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INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

Iwanttobelieve

Geselle
7. Januar 2011
24
Viele von Euch haben sicher noch nichts vom Projekt INDECT gehört. Dieses Projekt wird durch die EU gefördert und bedeutet nichts anderes als die Totalüberwachung der Bürger.

INDECT ist das Akronym des Projektes Intelligent information system supporting observation, searching and detection for security of citizens in urban environment (Engl.; Dt.: Intelligentes Informationssystem zur Unterstützung von Überwachung, Suche und Erfassung für die Sicherheit von Bürgern in städtischer Umgebung), eines von der Europäischen Union im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms finanzierten Vorhabens, welches alle bestehenden Überwachungstechnologien zu einem universellen Überwachungsinstrument einer erkenntnisgestützten, proaktiven Polizeiarbeit bündeln soll. Primäre Zielgruppen sind Homeland Security Services (Dt. wörtlich Dienste für Innere Sicherheit, sinngemäß Sicherheitsbehörden), Polizeibehörden und Gemeinden.[1]
Quelle: INDECT

Im Klartext gesprochen heisst das nichts anderes, als das sämtliche Videos von allen Überwachugnskameras, Internet/Telefonprotokolle gebündelt und automatisch auf nicht regelkonformes Verhalten untersucht werden. Ergänzt wird das ganze durch durch fliegende Kameras/Augen - die in Echtzeit Beobachtungen der Bevölkerung vornehmen.

Gekoppelt mit Gesichtserkennung und dem Foto aus dem biometrischen Pass - schon sind wir endlich gläserne Bürger.

Mehr dazu:

Überwachung: Indect
Telepolis pnews: INDECT, das europäische Totalüberwachungs-Programm, noch nicht vom "Radar der Öffentlichkeit" erfasst


Offizielle Webseite: Welcome to INDECT homepage — indect-home
Offizielles Werbevideo: YouTube - Indect, new surveillance technique to control us.
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

@Iwanttobelieve...

ohne nun auf den Link näher eingehen zu wollen...Meine Cams sind zur Zeit noch nicht Indectet...:fg: :laze:
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

Hallo Iwan,

Unter anderem soll es dazu dienen, das Internet zu durchforsten. Das Projekt will erforschen, wie sich im Netz mit automatisierten Suchroutinen "Gewalt", "Bedrohungen" und "abnormales Verhalten" finden lassen.
Man ich zittere vor Angst, in Anbetracht des erheblichen Missbrauchs, der übers Internet betrieben wird und somit vielleicht gebremst werden könnte.
Sendereihe "Tatort Internet" erhitzt die Gemter - Internet-ABC : News
Das ist nur ein Beispiel für viele mögliche Strafttaten übers Internet.

Gleichzeitig soll es für die Polizei zum Werkzeug werden, um "verschiedenste bewegliche Objekte" zu observieren. "Indect" soll also Daten auswerten können, um die Bewegungen von Menschen, Fahrzeugen oder Schiffen nachzuvollziehen.
Ja und was ist daran schlimm, sollten wir es der Polizei möglichst schwer machen auf Kriminelle zugreifen zu können?
 

Nordhavet

Geheimer Meister
26. September 2010
181
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

das ganze unterstellt ja jedem bürger potenziel krimminell zu sein.
ist schon der wahnsinn was da noch alles auf uns zukommt.

aber es gibt ja tatsächlich spinner die solche vorgänge noch demokratisch finden.. ohne zu merken wie immer mehr die persöhnlichkeitsrechte kastriert weden.
da wird einem schlecht.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

Überwachungsinstrumente dieser Art sind nur in den Händen von Willkür-Herrschern eine Bedrohung für die Freiheit.
 

Iwanttobelieve

Geselle
7. Januar 2011
24
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

Überwachungsinstrumente dieser Art sind nur in den Händen von Willkür-Herrschern eine Bedrohung für die Freiheit.

Das war doch jetzt hoffentlich Ironie, oder?
Ich für meine Teil sehe bei sowas ein riesiges Missbrauchspotential. Mal ganz davon abgesehen, dass ich mich nicht rund um die Uhr und lückenlos überwachen lassen möchte.

Auf welchen Seiten ich rumsurfe, welches Stammbordell ich besuche oder bei welchem Vietnamesen ich meine Jin Ling kaufen sollte nicht so ohne weiteres für jeden am INDECT Programm Beteiligten ersichtlich sein.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

Warum nicht?
Du hinterziehst Steuern, bewegst dich in kriminellem Umfeld.
Vielleicht bis du gefährlich.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.645
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

Hi

Ich überlege gerade ob es mir nicht wirklich lieber wäre von einer emotionslosen Software abgecheckt zu werden, als wenn irgendwelche übereifrigen Wachleute meine Aktivitäten an einem Bildschirm verfolgen.
Tja...muss ich mal überlegen...

Gruss Grubi
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

Du hinterziehst Steuern, bewegst dich in kriminellem Umfeld.
Vielleicht bis du gefährlich.
Das ist so lächerlich.
Du bist und bleibst wohl ewig der perfekte (Steuer)Sklave.:-D

Letztens meintest du noch, so zum Thema Orwell..
Flammende Anklagen gegen staatliche Bevormundung und Kontrolle.
Aufforderung an das Individuum zu denken und selbst zu handeln.
Da hat die Aufforderung zum denken wohl bei den meisten nicht gefruchtet.
Die Leute Zahlen brav ihre Steuern und finanzieren damit ihre eigene Überwachung.

Wer seine eigene Versklavung nicht mitbezahlt, ist es Krimineller und vielleicht sogar gefährlich....sehr geil. :D
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

@adept
Du weißt gar nichts über mich.
Ich verurteile den Besuch von Bordellen, so lange die dort arbeitenden Frauen nicht nachweislich freiwillig tätig sind
und angemessen entlohnt werden.
Ich werde auf keinen Fall öffentlich Steuerhinterziehung oder andere Delikte zugeben.

Beim Thema INDECT bin ich der Überzeugung, daß jede Panik unberechtigt ist.
Z. Bsp. hat sich die fast allumfassende Bewachung der Londoner Öffentlichkeit mit facesnap und Hunderten von
Mitarbeitern, die Tag und Nacht auf Monitore starren, als nutzlos erwiesen.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

Das war doch jetzt hoffentlich Ironie, oder?
Ich für meine Teil sehe bei sowas ein riesiges Missbrauchspotential. Mal ganz davon abgesehen, dass ich mich nicht rund um die Uhr und lückenlos überwachen lassen möchte.
Ich muß dich enttäuschen, mein Satz ist mein voller Ernst. Ich bin der Meinung, dass meine Wortwahl Deine Meinung unterstreicht. Ich bin aber auch der Meinung, dass wir in keinem Willkür-Staat leben.

Auf welchen Seiten ich rumsurfe, welches Stammbordell ich besuche oder bei welchem Vietnamesen ich meine Jin Ling kaufen sollte nicht so ohne weiteres für jeden am INDECT Programm Beteiligten ersichtlich sein.
Mich stört auch der Gedanke, dass meine privaten Aktivitäten lückenlos mitverfolgt werden könnten. Hoffentlich aber auch die Typen, die z.B. die Herstellung und Verbreitung von Kinderpornografie als gesellschaftlich akzeptable Beschäftigung ansehen.

Meines Wissens nach würden die Datenströme im Internet nach Schlüsselwörtern durchsucht. Aber nur weil in einem Text Worte wie "Bombe", "Terrorist" und "USA" vorkommen, wird der Schreibende nicht kriminalisiert. Er wird vielleicht in einer Liste verwaltet und erst bei einer bestimmten Häufigkeit und zusätzlichen anderen Aktivitäten, wie z.B. häufigen E-Mail-Austausch mit als suspekt eingestuften Zeitgenossen, wird eine von Menschen geführte Untersuchung eingeleitet.

Mit anderen Worten: es interessiert niemanden im Staat wer z.B. tagtäglich Porno-Seiten und Waffenkataloge anerkannter Waffenhändler anstaunt.

Es bringt ja auch keine allzu großen (strafrechtlichen) Nachteile, der Linkspartei anzugehören, den Kommunismus anzustreben und sich mit einer Ex-RAF-Angehörigen in aller medialen Öffentlichkeit über terroristische Handlungen zu unterhalten.

Von daher halte ich die Besorgnis über eine totale Überwachung für sinnlos.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.645
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

Die Leute Zahlen brav ihre Steuern und finanzieren damit ihre eigene Überwachung.

Wer seine eigene Versklavung nicht mitbezahlt, ist es Krimineller und vielleicht sogar gefährlich....sehr geil. :D

Es ist die Frage ob man seine Überwachung oder seine Sicherheit bezahlt, pauschal ist das schwer zu beurteilen...

Es ist ein Dilemma...
Jeder will ein Gefühl von Sicherheit wenn er am Bahnhof auf den Zug wartet, aber niemand will dabei überwacht werden...

Tja... wie kann man das Problem lösen ?

Gruss Grubi
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

Es ist ein Dilemma...
Jeder will ein Gefühl von Sicherheit wenn er am Bahnhof auf den Zug wartet, aber niemand will dabei überwacht werden...

Tja... wie kann man das Problem lösen ?
Der Bahnhofsvorsteher mit Schärpe und Trillerpfeife ist jedenfalls keine Lösung des 21. Jahrhunderts.
Kameras sind wirkungslos gegen Maskierungen.
Jeder Depp kann heute rausfinden, wie er anonym im Web surft.
Die Idee INDECT ist gescheitert, bevor sie fertig gedacht wurde.
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

Es ist ein Dilemma...
Jeder will ein Gefühl von Sicherheit wenn er am Bahnhof auf den Zug wartet, aber niemand will dabei überwacht werden...
Tja... wie kann man das Problem lösen ?

Es ist eigentlich ganz einfach.
Jeder ist für seine Sicherheit selbst verantwortlich. Ist eigentlich das normalste der Welt, das Recht sein Leben zu verteidigen.
Aber die Möglichkeiten, sich selber zu verteidigen, wurde ja stark eingeschränkt.
Das ist sicher kein Zufall. [FONT=Verdana,Arial,Tahoma,Calibri,Geneva,sans-serif]
Oft sind ja die "Opfer" nach gelungener Selbstverteidigung auf einmal die Täter und werden angeklagt, verknackt oder bekommen Geldstrafen.

lg

ps: Bevor hier evtl gleich jemand für die Waffengesetze spricht, der solle bitte bedenken das sich Verbrecher nicht an die Gesetze halten.
Nur die normalen Bürger, und diese werden auch zu Opfern da sie leichte Beute sind.
Kriminelle sind für die Waffengesetze, weil es denen die Arbeit erleichtert.
[/FONT]
 

rootkit

Erhabener auserwählter Ritter
31. Mai 2010
1.108
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

3 Sachen zu INDECT..


1. Es ist in erster Linie ein Softwareprojekt:
- Erfassung von Daten aus ALLEN denkbaren Quellen
- Umfassendes Erstellen von Bewegungsprofilen - im Netz, wie im richtigen Leben
- Automatische Echtzeiterkennung von "suspicious behaviour" (was auch immer das ist)
- Schutz der Daten (und damit ist nicht privacy gemeint, sondern so Sachen wie Crypto und Wasserzeichen)
- Konsolidierung und Filterung der Daten für verschiedene "Bedarfsträger"
- Bereitstellung von Frontends für die Bedarfsträger (Abfragesoftware auf PDAs usw.)

2. Es wird als "Forschungsprojekt" verkauft und an (größtenteils polnischen) Hochschulen entwickelt, ist aber eigentlich reines Engineering.
Im Grunde werden nur schon bestehende Technologien zusammengestöpselt, optimiert und aufeinander abgestimmt.
Nichts, was man nicht auch der freien Wirtschaft überlassen könnte.
Durch den "Forschungscharakter" fällt es aber aus den Budgets der diversen Innenministerien raus und wird aus den Forschungstöpfen bezahlt.
Es fliegt daher etwas unter dem Radar und man wurde erst durch die etwas unglücklich verschlossene "Öffentlichkeitsarbeit" auf die aufmerksam.

3. Es ist nur eines von vielen Projekten dieser Art, die der Sicherheitsindustrielle Komplex für die "Festung Europa" entwickelt.
Ob man das gutfinden soll?
Ich nicht.
 

rootkit

Erhabener auserwählter Ritter
31. Mai 2010
1.108
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

Hab mir nochmal die einzelnen Meinungen hier durchgelesen....

Ich überlege gerade ob es mir nicht wirklich lieber wäre von einer emotionslosen Software abgecheckt zu werden, als wenn irgendwelche übereifrigen Wachleute meine Aktivitäten an einem Bildschirm verfolgen.

Es ist schon ein Unterschied, ob ein allumfassendes Kontrollsystem jeden Falschparker vollautomatisch erfasst und ggf. auch gleich die Strafe abbucht,
oder ob Dein Schicksal hier immer noch davon abhängt, ob hier und da mal eine Politesse vorbeiläuft.
Wenn das System Geld in die Kassen spült, wird es auch hierfür Verwendung finden.

Viel weitreichender ist aber die Frage:
Was ist verdächtiges Verhalten?
Darf man Dir von vorneherein also erstmal überhaupt nicht trauen, daß man Dich also pauschal erstmal unter Generalverdacht stellt und anhand Deiner Bewegungsmuster in Gefahrenklassen einteilt?
Wenn Du das weißt, wirst Du Dich anders verhalten. Bewußt oder unbewußt.

Angenommen Du bist Raucher und in europäischen Innenstädten ist Rauchen verboten.
Das System könnte erkennen, ob Du Dir heimlich eine ansteckst und anhand Deines ganz spezifischen Bewegunsmusters (oder einfach nur anhand der Location Deines Mobiltelefon in Deiner Tasche) sofort erkennen, wer Du bist und Dir sofort via DE-Mail eine Zahlungsaufforderung schicken.
Wenn das System Geld in die Kassen spült, wird es auch hierfür Verwendung finden.

Kameras sind wirkungslos gegen Maskierungen.
Kameras sind nicht wirkungslos gegen Maskierungen.
Gerade in solchen Projekten wie diesem hier werden Softwarelösungen implementiert, die Dich zweifelsfrei identifizieren lassen.
Du müßtest schon mit einem Karton um Dich herum durch die Gegend laufen, um nicht anhand Deiner spezifischen persönlichen Art, Dich zu Bewegen, erkannt zu werden. Mathematiker leisten da ganze Arbeit.. die Algorithmen werden immer leistungsfähiger.
Verstellen ist äußerst schwierig bis unmöglich und in einer perfekten Überwachungsumgebung hat man ohnehin verschiedenste Quellen zum Abgleich.
Jeder Depp kann heute rausfinden, wie er anonym im Web surft.
Mach mal Tor an und schau dann mal, was für einzigartige Spuren Du dann doch im Zweifelsfall hinterläßt: https://panopticlick.eff.org/


Meines Wissens nach würden die Datenströme im Internet nach Schlüsselwörtern durchsucht. Aber nur weil in einem Text Worte wie "Bombe", "Terrorist" und "USA" vorkommen, wird der Schreibende nicht kriminalisiert. Er wird vielleicht in einer Liste verwaltet und erst bei einer bestimmten Häufigkeit und zusätzlichen anderen Aktivitäten, wie z.B. häufigen E-Mail-Austausch mit als suspekt eingestuften Zeitgenossen, wird eine von Menschen geführte Untersuchung eingeleitet.

Ich halte diese Einstellung für reichlich naiv.
Wenn jedes Datum gespeichert und zugeordnet wird, dann kann man irgendwann mal darauf zurückgreifen.
Staaten können sich ändern (siehe aktuell Ungarn) - da kann man sich nie sicher sein.
Ehe man sich versieht, ist man statt kritischer Bürger auf einmal ein potentieller Störenfried, von dem man in der Vergangenheit schon reichlich Wissen und im Zweifel auch "Kompromat" gesammelt hat.
(Das passt jetzt zwar nicht ganz zum Thema IDECT, aber zur generellen Entwicklung Sicherheit vs. Freiheit.)

/root
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

Hallo rootkit;
Es ist schon ein Unterschied, ob ein allumfassendes Kontrollsystem jeden Falschparker vollautomatisch erfasst und ggf. auch gleich die Strafe abbucht,
oder ob Dein Schicksal hier immer noch davon abhängt, ob hier und da mal eine Politesse vorbeiläuft.
Wenn das System Geld in die Kassen spült, wird es auch hierfür Verwendung finden.
Hmm selbst das kann ich mir schlecht vorstellen, oder kann das vollautomatische System auch erkennen, ob ich meinen Parkschein nun für eine oder zwei Stunden gelöst habe?
Viel weitreichender ist aber die Frage:
Was ist verdächtiges Verhalten?
Darf man Dir von vorneherein also erstmal überhaupt nicht trauen, daß man Dich also pauschal erstmal unter Generalverdacht stellt und anhand Deiner Bewegungsmuster in Gefahrenklassen einteilt?
Wenn Du das weißt, wirst Du Dich anders verhalten. Bewußt oder unbewußt.
Macht man das dann, oder guckt man nach Taschendieben, Leuten die Flaschen rumschmeißen usw.
Angenommen Du bist Raucher und in europäischen Innenstädten ist Rauchen verboten.
Das System könnte erkennen, ob Du Dir heimlich eine ansteckst und anhand Deines ganz spezifischen Bewegunsmusters (oder einfach nur anhand der Location Deines Mobiltelefon in Deiner Tasche) sofort erkennen, wer Du bist und Dir sofort via DE-Mail eine Zahlungsaufforderung schicken.
Wenn das System Geld in die Kassen spült, wird es auch hierfür Verwendung finden.
Du darfst ja rauchen, nur die Kippe nicht auf die Straße schmeißen, hab ich letztens erst 20 Euronen für bezahlt!

Kameras sind nicht wirkungslos gegen Maskierungen.
Gerade in solchen Projekten wie diesem hier werden Softwarelösungen implementiert, die Dich zweifelsfrei identifizieren lassen.
Du müßtest schon mit einem Karton um Dich herum durch die Gegend laufen, um nicht anhand Deiner spezifischen persönlichen Art, Dich zu Bewegen, erkannt zu werden. Mathematiker leisten da ganze Arbeit.. die Algorithmen werden immer leistungsfähiger.
Verstellen ist äußerst schwierig bis unmöglich und in einer perfekten Überwachungsumgebung hat man ohnehin verschiedenste Quellen zum Abgleich.
Das würde aber doch einen enormen Aufwand brauchen, um jemanden zweifelsfrei zu identifizieren, daß würde man doch wahrscheinlich höchstens anwenden, wenn es um eine schwere Straftat geht.
Mach mal Tor an und schau dann mal, was für einzigartige Spuren Du dann doch im Zweifelsfall hinterläßt: https://panopticlick.eff.org/
Muß man ja nicht.



Ich halte diese Einstellung für reichlich naiv.
Wenn jedes Datum gespeichert und zugeordnet wird, dann kann man irgendwann mal darauf zurückgreifen.
Staaten können sich ändern (siehe aktuell Ungarn) - da kann man sich nie sicher sein.
Ehe man sich versieht, ist man statt kritischer Bürger auf einmal ein potentieller Störenfried, von dem man in der Vergangenheit schon reichlich Wissen und im Zweifel auch "Kompromat" gesammelt hat.
(Das passt jetzt zwar nicht ganz zum Thema IDECT, aber zur generellen Entwicklung Sicherheit vs. Freiheit.)
Vielleicht bin ich tatsächlich naiv, weil ich nicht glaube das wir zu einem Polizeistaat werden.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

Vielleicht bin ich tatsächlich naiv, weil ich nicht glaube das wir zu einem Polizeistaat werden.

Hallo bona,
ist ziemlich genau das, was ich schreiben wollte.
Was mich beunruhigt ist dieser pragmatische Satz von rootkit
Wenn das System Geld in die Kassen spült, wird es auch hierfür Verwendung finden.
Unter dem Mäntelchen der Verbrechensbekämpfung und Terrorabwehr entwickelt
und unter dem Aspekt der Haushaltssanierung installiert.
Vielleicht nicht auf nationaler oder internationaler Ebene.
Aber kommunal?
Denk mal an die Starenkästen: vor Schulen steht selten einer, da verdient man ja nicht so viel wie vor dem Ortseingang.
Danke übrigens für die umfassende Aufklärung, root.
 

rootkit

Erhabener auserwählter Ritter
31. Mai 2010
1.108
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

Ganz kurz schnelle Antwort, weil mir ging's nur um Beispielszenarien.
Parkschein: Alles eine Frage der Technik. RFID im Schein, Automaten + Surveillance ein System, personalisiertes Zahlsystem, Kennzeichenabgleich.

Thema Taschendiebe/ Leute mit Glasflaschen:
Oder vielleicht will man einfach nur Punks und Penner fernhalten?
Das System könnte man auch für "gated Communites" einsetzen und sich den Zaun sparen.
Die Algorithmen tracken "suspicious" Klamotten.. es ist nicht der mißratene Sohn von Dr.Soundso, weil den kennt das System - also irgendso ein Asi von Außerhalb.. -> Patroullie vom privaten Sicherheitsdienst bekommt den Aufenthaltsort in Echtzeit aufs PDA getrackt.

Mein Beispiel mit dem Rauchen war "angenommen" und sollte nur verdeutlichen, was möglich wäre.
Der Entwicklung nach zu urteilen wird es wohl früher oder später dazu kommen, daß man nur noch zuhause rauchen darf. Betrifft mich zwar nicht, aber ich fände es trotzdem nicht in Ordnung.


Thema zweifelsfreie Identifizierung anhand von Bewegungsmustern:
Das würde aber doch einen enormen Aufwand brauchen, um jemanden zweifelsfrei zu identifizieren, daß würde man doch wahrscheinlich höchstens anwenden, wenn es um eine schwere Straftat geht.
Kein enormer Aufwand. Das sollte automatisch und in Echtzeit funktionieren.
Früher oder später - Ich kenne den aktuellen Entwicklungsstand nicht genau.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: INDECT - auf dem Weg zur totalen Überwachung

Ich halte diese Einstellung für reichlich naiv.
Wenn jedes Datum gespeichert und zugeordnet wird, dann kann man irgendwann mal darauf zurückgreifen.
Staaten können sich ändern (siehe aktuell Ungarn) - da kann man sich nie sicher sein.
Ehe man sich versieht, ist man statt kritischer Bürger auf einmal ein potentieller Störenfried, von dem man in der Vergangenheit schon reichlich Wissen und im Zweifel auch "Kompromat" gesammelt hat.
Wie sähe das Szenario aus? Das alle im Internet nachforschenden Nutzer zusammengetrieben würden und massenhaft in Vernichtungslager gesteckt? Halte ich für ausgeschlossen. Selbst für China wird vorrausgesagt, dass die sich aus der Armut herausgearbeitete Mittelschicht über kurz oder lang Demokratie und Bürgerrechte fordern wird. Ebenso wird die Diskussion über die mißachteten Menschenrechte fortgeführt.

Der aktuelle Fall in Ungarn ist von der Europäischen Kommission noch nicht abschließend geklärt worden. Sollte die Kommission Abweichungen von den europäischen Grundwerten feststellen, wird sie gegen das neue ungarische Mediengesetz juristisch vorgehen.

Ich würde mir über Spionage-Software Sorgen machen, würden wir in einem totalitären Staat leben.

Auch in den scheinbar paranoiden USA hätte ich wenig Bedenken mich über staatskritische Themen zu informieren.
 

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