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Umerziehung

Ambrosius

Großmeister
26. Juni 2005
56
Ich stelle hier jetzt einmal eine provokante These in den Raum, die wirklich diskussionswürdig ist:

Meiner (und nicht nur meiner) Meinung nach hat in Deuschland und in abgeschwächter Form auch in Österreich nach 45 eine v.a. auf dem US-amerikanischen Morgenthau-Plan und entsprechenden Sowjetplänen basierende Politik der konsequenten Umerziehung stattgefunden, mit dem Ziel, "den preußischen Militarismus auszumerzen".

Infolge dessen wurden an die Schalthebel vor allem der Medienlandschaft, innerhalb derer man nur mit Lizenz der Besatzungsmächte in den ersten Jahren der Nachkriegszeit zu einem Posten zugelassen wurde, durchwegs Menschen gesetzt, die der Idee dieser Umerziehung verpflichtet waren.

Darauf fußend wurden die Deutschen durch ständige Einhämmerung von Schuldgefühlen, kombiniert mit - hauptsächlich auf kommunistische Propaganda zurückgehenden - Geschichtslügen dazu gebracht, sich bei jeder Gelegenheit öffentlich zu demütigen, herabzusetzen und mit schon pathologisch zu nennendem Selbsthass vor der Welt anzuklagen (man denke nur daran, dass kein deutscher Politiker daran vorbeikommt, wenn er irgendeinen Wahnsinn kritisiert, im gleichen Atemzug zu betonen, dass man selber ja noch viel Schlimmeres zu verantworten habe). Tatsachen wie der (in Deutschland totgeschwiegene) Genozid an Deutschen nach dem Krieg werden hingegen ignoriert, auf eine Entschuldigung Tschechiens mit obigem Argument verzichtet. Hingegen zahlt man jährlich unreflektiert Millionen an ein Land, das mit dem erhaltenen Geld seinerseits Völkerrechtsverbrechen begeht, und zwar täglich. Ich könnte die Liste endlos fortsetzen, ein Ende ist nicht abzusehen...

Im Inneren hingegen werden jegliche Zweifel an historischen Meinungen (wie der "Einzigartigkeit der deutschen Verbrechen" während des Krieges) entweder als Verharmlosung bzw. Aufrechnung verunglimpft oder überhaupt strafrechtlich sanktioniert. Nicht dass ich jetzt falsch verstanden werde: Es ist das legitime Recht jeden demokratischen Rechtsstaates, sich gegen verfassungsfeindliche Bewegungen wie eben den Nationalsozialismus strafrechtlich zur Wehr zu setzen; es macht aber einen Unterschied, ob man politische Betätigung unter Strafe stellt oder historische Wahrheit strafrechtlich normiert, nicht zuletzt auch aus dem Grund, dass sich Extremisten als Verfechter der Meinungsfreiheit präsentieren können.

Das hier Dargestellte beruht auf selbst Beobachtetem und dem Studium einer Menge Literatur zu diesem Thema; mich würde interessieren, was ihr dazu zu sagen habt.[/b]
 

TryHarder5

Geselle
11. Februar 2006
43
Ich denke darüber, dass Deutschlands Verbrechen unter nationalsozialistischer Herrschaft ungeheure Ausmaße haben und die Erinnerung daran wachgehalten werden muss, sind sich hier die meisten User einig. In meinen Augen hat dies auch nichts mit Selbsthass zu tun.

Allerdings stimme ich Dir im Punkt des fehlenden Stolzes und dem somit schwachen Patriotismusgefühlen zu. Die bundesdeutsche Politik tat sich mit dem richtigen Umgang des gesunden Patriotismusses immer recht schwer. Das beweisen der zaghafte Umgang mit Verbrechen, die an deutschen Bürgern begangen worden sind. So bringt man immer wieder von Neuem Verständnis für die British Air Force auf, die mit den Bombenangriff auf Dresden ohne Grund ein Blutbad angerichtet hat. Alles nach dem Motto "Ein bisschen Rache darf schon sein, unsere Taten waren ja unvergleichlich schlimmer".

Zusätzlich wird das Thema Extremismus des öfteren sehr Einseitig behandelt. Wenn gegen Extremismus demonstriert wird, ist oft nur einer gemeint. Der Rechtsextremismus. Zuweilen kommt der islamische Terror dazu. Im Schatten dessen, wurde der Linksextremismus nahezu hoffähig. Begünstigt sicherlich durch einen Außenminister der selbst einer linksradikalen Vereinigung gehörte.

Dafür, dass ein gesunder Patriotismus nicht entstanden ist, gibt es bestimmt mehrere Gründe. Das die Siegermächte Ihren Teil dazu beigetragen haben ist sicher richtig, allerdings würde ich hier differenzieren und die USA ausklammern. Die Vereinigten Staaten haben sich früh für eine vollwertige Republik auf deutschem Boden eingesetzt. Im Gegensatz zu den anderen Staaten. Diese wollten dies vermeiden um sicherzustellen, dass von deutschen Boden keine Gefahr mehr ausgeht.
 

erik

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
4. April 2004
1.002
Ich hab da keine provakante These feststellen können.
Dass es in D nach 45 eine "Umerziehung" (reeducation) gegeben hat, ist ja völlig unumstritten.

Guckst du hier.

Zum Thema Kriegsverbrechen:
m.E. obliegt es dem jeweiligen Kriegsverbrecher, das Geschehen aufzuarbeiten... will sagen, wir kümmern uns um unsere Vergangenheit und irgendwann werden die Engländer schon ihre eigene Diskussion führen.

Von Selbsthaß kann ich ehrlich gesagt nichts spüren.
Woran machst du das fest?
Kannst du wenigstens ein paar Zitate von Politikern liefern, die das unterfüttern würden?
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
Ambrosius schrieb:
Darauf fußend wurden die Deutschen durch ständige Einhämmerung von Schuldgefühlen, kombiniert mit - hauptsächlich auf kommunistische Propaganda zurückgehenden - Geschichtslügen dazu gebracht, sich bei jeder Gelegenheit öffentlich zu demütigen, herabzusetzen und mit schon pathologisch zu nennendem Selbsthass vor der Welt anzuklagen (man denke nur daran, dass kein deutscher Politiker daran vorbeikommt, wenn er irgendeinen Wahnsinn kritisiert, im gleichen Atemzug zu betonen, dass man selber ja noch viel Schlimmeres zu verantworten habe). Tatsachen wie der (in Deutschland totgeschwiegene) Genozid an Deutschen nach dem Krieg werden hingegen ignoriert, auf eine Entschuldigung Tschechiens mit obigem Argument verzichtet. Hingegen zahlt man jährlich unreflektiert Millionen an ein Land, das mit dem erhaltenen Geld seinerseits Völkerrechtsverbrechen begeht, und zwar täglich.

Oje, diese Pauschalisierungen riechen wieder nach Neonazipropaganda.

Welche Geschichtslügen meinst du ?

Wo werden wir gedemütigt ?

Wärs dir lieber, wir würden überhaupt nicht über den Genozid an den Juden reden ? Oder so lala, nach dem Motto "kehrt mal vor eurer eigenen Haustür " ?

Kann man das, was nach dem Krieg mit den Deutschen z.B. im Sudetenland passiert ist, so schlimm es auch ist, wirklich ein Genozid nennen ?

Solln wir unsere Beziehungen zu Tschechien einstellen, nur weil die sich nicht entschuldigt haben ?

es macht aber einen Unterschied, ob man politische Betätigung unter Strafe stellt oder historische Wahrheit strafrechtlich normiert

Nicht die Wahrheit, sondern ihre Auslegung unterliegt strengen Auflagen. Und das ist ganz in Ordnung so.
 

EsIstVollerSterne

Geheimer Meister
4. Dezember 2004
225
Woppadaq schrieb:
Nicht die Wahrheit, sondern ihre Auslegung unterliegt strengen Auflagen. Und das ist ganz in Ordnung so.


Meiner Meinung nach kann man die Wahrheit nicht einfach so oder so auslegen... Entweder spricht man von Tatsachen oder auch Wahrheiten oder man lässt es sein und lügt. Aber in unserer heutigen Zeit in der uns dekadenzliberalistische Politiker mittlerweile alles eintrichtern, kann man eben einfacher leben, wenn man der Hammelherde hinterherläuft, anstatt zu hinterfragen und sich selbst die Quellen zu erschließen

Und ja, man kann so einiges, was den "Anderen" im Krieg angetan wurde, mit dem vergleichen, was man den Deutschen angetan hat. Denn es wurden Millionen aus ihrer angestammten Heimat vertrieben, Millionen starben im alliierten Bombenterror, Hunderttausende Frauen wurden zum Abschuß freigegeben und vergewaltigt. Und ja, teile Ostdeutschlands sind nach wie vor völkerrechtswidrig polnisch, litauisch und russisch besetzt. Das Privateigentum an Gütern und Immobilien besteht de jure fort. Aber man muß der Realität auch ins Auge schauen, wir leben mittlerweile im Frieden. Wir treiben Handel miteinander, verbringen unsere Urlaube dort, junge Menschen kommen zum studieren nach Deutschland, deutsche Studenten gehen ins Ausland, es gibt internationale Sportveranstaltungen, Transfer von Wissen, Forschung und Technik ... diese Aufzählung könnte noch seitenweise fortgesetzt werden... Kurzum ich lebe in einer Zeit, in der ich mir nicht mehr vorstellen kann, eines Tages einen Menschen zu hassen, weil er Jude, Pole oder Tscheche ist. Was mich aber immer wieder stört, ist das , was schonmal angesprochen wurde, wenn deutsche Würdenträger im Ausland immer wieder diese verdammten zwölf Jahre Nationalssozialismus ins Spiel bringen. Mir kommt die Galle hoch, wenn ich einen Politiker höre, der mal wieder in Demut Dankbarkeit heuchelt, dass unsere europäischen Freunde ja ach so Gnädig sind, nachdem wir bösen Hunnen über sie hergefallen waren.
Wie gesagt, ich bin dankbar, dass ich zur Nachgeborenen Generation gehöre und die Schrecken nicht miterleben mußte und in einem Europa des Friedens leben darf...
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
POW schrieb:
Meiner Meinung nach kann man die Wahrheit nicht einfach so oder so auslegen... Entweder spricht man von Tatsachen oder auch Wahrheiten oder man lässt es sein und lügt.

Man kann durchaus durch einseitige Auslegung,Betonung und Nichtnennung von Fakten ein verzerrtes Bild erzeugen, ohne dabei nachweislich zu lügen.

POW schrieb:
Aber in unserer heutigen Zeit in der uns dekadenzliberalistische Politiker mittlerweile alles eintrichtern

(Welch ein schönes Wort!)

Ich möchte nur darauf hinweisen, daß uns die Dekadenz und die Liberalität weit weniger Opfer gekostet und mehr zum Frieden beigetragen haben als ihre Bekämpfung.

POW schrieb:
Und ja, man kann so einiges, was den "Anderen" im Krieg angetan wurde, mit dem vergleichen, was man den Deutschen angetan hat.

Sicher, aber kann man deshalb von einem Genozid sprechen ?

POW schrieb:
Was mich aber immer wieder stört, ist das , was schonmal angesprochen wurde, wenn deutsche Würdenträger im Ausland immer wieder diese verdammten zwölf Jahre Nationalssozialismus ins Spiel bringen.

Sieh's mal positiv: Wir stehen zu unseren Fehlern und ihrer Aufarbeitung. Nicht unbedingt selbstverständlich.

POW schrieb:
Mir kommt die Galle hoch, wenn ich einen Politiker höre, der mal wieder in Demut Dankbarkeit heuchelt, dass unsere europäischen Freunde ja ach so Gnädig sind, nachdem wir bösen Hunnen über sie hergefallen waren.

Schon mal daran gedacht, daß es in Deutschland nicht wenige Deutsche gab und gibt, die die ausländische Befreiung vom deutschen Nationalsozialismus ebenfalls als Befreiung empfanden und immer noch empfinden ? Daß diese Dankbarkeit nicht geheuchelt, sondern ernst gemeint ist ? Du tust dir selbst keinen Gefallen, wenn du dich oder andere in dieser Frage als Opfer siehst, denn das ist in meinen Augen geheuchelt.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Mit kollektivistischem Denken ist kein Frieden mit unserer Geschichte zu machen. Das bezieht uns, aber auch unsere Nachbarn und ehemaligen Kriegsgegner mit ein. Solange sich zum Beispiel die polnische öffentliche Meinung von deutschen Landkäufen bedroht fühlt, ist dieses Thema nicht sachlich zu diskutieren. Das Zusammenleben funktioniert auf individueller Ebene überall prächtig, Fritz und Lech kommen bestens miteinander aus. Sobald die Politik und der Nationalismus ins Spiel kommen, wird es unangenehm.
 

EsIstVollerSterne

Geheimer Meister
4. Dezember 2004
225
Ein_Liberaler schrieb:
Mit kollektivistischem Denken ist kein Frieden mit unserer Geschichte zu machen. Das bezieht uns, aber auch unsere Nachbarn und ehemaligen Kriegsgegner mit ein. Solange sich zum Beispiel die polnische öffentliche Meinung von deutschen Landkäufen bedroht fühlt, ist dieses Thema nicht sachlich zu diskutieren. Das Zusammenleben funktioniert auf individueller Ebene überall prächtig, Fritz und Lech kommen bestens miteinander aus. Sobald die Politik und der Nationalismus ins Spiel kommen, wird es unangenehm.



So sehe ich es im Großen und Ganzen auch.
 

Sentinel

Großmeister-Architekt
31. Januar 2003
1.222
POW schrieb:
Meiner Meinung nach kann man die Wahrheit nicht einfach so oder so auslegen...

Das Problem ist, daß "die" Wahrheit irgendwann immer zu Geschichte wird.
Und das man aus Geschichte keine Wahrheit erhält ist auch längst gängige Prämisse.
Daher ist "die" Wahrheit der persönliche Bezug zu verschiedensten Daten und Fakten, von denen man weiß nicht alle kennen zu können. Sich aber als Gerüst die passenden Zusammenhänge rauszupicken und daraufhin zu versuchen andere Konstrukte zu demontieren kann nun nicht Sinn der Sache sein.
 

Ambrosius

Großmeister
26. Juni 2005
56
Woppadaq schrieb:
Oje, diese Pauschalisierungen riechen wieder nach Neonazipropaganda.

Oje, diese Beschuldigung riecht wieder nach Antifa-Keule.

Woppadaq schrieb:
Welche Geschichtslügen meinst du ?

Zum Beispiel jene, die in der Wehrmachtausstellung präsentiert wurden. Oder die stark nach unten revidierten Zahlen der Dresdner Bombenopfer. Oder das Massaker von Katyn. Oder der Bromberger Blutsonntag. Oder die Aufrüstungspolitik seit 36. Oder oder oder...

Woppadaq schrieb:
Wo werden wir gedemütigt ?

Mir reicht schon der deutsche LKw-Fahrer in London, der es sich gefallen lassen muss, täglich mit "Hitler" ausgerufen zu werden, oder die Tatsache, dass 90 % aller James-Bond-Loser entweder Deutsche waren oder von Deutschen verkörpert wurden.

Woppadaq schrieb:
Wärs dir lieber, wir würden überhaupt nicht über den Genozid an den Juden reden ?

Ja. Gibts nicht viel wichtigere, aktuellere Themen als einen Völkermord aus dem vorigen Jahrhundert? Verdeckt nicht dieses ständige Wühlen in alten Wunden den Blick auf heutige Probleme, zumal Deutschland zu einem davon (der Besatzung Palästinas nämlich) durch seine devote Haltung selbst massiv beiträgt?

Woppadaq schrieb:
Kann man das, was nach dem Krieg mit den Deutschen z.B. im Sudetenland passiert ist, so schlimm es auch ist, wirklich ein Genozid nennen ?

Ja, kann man, wenn man es zusammenzieht mit zeitgleichen Geschehnissen in Polen und Ex-Jugoslawien. Hier ist ein klares Völkermordsystem seitens der Roten Armee und parallel operierender kommunistischer Partisanenverbände zu beobachten, das mit äußerster Grausamkeit auf die Ausrottung der noch nicht geflohenen Bevölkerungsteile (vielfach Alte und Kinder) der sog. "Volksdeutschen" abzielte. Nicht umsonst forderte Ilja Ehrenburg täglich die "Ausrottung der Deutschen mit Stumpf und Stiel".

Woppadaq schrieb:
Solln wir unsere Beziehungen zu Tschechien einstellen, nur weil die sich nicht entschuldigt haben ?

Wäre durchaus eine Möglichkeit, vl. etwas zahnlos, aber mit hohem Symbolwert.

Woppadaq schrieb:
Nicht die Wahrheit, sondern ihre Auslegung unterliegt strengen Auflagen. Und das ist ganz in Ordnung so.

Keine Ahnung, was du damit sagen willst.
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
Ambrosius schrieb:
Oje, diese Beschuldigung riecht wieder nach Antifa-Keule.

Du bist aber auch ein dankbares Opfer. Unwissenheit verzeih ich gerne, auf Gerechtigkeitsdiskussionen laß ich mich gern ein, aber bei bewußter Verzerrung der Tatsachen kenn ich kein Pardon. Und die bestätigst du gerade.

Ambrosius schrieb:
Woppadaq schrieb:
Welche Geschichtslügen meinst du ?

Zum Beispiel jene, die in der Wehrmachtausstellung präsentiert wurden. Oder die stark nach unten revidierten Zahlen der Dresdner Bombenopfer. Oder das Massaker von Katyn. Oder der Bromberger Blutsonntag. Oder die Aufrüstungspolitik seit 36.

Was qualifiziert dich, da von Lügen zu sprechen ?

Vor allem sei vorsichtig, beim Massaker von Katyn von einer Geschichtslüge zu sprechen. Hier behauptet !!!! NIEMAND !!!!!!, daß das die Deutschen gewesen sind !!!

Ambrosius schrieb:
Woppadaq schrieb:
Wo werden wir gedemütigt ?
Mir reicht schon der deutsche LKw-Fahrer in London, der es sich gefallen lassen muss, täglich mit "Hitler" ausgerufen zu werden,

Seit wann muß er sich das gefallen lassen ? Im übrigen wird er dort eher "Kraut" genannt.

Ambrosius schrieb:
oder die Tatsache, dass 90 % aller James-Bond-Loser entweder Deutsche waren oder von Deutschen verkörpert wurden.

Ah ja, du hast also, wenns hochkommt, grad mal 2 James-Bond-Filme gesehen, und ermaßt dir jetzt ein Urteil. Voreingenommenheit nenn ich das.

Ambrosius schrieb:
Woppadaq schrieb:
Wärs dir lieber, wir würden überhaupt nicht über den Genozid an den Juden reden ?
Ja. Gibts nicht viel wichtigere, aktuellere Themen als einen Völkermord aus dem vorigen Jahrhundert?

Wenn ich dein geschriebenes so lese: offensichtlich nicht !

Ambrosius schrieb:
Verdeckt nicht dieses ständige Wühlen in alten Wunden den Blick auf heutige Probleme, zumal Deutschland zu einem davon (der Besatzung Palästinas nämlich) durch seine devote Haltung selbst massiv beiträgt?

Ich würd dir da zustimmen, wenn alles nur von Deutschland abhinge. Im übrigen hat die Selbstverständlichkeit des Existenzrechts Israels nichts mit devoter Haltung zu tun. Eher hat deine Sicht was mit Arroganz zu tun.

Ambrosius schrieb:
Hier ist ein klares Völkermordsystem seitens der Roten Armee und parallel operierender kommunistischer Partisanenverbände zu beobachten, das mit äußerster Grausamkeit auf die Ausrottung der noch nicht geflohenen Bevölkerungsteile (vielfach Alte und Kinder) der sog. "Volksdeutschen" abzielte. Nicht umsonst forderte Ilja Ehrenburg täglich die "Ausrottung der Deutschen mit Stumpf und Stiel".

Ah, ja, und daß er im ehemaligen Ostdeutschland nicht weitermachte, lag am Widerstand der deutschen Partisanen. Wie gut, daß es Leute wie dich gibt, die uns aufklären.

Ambrosius schrieb:
Woppadaq schrieb:
Nicht die Wahrheit, sondern ihre Auslegung unterliegt strengen Auflagen. Und das ist ganz in Ordnung so.

Keine Ahnung, was du damit sagen willst.

Weil du keine Ahnung hast, was Wahrheit ist. Sonst würdest du uns damit konfrontieren.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
oder die Tatsache, dass 90 % aller James-Bond-Loser entweder Deutsche waren oder von Deutschen verkörpert wurden.

Merkwürdig. Mir fallen da nur "Der Spion der mich liebte" und "Goldfinger" ein... Für 90% eine sehr schlechte Grundlage.

Was mich aber immer wieder stört, ist das , was schonmal angesprochen wurde, wenn deutsche Würdenträger im Ausland immer wieder diese verdammten zwölf Jahre Nationalssozialismus ins Spiel bringen. Mir kommt die Galle hoch, wenn ich einen Politiker höre, der mal wieder in Demut Dankbarkeit heuchelt, dass unsere europäischen Freunde ja ach so Gnädig sind, nachdem wir bösen Hunnen über sie hergefallen waren.

Für diese Aussage hätte ich gerne mal Aussagekräftige Zitate. Da es ja offensichtlich an der Tagesordnung ist, sollte diese leicht zu finden sein...

ws
 

Traenenreiter

Geheimer Meister
1. Oktober 2002
334
Schon mal daran gedacht, daß es in Deutschland nicht wenige Deutsche gab und gibt, die die ausländische Befreiung vom deutschen Nationalsozialismus ebenfalls als Befreiung empfanden und immer noch empfinden ? Daß diese Dankbarkeit nicht geheuchelt, sondern ernst gemeint ist ? Du tust dir selbst keinen Gefallen, wenn du dich oder andere in dieser Frage als Opfer siehst, denn das ist in meinen Augen geheuchelt.

Erstmal 1985 - 40 Jahre nach Kriegsende! - wurde vom 8. Mai in der Bundesrepublik von einem "Tag der Befreiung" gesprochen.

Diese Bezeichnung ist für befreite KZ - Häftlinge, so lange sie nicht im Ostteil des befreiten Landes lebten und gleich weiter ins Gulag geschickt wurden, weil ihre Köpfe den neuen Machthabern ebenso wenig paßten wie den Nazis, sicherlich richtig. Für 100.000-te geschundene, vergewaltigte, misshandelte, vertriebene Familien ist die Bezeichnung ein Schlag ins Gesicht.

Ich persöhnlich halte die Bezeichnung nicht für Zutreffend. Warum kann man nicht das Ende des Krieges feiern? Warum - und damit sind wir bei der Ausgangsthese - dieser National-Masochismus?
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
Traenenreiter schrieb:
Erstmal 1985 - 40 Jahre nach Kriegsende! - wurde vom 8. Mai in der Bundesrepublik von einem "Tag der Befreiung" gesprochen.

Von wem bitte, von wem ???

Traenenreiter schrieb:
Diese Bezeichnung ist für befreite KZ - Häftlinge, so lange sie nicht im Ostteil des befreiten Landes lebten und gleich weiter ins Gulag geschickt wurden, weil ihre Köpfe den neuen Machthabern ebenso wenig paßten wie den Nazis, sicherlich richtig.

Welch eine Pauschalisierung !!!

Traenenreiter schrieb:
Für 100.000-te geschundene, vergewaltigte, misshandelte, vertriebene Familien ist die Bezeichnung ein Schlag ins Gesicht.

Wenn sie - ohne daß man deren Ungerechtigkeit leugnet oder verharmlost - nur ihr eigenes Schicksal sehen, ist das ziemlich beschränkt.

Traenenreiter schrieb:
Ich persöhnlich halte die Bezeichnung nicht für Zutreffend. Warum kann man nicht das Ende des Krieges feiern?

Weil wir, die Deutschen, zufällig an diesen Krieg Schuld sind ? Ist es dir lieber, wenn der Rest der Welt so redet ? Oder wäre es besser, für diesen Krieg die nationalsozialistische Diktatur unter Hitler verantwortlich zu machen, von der wir Deutsche dann ebenfalls befreit wurden ?

Traenenreiter schrieb:
Warum - und damit sind wir bei der Ausgangsthese - dieser National-Masochismus?

Weil diejenigen, denen die deutsche Nationalität als Identität so unglaublich wichtig ist, unfähig sind, von Deutschland und der deutschen Geschichte zu reden, ohne dabei früher oder später Hitler-verherrlichend oder geschichtsverzerrend zu werden.

Versucht erstmal, etwas herauszukitzeln, was deutsch ist und worauf sich wirklich sowas wie Nationalstolz bilden läßt. Euer Nationalstolz-Gesamtprogramm ist einfach unannehmbar, auch nach weiteren 100 000 Versuchen !
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Weil diejenigen, denen die deutsche Nationalität als Identität so unglaublich wichtig ist, unfähig sind, von Deutschland und der deutschen Geschichte zu reden, ohne dabei früher oder später Hitler-verherrlichend oder geschichtsverzerrend zu werden.

Entschuldigung, aber DAS ist ebenfalls eine ziemlich Pauschalisierung.

Ich persönlich liebe Deutschland und bin stolz, auf eine ganze Menge Dinge, die mit der Bundesrepublik zu tun haben. Was ich aber ganz bestimmt nicht mache ist die Geschichte zu verzerren!
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
Entschuldigung, Sie Deutscher mit englischen Namen......(sie waren mir bis jetzt noch nicht als Vetreter deutschen Nationalstolzes aufgefallen)....das war natürlich sehr pauschalisierend von mir....
 

Traenenreiter

Geheimer Meister
1. Oktober 2002
334
Von wem bitte, von wem ???

Von Richard von Weizsäcker!

Welch eine Pauschalisierung !!!

Und welch eine nichtssagende Entgegnung. Willst Du den von mir zitierten Tatbestand etwa bestreiten?

Wenn sie - ohne daß man deren Ungerechtigkeit leugnet oder verharmlost - nur ihr eigenes Schicksal sehen, ist das ziemlich beschränkt.

Es wäre nett, wenn Du mir das etwas genauer erläutern würdest - vieleicht verstehe ich Dich ja falsch und werde jetzt, da ich das lese, ganz für umsonst fuchsteufelswild.

Weil wir, die Deutschen, zufällig an diesen Krieg Schuld sind ? Ist es dir lieber, wenn der Rest der Welt so redet ? Oder wäre es besser, für diesen Krieg die nationalsozialistische Diktatur unter Hitler verantwortlich zu machen, von der wir Deutsche dann ebenfalls befreit wurden ?

Weil wir Deutschen Schuld am Krieg sind... also ich, Du, meine Frau und Yasar von nebenan... sprechen wir von einem Tag der Befreiung und nicht vom Ende des Krieges? Sehr interessante Ausführung.
Der Rest der Welt feiert meines Wissens keinen Tag der Befreiung sondern das Ende des Krieges und/oder den Sieg.
Für den letzten Satz habe ich allerdings nur :?: :?: :?: War Hitlers Diktatur etwa nicht Schuld?

Euer Nationalstolz-Gesamtprogramm ist einfach unannehmbar, auch nach weiteren 100 000 Versuchen !

Wer ist "Euer"?

Mal ein Tipp für Dich:

Hahne, Peter, Schluß mit lustig, Das Ende der Spaßgesellschaft, Lahr 2005.
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
Traenenreiter schrieb:
Willst Du den von mir zitierten Tatbestand etwa bestreiten?

Von Tatbestand kann keine Rede sein. Das war eine erstklassige Pauschalisierung. Etwa genauso als würdest du sagen "Alle Deutschen haben bis heute unter dem Ende des Krieges zu leiden" !

Traenenreiter schrieb:
Wenn sie - ohne daß man deren Ungerechtigkeit leugnet oder verharmlost - nur ihr eigenes Schicksal sehen, ist das ziemlich beschränkt.
Es wäre nett, wenn Du mir das etwas genauer erläutern würdest - vieleicht verstehe ich Dich ja falsch und werde jetzt, da ich das lese, ganz für umsonst fuchsteufelswild.

Fakt ist: Wir sind vom Nationalsozialismus befreit worden. Mithilfe der Russen genauso wie der der Amis, Briten und Franzosen.
Fakt ist: Den Deutschen u.a. im Sudetenland ist großes Unrecht widerfahren. Von wem auch immer, egal warum.

Es ist definitiv falsch, einen dieser beiden Fakten zu verdrängen oder zu relativieren. In Fakt eins wegen Fakt zwei eine Ohrfeige zu sehen ist deshalb ziemlich beschränkt.

Traenenreiter schrieb:
Weil wir, die Deutschen, zufällig an diesen Krieg Schuld sind ? Ist es dir lieber, wenn der Rest der Welt so redet ? Oder wäre es besser, für diesen Krieg die nationalsozialistische Diktatur unter Hitler verantwortlich zu machen, von der wir Deutsche dann ebenfalls befreit wurden ?

Weil wir Deutschen Schuld am Krieg sind... also ich, Du, meine Frau und Yasar von nebenan... sprechen wir von einem Tag der Befreiung und nicht vom Ende des Krieges?

Langsameres Lesen bringt besseres Verstehen.

Euer Nationalstolz-Gesamtprogramm ist einfach unannehmbar, auch nach weiteren 100 000 Versuchen !

Wer ist "Euer"?

Naja, bisher hebst du dich nicht großartig vom Threadersteller ab. Aber vielleicht seh ich das auch zu eng. Mal sehn.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Tja, daß wir von uns selbser befreit worden sind und dafür dankbar sein müssen, daß wir besiegt wurden, das hat schon was schizophrenes, was von Inquisition oder stalinistischem Schauprozeß. Bzw. es zeigt, zu was für absurden Verrenkungen das Denken in Kollektiven zwingt.

Die einen sind befreit, die anderen besiegt worden. Ganz individuell. Und die Sieger und Befreier haben ganz sicher Leute, die sich befreit fühlten, dem Kollektiv der Besiegten zugeschlagen, oder umgekehrt. Je nach Situation und jeder für sich.

Nur wer von den Russen besiegt wurde, hatte ganz objektiv weit weniger Anlaß, sich befreit zu fühlen, als wer es mit den Amerikanern zu tun bekam. Die russischen Soldaten haben erwiesenermaßen in einem Ausmaß gewütet, wie es in der Neuzeit unbekannt war.

Woppadaq schrieb:
Ambrosius schrieb:
Hier ist ein klares Völkermordsystem seitens der Roten Armee und parallel operierender kommunistischer Partisanenverbände zu beobachten, das mit äußerster Grausamkeit auf die Ausrottung der noch nicht geflohenen Bevölkerungsteile (vielfach Alte und Kinder) der sog. "Volksdeutschen" abzielte. Nicht umsonst forderte Ilja Ehrenburg täglich die "Ausrottung der Deutschen mit Stumpf und Stiel".


Ah, ja, und daß er im ehemaligen Ostdeutschland nicht weitermachte, lag am Widerstand der deutschen Partisanen. Wie gut, daß es Leute wie dich gibt, die uns aufklären.

Seltsame Aussage, in der Tat. Ausrottung kann man die Vertreibung wohl kaum nennen.
 
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