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Mit Volldampf zum Überwachungsstaat - Die "Schülerdatenbank"

Tom Doe

Geheimer Meister
24. März 2008
230
Ein topaktuelles Thema, bei dem sich mir jedes Haar einzeln aufstellt:

Die Grünen wollen den Aufbau einer vom Kultusministerium geplanten bayernweiten Schüler-Datenbank verhindern. "Das Projekt verstößt gegen elementare Prinzipien des Datenschutzes", sagt die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, Simone Tolle.
Der entsprechende Gesetzentwurf der Staatsregierung sieht vor, die Namen, Adressen und schulischen Leistungsdaten der bayerischen Schüler in einem zentralen Register zu speichern. Die Anonymität der Schüler soll dabei durch eine Verschlüsselung der Daten vor der Auswertung gewährleistet werden. "Es ist nicht bewiesen, dass dieses System sicher ist", kritisiert Tolle. "Den gläsernen Schüler darf es nicht geben."

Quelle: Angst um Datenschutz an Schulen ''Den gläsernen Schüler darf es nicht geben'' - Bayern - sueddeutsche.de

Ich halte das für brandgefährlich. Die Datenbank beinhaltet auch Infos über Religion, Eltern usw. Wenn das durchgeht, sind wir dem Überwachungsstaat einen gewaltigen Schritt näher gekommen. Bis die Schüler der nächsten Generation die Schule beendet haben, sind sie die Überwachung schon so gewohnt, dass sie sich nicht beschweren, wenn das im Erwachsenenleben weitergeht. "Das war doch schon immer so" werden sie dann sagen.

Ich kann mir schon gut die Bewerbungsgespräche der Zukunft vorstellen: "Ihre Aussagen machen zwar einen guten Eindruck, Herr [Schüler], allerdings weisen diese drei Verweise in der siebten Klasse doch auf einen erheblichen Mangel an Disziplin hin. So jemand können wir in unserem Unternehmen natürlich nicht brauchen, sie verstehen doch?"
 

Shishachilla

Gesperrter Benutzer
10. April 2002
4.639
AW: Mit Volldampf zum Überwachungsstaat - Die "Schülerdatenbank"

Die Frage ist doch erstmal, wer denn Einsicht in diese Datenbank bekommt. Denn gespeichert werden alle Daten ohnehin. Also Name, Adresse, Religionszugehörigkeit etc. sind ja so oder so gespeichert, im Oberschulamt ist so oder so alles gespeichert. Man könnte nachlesen welcher Religionsunterricht besucht wurde, unter welchen Adressen man anzutreffen war, und welche Noten man hatte. Was diese Datenbank an Neuerungen bringen soll würde mich mal interessieren.
 

Tom Doe

Geheimer Meister
24. März 2008
230
AW: Mit Volldampf zum Überwachungsstaat - Die "Schülerdatenbank"

Bis jetzt hat man noch eine Schülerakte, die beim Wechsel der Schule auf dem guten alten Weg an die neue Schule geschickt wird. Schulen müssen Schülerdaten auch nur zwei Jahre aufbewahren. Lass dir das von einem sagen, der massenhaft Gezeter hatte, weil meine Akte an die falsche Schule geschickt wurde :argh:

Tja, das mit der Einsicht ist wie mit der Vorratsdatenspeicherung. Offiziell natürlich ist das geregelt, aber glaub mir, das bedeutet gar nix. Ich kenn privat einen Kripo-Bullen, wenn die z. B. dein Handy abhören wollen, dann machen die das einfach. Auch wenn das vor Gericht nicht verwendet werden darf, machen tun sies trotzdem, ganz einfach weil sie es können. Wenn sie dir dann so auf irgendwas kommen, finden sie dann schon einen offiziellen "Beweisweg".

Neulich geriet ich auf offener Straße in eine zivile Polizeikontrolle. Nachdem sie nicht nur meine Taschen, Geldbeutel usw. durchstöbert hatten, sondern auch in meinem Handy rumgepfuscht und meine Kontoauszüge durchgelesen haben, bin ich ausgerastet und hab sie erstmal auf das Grundgesetz und Recht auf Privatsphäre usw. angesprochen (wohl eher angebrüllt). Da sagt der Bulle eiskalt zu mir, sowas wie einen "Durchsuchungsbefehl" gibts nur im Fernsehen, sie dürften alles. Vielleicht ist das ausserhalb von Bayern anders, aber ich kenne diese Dinge leider gut genug. Was machbar ist, wird auch gemacht.
 
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