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Was ist mit Antigermanismus?

abulafia

Geheimer Meister
11. April 2002
360
Sephiroth schrieb:
@ Abulafia
"

So, Araberchen, .....


In diesem Land steht es jedem frei, an das zu glauben, was er will.
Wenn ich glaube, daß das Blut meiner germanischen Vorfahren in mir fließt und mich mit ihnen verbindet, ist das nicht lächerlicher als der Glaube der Juden an einen Gott, der mit ihren Vorfahren einen Bund geschlossen haben soll, und sie als ein auserwähltes Volk betrachtet!!
Das solltest Du dir vielleicht mal vor Augen führen. Das nennt sich "Freiheit der religiösen Überzeugung". Ist wohl ein neuer Begriff für Dich!!

Wenn Dir ansonsten meine Meinungen in anderen Diskussionen nicht gepaßt haben, hättest Du sie dort ansprechen können. Für anständige Diskussionen bin ich immer zu haben, aber nicht für solche Diffamierungen und Schlammschlachten, wie Du sie gerne anzetteln möchtest!!
Du kannst mit mir gerne auch per PN kommunizieren, wenn ein Thema, das Dich bedrückt, bereits geschlossen oder im alten Forum befindlich sein sollte.
Ansonsten halte Dich zurück und verzapfe nicht so einen hinterhältigen Mist.

Na ja, "araberchen", war ja nicht überraschend (eher der späte Zeitpunkt), wer sich in diesem Maße mit dem Blut der germansichen Vorfahren beschäftigt, kann keine Zeit für andere Bildung haben.

Hinterhältiger Mist?

Zitate von ihm aus dem zitierten thread:


Sephiroth schrieb:
Zu den Pennern in Düsseldorf: ja, da gibt es viele Deutsche drunter, aber die sind meistens nicht so nervig wie die Ausländischen, denn diese laufen die lange nach, zetern, heulen, jammern, betatschen Dich mit ihren schmutzigen Händen, und wenn Du nichts gibst, rufen sie Dir Nazi (zu Frauen gerne "Nazihure") hinterher und verfluchen Dich. Und wenn Du nicht aufpaßt, dann ist auch noch Deine Brieftasche weg. Und das geschieht eindeutig öfter, wenn Ausländer beteiligt sind. Da könnt ihr mir ja viel erzählen. Sicher, nicht alle Ausländer klauen, aber darum geht es auch nicht, sondern um den Anteil am Gesamten!

Und die Zehnerreihen: Ausländer, besonders die Gelhaare-und-Goldkettchen-mit- Lederjacke-an-Fraktion, gehen nie aus dem Weg, suchen gezielt einen Grund, Dich zu vermöbeln. Brauchst ja nur mal einen von ihnen ganz normal ansehen, wenn Du ihnen auf der Strasse begegnest, schon machen sie Dich mit ihrem "Kanaken- Deutsch" dumm an....


.....


@ Spriessling

Sowas wie Dich könnte ich jetzt als linkes Ar...loch bezeichnen!

Übrigens: Dein Text war auch nicht gerade fehlerfrei!!

Nun, wenn das Forum hier so viele Linke anzieht, kann es ja auch Rechte anziehen!

.....


Es gibt in manchen Berufen zu viele ausländische Arbeitnehmer, die nur mit der Hoffnung auf Arbeit in Deutschland hierher kamen, nicht wegen Asyl. Und ich rede von Stellen, die auch von Deutschen besetzt werden könnten und von diesen auch angenommen würden. Von Drecksjobs rede ich nicht, da sind sich viele Deutsche zu schade für, kein Wunder, bei dem Wohlstand, zu dem es diese Gesellschaft gebracht hat. Da können auch gerne gut bezahlte Ausländer eingesetzt werden. Das könnt und werdet ihr mir jetzt negativ auslegen, aber es ist so, daß viele so denken. So ist das, in einer Gruppe (Freundeskreis, Verein, Volk,..): Man will für seine engeren Mitmenschen etwas besseres, die unangenehmeren Sachen sollen andere, weniger nahestehende Menschen erledigen. Das geht Euch auch so, wenn ihr ehrlich seid.
(Soll Dein Vater hauptberuflich Hundekot von der Strasse kratzen, oder lieber irgendwer, der 3 Strassen weiter wohnt und den Du nicht kennst, mit dem Du keine Gemeinsamkeiten (Interessen, Bekannte,..) teilst?)
Und es gibt trotz allem genug Einwanderer, die nicht arbeiten, die nie die Absicht dazu hegten, sondern vom wunderbaren Sozialsystem in Deutschland hörten, ihre Bruchhütten daheim stehen liessen, und jetzt hier in der sozialen Hängematte faulenzen.

.....

Nur wenige Zitate aus nur einem thread (zum Mehr-Lesen: http://www.weltverschwoerung.de/viewtopic.php?topic=1425&forum=33&alles=1)


Und wer mag, ich vielleicht, kann ja noch mehr Zitate sammeln. Und jeder sei aufgerufen, meine postings zu suchen und zu zitieren im alten board, das nunmal geschlossen ist und daher die Diskussionen nicht fortgesetzt werden können.

"Das nennt sich "Freiheit der religiösen Überzeugung"". Aha, dieses Abwehrrecht gegen den Staat verbietet aber keinesfalls, diese Überzeugung zu kritisieren oder abzuwerten. Nur weil irgendjemand dieser Überzeugung ist, ist sie deswegen nicht schon berechtigt oder gar mit anderen Religionen gleichwertig. Und bisher (Germanenkult und Flugscheiben/Reichsdeutsche-Komik) wurde hier nicht unter religiösem Ansatz argumentiert, sondern ("germanisches Blut") in einem rassistischen "Blut-und-Boden"-Kontext.


"Für anständige Diskussionen bin ich immer zu haben, aber nicht für solche Diffamierungen und Schlammschlachten, wie Du sie gerne anzetteln möchtest!!"

Der erste Halbsatz stimmt für die Zukunft hoffnungsvoll. Werden ja lesen. Und Schlammschlachten kann ich nicht erkennen, nur Blut-und Boden-Germanismus und Reichsdeutschen-Komik. Und diese sind eben durch Diskussionsbeiträge zu bewerten, wie deren Urheber. Und genauso wie meine Beiträge bewertet werden, wie meine Religion kritisiert wird, so werden auch völkische Germamenkulte besprochen. Also kein Grund zum Heulen.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
tja...also mal gesetzt den fall, da wäre eine große menge an menschen, die sich einer religion vom typus des bei den ollen germanen üblichen pantheismus nahe fühlen, dann denke ich spräche, vorrausgesetzt diese religion ließe sich vereinbaren mit entsprechenden demokratischen grundregeln, eigentlich nichts dagegen da auch einen zentralrat zu etablieren...

allerdings denke ich würde eine solche gemeinschaft einige probleme haben... einmal würden die kirchen ganz fürchterlich schauerlich weinen und protestieren, wenn sich eine gemeinschaft wotangläubiger als religionsgemeinschaft outen wollte, zum anderen wäre ein problem wohl die fatale nähe zu rechtsnationalen zirkeln, die sich unangenehmerweise zum teil der selben symbolik bedienen... das keltenkreuz wird inzwischen auch als zeichen der rechtsradikalen verstanden, genauso wie das von den nazis mißbrauchte swastika....

ich persönlich kann mit pantheismus durchaus etwas anfangen und sogar mehr daraus ableiten für meinen alltag als aus der christlichen religion, jedoch würde ich mich auch nur ungern einschränken und kategorisieren in meinem glauben.

ich bin allerdings kein freund von nationalgebundenen religionen, weil ich einfach glaube, dass man damit viel zu leicht fanatisieren kann... von daher hätte ich schon ein problem, wenn ich jetzt jemand wäre, der eine solche religionsgemeinschaft als eingetragene gemeinschaft zulassen müßte, obwohl ich den ein oder anderen überzeugten "germanen" ( im sinne von menschen, deren individuelle religion verwurzelt ist in den alten nordeuropäischen religionen,...sicherlich überzeugte "germanen" trifft es hier auch nicht wirklich... eher mißverständlich in dem zusammenhang der begriff ) kenne und das sind beim besten willen keine radikalen deutschtümler, die jeden anderen menschen hassen nur weil er einem anderen kulturellen kreis entstammt. leider kenne ich auch leute, die den vorurteilen entsprechen... deren religiöse ansichten zu faschistischen ansichten führen oder mit solchen ansichten ineinander greifen.

zum für und wieder ein paar links

http://www.cityinfonetz.de/homepages/hammerschmitt/low_thesen.html
http://www.weihenstephan.org/~gruenefs/grdo0104.htm
http://www.teutonia-sl.onlinehome.de/coa/sidheardri/Der nordische Glaube.htm
http://www.nordzeit.de/arc_artglaube.htm
http://www.shamanic-joy.de/schamanismus/magie.html
http://www.mythologie-links.de/mythologie/nordisch.html

tja.... ich persönlich geb der sache unter den derzeitigen umständen wenig aussichten auf erfolg, weil damit zu viel unsinn getrieben wurde und getrieben wird.
 

Sephiroth

Geheimer Meister
12. April 2002
253
@ Abulafia

"Na ja, "araberchen", war ja nicht überraschend (eher der späte Zeitpunkt), wer sich in diesem Maße mit dem Blut der germansichen Vorfahren beschäftigt, kann keine Zeit für andere Bildung haben. "
Aber "Germänchen" ist weniger schlimm als "Araberchen", wie? Scheinheilig!! Ich habe den Spiess einfach mal umgedreht, und schon regst Du dich auf.

Zu den Zitaten stehe ich vollkommen. Sie entsprechen meiner Meinung, meinen Erfahrungen, meinen Ansichten! Die Zitate entstanden nicht aus dem Nichts, sondern sind Reaktionen auf Postings anderer Forumsteilnehmer. An keiner Stelle verhalte ich mich falsch, außer die Sache mit dem "linken Ar***loch", die aus emotionaler Überreaktion entstand. Tja, die wilden Zeiten... :D

Genau das, was ich in (noch weiteren als den herausgerissenen) Zitaten schrieb, ist die Realität. Und ich - und viele andere auch - sind (und waren es auch in dem Forum) der Überzeugung, daß ich Recht habe.
Ich brauche weder mich, noch meine Meinung zu rechtfertigen. Recht zu fertigen, ist mir nicht möglich. Dir ebenso wenig.
 
A

Anonymous

Gast
Ich weiß gar nicht,was diese Auseinandersetzung um die persönliche Meinung von Sephiroth soll. Er hat doch ein Recht auf seine Meinung, oder etwa nicht? Von "Blut-und-Boden-Germanismus" kann ich da wirklich nichts erkennen. Er beleidigt doch niemanden (von der einen Stell mit dem linken irgendwas abgesehen)-und das wohl eher aus dem Moment heraus,als gezielt....
Inwieweit hat das überhaupt mit Antigermanismus zutun?
 

Lief2k

Geheimer Meister
13. April 2002
240
Ein der Geist einer Nation kann nur von innen herraus zerstört werden!
(Und da leistet unser "Abulafia" sehr gute Arbeit!)

mit freiheitlichen Grüssen Lief
 

abulafia

Geheimer Meister
11. April 2002
360
Lief2k schrieb:
Ein der Geist einer Nation kann nur von innen herraus zerstört werden!
(Und da leistet unser "Abulafia" sehr gute Arbeit!)

mit freiheitlichen Grüssen Lief

Zwei Sätze, mind. zwei Fehler und zwei "!", und diese formalen Mängel entsprechen dem Inhalt. Welcher "Geist einer Nation" ist wohl gemeint?

Woran erkennt man diesen? Wird er repräsentiert von Gruppen kahlgeschorener, grölender und saufender Männer, etwa in Magdeburg, oder in Hamburg/St. Georg, die nur gemeinsam wehrlose Einzelgänger zusammenschlagen können? Irgendwelche NeoNaziBand-Liedchen (nach-)grölend, und so ganz ohne Frau (btw: ein befreundeter StA meinte mal, die Hälfte aller Skins würden von alleine wieder normal werden, wenn sie eine vernünftige Freundin bekämen). Oder welchen "Geist" könnte man sonst aus den Beiträgen des Urhebers vermuten. Dies müßte zuerst geklärt werden, dann ist zu fragen, ob er, der "Geist", bekämpft werden soll.
 

Schattenspiegel

Vorsteher und Richter
11. April 2002
753
Hmm, "der Geist einer Nation" ist nicht einfach zu beschreiben.
Versuch's mal.

Durch das leben innerhalb bestimmter Grenzen entwickelt sich in jedem Land ein bestimmtes Kulturverständnis,auch durch den Glauben geprägt(das heisst auch wenn mehrere Länder der selben Glaubensrichtung angehören gibt es dennoch Unterschiede, durch Vertreter dieses G. erzeugt) und eine besondere Mentalität.

Menschen leben mit den Werten die sie durch dem Land eigene Gesetze,
Medien, Kultureinrichtungen(Musik,Theater...) und die Wechselbeziehungen zu Landsleuten verinnerlichen.
Und schon hat man eine landestypische Identität.

Mich hat jetzt gerade kein Inspirationpartikel getroffen,die Richtung ist
hoffentlich trotzdem erkennbar.

L & L

stupy
 

abulafia

Geheimer Meister
11. April 2002
360
Werter stupy, insoweit stimme ich zu. Nur einen einheitlichen "Geist" kann ich nicht erkennen.

ME gibt es in unserer Gesellschaft keine gemeinsamen kulturellen oder religiösen oder politischen Werte mehr. Insbesondere die auf Bildung und geistiger Arbeit beruhenden geistigen Leistungen werden heute, zumindest von einem Gutteil der (jüngeren) Bevölkerung nicht mehr gekannt; Kenntnisse als Bestandteil der Bildung werden ausgetauscht durch Meinungen; diese sind viel einfacher zu erwerben und zu verteidigen ("Das ist meine Meinung!").

Auch landestypische Werte im übrigen gibt es mE schon lange nicht mehr.

Ist auch in Ordnung, denn Nationalsimus ist eine "Pest der Vergangenheit" (J. Fischer sinngem.). Vollinhaltlich zutreffend. Nationalsimen bewirkten immer Kriege, Haß, Unglück und Trauer, Verfolgungen. Und der Übergang von einer friedlichen Brauchtumspflege zum Nationalismus als einem "Geist der Pest" ist oftmals sehr schnell vollzogen.

Ich frage: wozu brauchen wir heute noch einen "nationalen" Geist?
 

Schattenspiegel

Vorsteher und Richter
11. April 2002
753
Da ist schon wieder Glatteisgefahr.

Nationalismus ist doch keine "Pest".
Darunter verstehe ich einfach nur das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Nation,einem Land.
Es muss auch nicht das Land sein in dem man lebt.
Man fühlt sich im Grossen und Ganzen zu Hause und den Menschen verbunden.
Ehrlich gesagt ich fühle mich in der Bundesrepublik nicht besonders vielen verbunden.
Dafür gibt es zu viel rein egoistisches Denken und Kälte.

Auf Bildung und geistiger Arbeit beruhende Leistungen werden nicht nur nicht mehr anerkannt es werden auch immer weniger erbracht.

Nationalismus kann man auch nicht mit dem Hort von Gewalt und Kriegen gleichsetzen,genauso könnte man den Neid(ein ursprünglich konstruktives,in bedenkliche Bahnen gelenktes Gefühl) als Wurzel allen Übels ansehen.

Wenn ich mich mit einem Land verbunden fühle,gestehe ich allen anderen das gleiche Recht zu,auch das sich mit nichts verbunden zu fühlen.
Das gehört dazu, jeden nach seiner Fasson glücklich werden zu lassen,wenn er die Rechte anderer nicht zu beschneiden versucht.
In dem Fall muss sofort eingeschritten werden.

L & L

stupy
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
na ich denke eine art von "nationalem" geist stellt sich eigentlich zwangsläufig ein....

auch wenn die kulturellen leistungen und werte nicht mehr all zu viel mit dem zu tun, was einmal als eine art übergreifene "deutsche kultur" oder ein "deutscher nationalgeist" verstanden werden konnte.

ME gibt es in unserer Gesellschaft keine gemeinsamen kulturellen oder religiösen oder politischen Werte mehr.

ich denke schon dass dinge, wie die prinzipiell gewährte glaubensfreiheit ( auch wenn diese hier und da durch gesellschaftliche strömungen eingeschränkt wird ), die spezifischen fragestellungen deutscher politik, oder unsere spezifische zuwanderungssituation inklusive der gelingenden bzw mißlingenden integration die bewohner dieses landes in ihrem denken berühren und im rahmen des diskurses auch verbinden.

selbst die weniger wünschenswerten gesellschaftlichen phänomene wie die politikverdrossenheit, das desinteresse am miteinander ( soziale kälte ), ein wachsender rechtsradikalismus, oder die art und weise, wie sich die gewaltbereitschaft unter jugendlichen entwickelt gehören meiner ansicht nach zu der öffentlichkeit, deren teilhaber jeder bewohner dieses landes zwangsläufig ist.

ich glaube es ist weniger so, dass wir einen nationalen geist brauchen in dem sinn, dass wir einen schaffen müssen, ich glaube, dass es so etwas einfach mehr oder weniger zwangsläufig gibt.

erweitert glaube ich, dass es infolge der "nationalen bewußtseinsentitäten" ( ja schon mit vorsicht zu genießen :D ) auch kontinentale, im höheren sinne kulturelle ( westlich orientierte kulturen, asiatische kulturen, islamische kulturen etc) entitäten und im weiteren eine globale entität gibt.
 
A

Anonymous

Gast
@Abulafia: Mich würde interessieren, welcher Religion Du angehörst...Du hast das mal angeschnitten,aber nicht erläutert.
 

abulafia

Geheimer Meister
11. April 2002
360
Nun, guten Tag, das mit dem Über-die-Grenze-Kommen geht mir auch so, ich komme eben in mein Land. Aber dies ist mE nur eine Prägung, gegen dieses Gefühl ist sicherlich nichts einzuwenden.

Es darf nur nicht abkapseln, nicht mich beherrschen, mich behindern, andere Länder und Kulturen friedlich-freundlich zu betrachten, und das Positive dort zu sehen und zu übernehmen. Und insoweit bin ich dankbar für Menschen, die ihre Kultur zu uns bringen, weil ich dann hier auch diese Betrachtungen anstellen kann.

Nur durch Kommunikation, Austausch kann Fortschritt entstehen, nicht durch Inzest. Wenn ich alte Bücher lese (Heimatromane ua), alte Filme ansehe, und einer meiner Liebhabereien fröne (Geschichte), dann stelle ich immer wieder fest: Fortentwicklung findet durch Austausch statt.

Wenige Beispiele: röm. Reich gegen Gallier, Goten, Alamannen (ja, meine Ahnen, ua :-) ), Kelten etwas gesondert zu betrachten; Hanse-Bund gegen agrarische Zentren; Klöster gegen Burgen; später städt. Universitäten in Italien und Frankreich (Abaelardus mal wieder zitiert) gegen Klöster (nur bewahrend und reaktionär dann); Seemächte gegen Kleinstaaten in Deutschland, hier aber dann Eigenentwicklung iS einer "deutschen Innerlichkeit" (Romantizismus, v Eichendorff bis hin zu R. Huch, ich weiß, etwas gewagt); dann eben die Metropolen Paris, London gegen Provinzkapitalen (Berlin, Rom); innere kulturelle Befruchtungen und Leistungsträger anderer Kulturen und Religionen (Preußen und Berlin als hugenottische und jüdische Zentren) gegen Staaten mit einer Monokultur (Spanien als rein katholisches Land sehr rückständig ohne wesentlichen Beitrag etwa zur Jahrhiundertwende); in dieses bild paßt mE auch Österreich, das in seiner frühen Phase als Mehr-Völker-Staat eine fruchtbare Kultur (iVm Prag und Budapest) pflegen konnte, erst durch die Abtrennung dieser Teile auf sich beschränkt worden ist.

Gegenbeispiele ebenfalls: In den Dörfern auf der schwäbischen Alb oder in den Gebirgen werden auch heute, 2002, Menschen aus dem Nachbardorf als Fremde betrachtet, denen man zumind. teilw. mit Mißtrauen begegnet.

Es ist Sonntagmittag, 12:00; die Gruppe wandert durch die Felder. Sanft wiegen sich die Weizengarben im Wind, der auch das Geläut der Kirchenglocken den Wanderern bringt. Nahe ist das Dorf, der Hund hat Durst, die Wanderer auch. Noch ein Wäldchen mit angenehmer Kühle, friedlich auch hier die Ruhe. Wieder hinaus in die Sonne, mehr erhitzend als wärmend, allerlei Insektenartige umschwirren uns, Sommer eben. Der Feldweg mündet in eine Straße, nun ist man schon im Dorf. Kein Lufthauch mehr zu spüren, das vorhin noch freundlich klingende Gebell der ansässigen Hunde klingt jetzt irgendwie anders, sie riechen den fremden Hund bei uns. Und sie übertragen die Reaktion ihrer Menschen. Die Luft steht still, etwas drückend, unwillkürlich unterhalten wir uns leise, ja nicht die Ruhe stören wollend. Froh sehen wir das Schild "Zur Sonne", begeben uns in sich ziemender Hast darauf zu. Aber alle Fenster mit Läden abgedichtet, dunkel hinter den Holzleisten. Gegenüber der "Goldene Hirsch", seine Offenheit mit einem Langnese-Fähnchen bekundend. Und dem obligatorischen Schriftzug einer bekannten Limonade (koffeinhaltig) aus den USA. Und einem großen Schild: "Fremdenzimmer".



Möglicherweise ähnlich dort in ländlichen Regionen, wo der 30-jährige Krieg besonders gewütet hatte (Westfalen, hierzu einer der wenigen guten Grass-Erzählungen).

These/Frage: ist dieser Krieg heute noch präsent? hmmm, werde eigenen thread eröffenen.

Wenn dem so ist, thesenartig unterstellt: weswegen dann die Ablehnung von Kommunikation, weswegen dann die Berührungsängste mit anderen Kulturen? Mangelnde Selbstsicherheit aus geringer Kenntnis der eigenen Kultur? Fehlende Abstraktionsfähigkeit bedingt Berührungsangst? Oder schlicht und einfach zu intensive Prägung auf die kleine, eigene Umgebung, und dann wird eben aus dem Heimkommens-Gefühl in seiner positiven Ausprägung Nationalismus negativen Gehaltes.

Gute Wege allen.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Nur durch Kommunikation, Austausch kann Fortschritt entstehen, nicht durch Inzest. Wenn ich alte Bücher lese (Heimatromane ua), alte Filme ansehe, und einer meiner Liebhabereien fröne (Geschichte), dann stelle ich immer wieder fest: Fortentwicklung findet durch Austausch statt.

das sehe ich schon auch so...

nun sollte man also annehmen, dass vorrausgesetzt entwicklung und fortschritt sind erwünscht kommunikation eher geförert werden dennoch aber geschieht auch das was du in folgendem zum ausdruck bringst:



Wenn dem so ist, thesenartig unterstellt: weswegen dann die Ablehnung von Kommunikation, weswegen dann die Berührungsängste mit anderen Kulturen? Mangelnde Selbstsicherheit aus geringer Kenntnis der eigenen Kultur? Fehlende Abstraktionsfähigkeit bedingt Berührungsangst? Oder schlicht und einfach zu intensive Prägung auf die kleine, eigene Umgebung, und dann wird eben aus dem Heimkommens-Gefühl in seiner positiven Ausprägung Nationalismus negativen Gehaltes.

einerseits könnte da sicherlich eine mangel an selbstsicherheit und kenntnis über die eigene kultur verantwortlich gemacht werden.... die angst, dass die andere kultur des "nachbardorfes" die zustände im eigenen "dorf" umkrempelt, dass sich dadurch bestehende und von profitierenden als angenehm empfundene zustände ändern, vielleicht sogar mit einem verlust einhergehen. Bei veränderungen gibt es natürlich auch immer wieder einzelne, die hinterher schlechter dastehen als vorher auch wenn es vielleicht den meisten, durch diese veränderungen besser gehen würde, werden vielleicht diejenigen, die einen verlust ihres reichtums oder ihres einflusses fürchten eine stimung der verteidigung gegen das neue erzeugen zu versuchen.

sicherlich hat da auch prägung etwas damit zu tun. dass was man kennt, dass was einem geborgenheit gegeben hat, dass von dem man weiß, wie es funktioniert, dass was selbstsicherheit gibt, weil es eine gewisse vorhersehbarkeit hat, könnte abgelöst werden durch etwas auf das man sich komplett neu einstellen muss. unsicherheit durch neue anforderungen, von denen man nicht weiß ob man sie meistern kann im kontrast zu anforderungen von denen man weiß, wie sie zu bewältigen sind.

was im kleinen und dörflichen funktioniert funktioniert in ähnlicherweise wohl auch im nationalen rahmen...

wünschenswert wäre ein entsprechendes selbstbewußtsein des individuums, so dass das gefühl der kompetenz gegenüber den sich schnell ändernden verhältnissen unserer welt entsteht.

doch leider wird viel zu oft die angst vor der eigenen unzulänglichkeit mit wut auf vermeintliche "einschlepper" von veränderungen kaschiert.

bin mal gespannt auf deinen neuen threat.

grüße
 

abulafia

Geheimer Meister
11. April 2002
360
Voerst leider nur kurze Zustimmung, der Hund will dringend raus :-)


"wünschenswert wäre ein entsprechendes selbstbewußtsein des individuums, so dass das gefühl der kompetenz gegenüber den sich schnell ändernden verhältnissen unserer welt entsteht. "

Genau. Souveranität auf gefestigter Basis bedeutet Offenheit ohne Angst vor einem Identitätsverlust. Und auch Sicherheit in finanzieller Hinsicht, wenn der Gerichtsvollzieher klingelt, läßts sich schlecht Kenntnis erwerben.

Gute Wege allen.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Genau. Souveranität auf gefestigter Basis bedeutet Offenheit ohne Angst vor einem Identitätsverlust. Und auch Sicherheit in finanzieller Hinsicht, wenn der Gerichtsvollzieher klingelt, läßts sich schlecht Kenntnis erwerben.

richtig in zeiten in denen der wohlstand schwindet, schwinden auch toleranz und die bereitschaft sich auf neues einzulassen... ich denke, man merkt das ja auch jetzt in deutschland, dass gerade jetzt, wo viele arbeitslos sind oder davon unmittelbar bedroht sind, die eher rechten ansichten populärer werden..... stark zu beobachten in den etwas jüngeren bundesländern der ehemaligen ddr. dort ist die wirtschaftliche situation recht katastrophal und viele menschen suchen zuflucht im rechten lager...
 

Schattenspiegel

Vorsteher und Richter
11. April 2002
753
@ forcemagick
Bei uns sieht es kaum so aus,dass die jüngeren Zuflucht im rechten Lager suchen. Vielleicht hört man das in den Nachrichten,kann sein.
Das war mal. Nun hält sich jeder der zu einer Gruppe dazugehören will für einen Punk oder was in der Richtung.
Sich den ganzen Tag die Birne zusaufen fördert aber auch nicht gerade das klare Denken :wink: .
Wirklich eine Zukunftsvorstellung gibt es auch bei den wenigsten.
Schade eigentlich.

L & L

stupy
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
:D ah so....

naja... ist tatsächlich so, dass ich da eigentlich nur infos aus den medien habe....

was ich allerdings so im täglichen umgang bemerke hier bei uns in der region ist, dass schon immer mehr, eigentlich ganz moderate leute einen gewissen drall ins rechte bekommen... sicherlich hat das auch keine umfrage-qualität, aber du hörst es halt im supermarkt an der kasse, wenn sich leute mal unterhalten, wenn ich auf die arbeit fahr und im bus sitze, oder auch im büro....

ja also ich hab den eindruck, dass das stärker wird.... auch wenns nicht so ausgeprägt ist, dass hier haufenweise kahlgeschorene rumrennen... zumindest keine politischen kahlköpfe :D

grüße
 

Schattenspiegel

Vorsteher und Richter
11. April 2002
753
Die Leute fühlen sich betrogen und sind unzufrieden.
Noch etwas Propaganda durch Medien gewürzt mit einer Prise Wahlkampf
und dann kommt das dabei heraus was du beschrieben hast. 8O

L & L

stupy
 
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