter
17. Februar 2012
1.813
Sehr schön Manesse... Du kannst ja doch mehr als zwei Sätze schreiben.
Warum muss es dann so ein kurzes, nichts sagendes Statement sein und warum schreibst Du nicht mal Deine Gedanken dazu, bzw. mal ein wenig ausführlicher, so wie Du es jetzt hier drunter getan hast?
Dann hat man dazu auch eine Diskussionsgrundlage und man gewinnt dann auch nicht mehr den Eindruck, dass Du mir Nonsens-Aussagen irgendwelche alten Threads hochholst ;)

Ich selber kann zu Deiner Frage: "Was man hier im Forum vom Hinduismus denkt" nicht viel beitragen.
Mit der bzw. den Religionen, die den Hinduismus bilden, bin ich nicht vertraut.
Ich dulde und respektiere jede Art des Glaubens, habe mich aber nie sonderlich für diese Religion interessiert.
Ich denke aber, dass jede Religion eine Daseinsberechtigung hat, erst recht, wenn es (glaube ich) die drittgrößte Religion ist.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.113
Wor acht Tagen hat das Radio einige Sendungen zur Feier der indischen Unabhängigkeit gebracht, eines Tages, den man ganz gut im einschlägigen Thread hätte erwähnen können. Darunter war auch eine Sendung über die Religion. Wenn ich es recht verstanden habe, dann sind mehrere Religionen hinduistisch im Sinne der indischen Verfassung, auch die Sikh-Religion. Der Hinduismus, wie wir ihn wohl meist verstehen, die Verehrung der alten indischen Götter, soll auch keine einheitliche Religion sein, sondern eine Vielzahl von Kulten, die erst von den Briten mit dem handlichen Begriff des Hinduismus zusammengefaßt wurden.
 

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