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Interview mit Ron Supinski

bstaron

Vorsteher und Richter
5. August 2003
760
sillyLilly schrieb:
Es ist nicht so komplex?
Also ich finde das ganze Geldsystem schon sehr komplex. Aber vielleicht bin ich auch einfach gestickt .... das sich mir das Gehirn verbiegt, wenn ich versuche dieses ganze Konstrukt zu begreifen.

Es ist schade das du Dein Englisch als zu schlecht einschätzt um viele der Texte zu verstehen.... das ist leider ein Problem, ich kann leider nicht die ganzen Sachen übersetzen. Um das System zu verstehen ist nun das leider nur auf Englisch zu bekommende exzellente "Money Masters" Video gut geeignet. http://www.themoneymasters.com/
AUCH wenn sie in dem Video- Gold & Silberstandards ablehnen! Es ist trotzdem spannend (und wenns nur deswegen ist mal die Rothschild Paläste zu sehen.)
Aber im Grunde ist es bei Geld wie bei jeder Ware: Angebot und Nachfrage regeln den Markt.

sillyLilly schrieb:
Ich denke kaum, dass zu Byzanz Zeiten jeder ein Girokonto hatte ... und jeder Durchschnittsbürger privatkredite hatte.

Konten und Kredite gibt es seit es Gold und Silberschiede gibt. Das waren die ersten Banker, da sie relativ sichere Möglichkeiten hatten die Metalle aufzubewahren. Leider waren sie auch die das Bankgeschäft mit teilweiser Reserve erfanden. Man gab sein Gold oder Silber an den Schmied, der gab einem Scheine mit denen man handeln konnte (so ein Gldbarren war halt etwas zu schwer). Die Schmiede haben dann gemerkt das ja nie das ganze Gold bzw. Silber geholt wird, also gaben sie mehr Scheine aus als Metall im Safe lag. Bei einem "Lauf" auf die Bank gabs dann natürlich Probleme. Gleichzeitig kam es aber auch zur Inflation - es waren schließlich mehr Scheine im Umlauf.


sillyLilly schrieb:
Der durchschnittleiche Lebensstandart ist heute auch wesentlich höher (ich rede jetzt von den Industrieländern)
Außerdem war das vor der Industrialisierung.
Eigentlich war da nichts so wie es heute ist.
Einige wenige hatten Gold und waren reich .... und ein großteil war halt arm.

Das ist viel zu kompliziert gedacht. Es gab damals Handel, es gibt heute Handel. Damals haben Leute vielleicht Salz gehandelt, heute eben PKW's. Es ist egal - es geht ja um das Geld als universales Tauschobjekt.


sillyLilly schrieb:
Außerdem ist unsere Wirtschaft auf Wachstum ausgelegt.
Ich finde das zwar irgendwie fraglich, wie lange etwas wachsen kann, aber das ist ja eine andere Sache ;)
Da eine Goldmenge nicht wächst, würde das Geold genauso einer Inflation unterliegen.

Nein, das ist wieder das Argument mit der Goldmenge auf das ich bereits oben einging. Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Sollte also Gold oder Silber weniger werden wird die verbleibende Menge eben wertvoller. Man nimmt dann kleinere Mengen für eine Transaktion.

sillyLilly schrieb:
Es will mir nicht einleuchten inwieweit Golddeckung eine Verbesserung wäre.

Keine Inflation und keine Deflation. Keine "Boom und Bust" Zyklen. Stabilität und langsames gesundes Wachstum.
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Umso länger ich darüber nachdenke, um so eher denke ich das es eigentlich schlimmer wäre mit Golddeckung.
Ein knapper Rohstoff, als Grundlage der Währung scheint mir noch mehr eine "verknappung" der Machtverhältnisse. (mir fällt gerade die Wortähnlichkeit zu "Knappe" auf)
Eine Währung die sich am Bruttosozialprodukt orientiert ist doch eigentlich gerechter.

Oder habe ich da einen Denkfehler?

Namaste
Lilly

edit:
@bstaron
ich habe beim absenden dein posting gesehen. Das muss ich erst noch durchlesen um darauf etwas zu schreiben.
 

bstaron

Vorsteher und Richter
5. August 2003
760
antimagnet schrieb:
da bist nicht die einzige, die sich das fragt.


was wäre denn, wenn es kein gold gäbe?

:gruebel:


bevor jemand sagt, dann nehmen wir halt silber: gold ist stellvertreter für jede denkbare knappe ressource, die wir als wertvoll erachten.

Ja warum nehmen Menschen seit hunderten von Jahren Gold und Silber als wertvoll an? Es ist schwer, es ist relativ selten, du kannst es aufheben. Jeder erkennt den Wert sofort.
Ein interessantes Experiment mit dem "Liberty Dollar" geprägt aus 100% Silber: http://www.libertydollar.org/graphics/media/ald_tlc.mpg
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
das beantwortet aber nicht meine frage.

ich wollte nicht wissen, warum wir gold und silber als wertvoll erachten, sondern aus welchen grund das geld gedeckt sein muss, und was wäre, wenn es gar kein gold etc. gäbe.
 

bstaron

Vorsteher und Richter
5. August 2003
760
Na, wenn Geld nicht gedeckt ist bekommt man genau was wir jetzt haben. Geld das einfach per Schuld "gemacht" wird - aus Luft! Da können noch so viele Versprechungen unserer Politiker was daran ändern, angebliche Stabilitätspakte die immer gerissen werden. Es ist Papiermüll der durch die Strafandrohung angenommen werden MUSS. Es ist deckungsloses Zwangsgeld.

Weil Fiat Money Krieg fördert. Wie es Thomas Barnett in "The Pentagons New Map" so schön audrückte (kein wörtliches Zitat jetzt, aus der Erinnerung):
Wir haben also den Dollar, der kostet uns nichts den herzustellen, was bekommen wir dafür? Alles an Waren was wir wollen. Wir exportieren dafür Sicherheit in der Welt (gemeint sind Kriege überall). Ist das nicht Spitze?

Weil Fiat Money Inflationär ist. Sparen fürs Alter oder schlechte Zeiten? Du wirst dafür bestraft.

Und wenn es kein Gold gäbe? Dann eben ein anderer Stoff. Nach dem zweiten Weltkrieg gabs in Deutschland die Zigarettenwährung. Die hat sogar funktioniert (nicht das ich dahin zurück will :lol: ).

Diese theoretische Frage stellt sich also garnicht. Gold und Silber sind da. Die Stoffe haben sich in der Vergangenheit als Gewinner herausgestellt. Der heute Liberty Dollar funktioniert, gerade kleine Geschäft florieren wieder, frühere fast tote Ortschaften blühen wieder auf. Es ist eine Währung der man Vertrauen kann. Alles in dem kleinen Clip dessen Adresse ich gepostet habe.
 

Sentinel

Großmeister-Architekt
31. Januar 2003
1.222
antimagnet schrieb:
ich wollte nicht wissen, warum wir gold und silber als wertvoll erachten, sondern aus welchen grund das geld gedeckt sein muss, und was wäre, wenn es gar kein gold etc. gäbe.

Megainflation ? Ein kleiner Piekser (oder Megadeal alà Soros) in die seit Jahrzehnten wachsende Blase der exponentiell steigenden Geldmenge genügt und dann können wir uns mit unseren Scheinchen copyright by EZB den A**** abwischen. Die Zahlen auf den Konten werden wieder zu dem was sie sind, nämlich Zahlen.
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Das ist viel zu kompliziert gedacht. Es gab damals Handel, es gibt heute Handel. Damals haben Leute vielleicht Salz gehandelt, heute eben PKW's. Es ist egal - es geht ja um das Geld als universales Tauschobjekt.

Ich finde wiederum dass du es dir zu einfach machst ;)
Klar gab es damals Handel und heute gibt es Handel.
Aber wenn du dir mal die Statistik der Erwerbstätigen z.b. in Deutschland anschaust:
Land- und Forstwirtschaft; Fischerei: 455.000
Produzierendes Gewerbe (ohne Baugewerbe) 7.806.000
Übrige Wirtschaftsbereiche (Dienstleistungen) 23 999.000

Dann fällt schon auf, dass wir in einer abstrakteren Welt leben.
Dienstleistung schafft nicht in dem Sinne einen Wert, den ich wie einen Klumpen Gold durch die Gegend tragen kann, aber man kann ja auch im "Volkswirtschaftlichen Produkt" diesen Arbeitswert nicht einfach unterschlagen.

Wenn man Geld mal als einen großen Kuchen ansieht, von dem jeder mit einem Teil in seiner Brieftasche herumläuft, dann wäre es ja unrealistisch diesen Wert nur auf einen knappen Rohstoff zu beziehen. Es wäre auch "undemokratisch" Auch wenn das sicher an dieser Stelle nicht der richtige Ausdruck ist.
Das Bruttosozialprodukt sehe ich dann als eine realistischere, passendere Deckungsgrundlage an.
Denn da wird das was an Arbeit geleistet wird .... und an Umsatz von der Gesamtheit geleistet wird .... als Deckung angesehen. Allerdings ist es eine sehr abstrakte Größe, die sich nicht so einfach erfassen oder messen läßt wie Gold.
Es ist sozusagen mein Anteil am Volkswirtschaftlichen Gewinn oder Verlust.

Aber ehe es so scheint, als wenn ich ein begeisterter Anhänger der jetzigen Geldwirtschaft bin ... :roll: ....
Ich sehe das jetzige System auch nicht so rosig, aber ich sehe in einer Golddeckung keine Vorteile, eher nachteile.
Außer das die Geldschöpfung nicht so einfach möglich wäre, aber könnte man das nicht auch durch eine strengere koppelung an das Bruttosozialprodukt erreichen?
Naja ... wobei ich beim drüber nachdenken schon sehe, dass diese Geldschöpfung vielleicht ein größeres Problem darstellt. :roll:
Aber ausgehend von der Situation nach dem 2.WK ... wo der Staat bankrott war und keine Goldreserven vorhanden, und der Vorgänger der Bundeszentralbank die neuen Geldnoten praktisch als Kredit ohne Deckung gegeben hat...... wie hätte denn da eine andere Gelddeckung aussehen können?

Könnte mir vielleicht jemand den Unterschied zwischen dem amerikanischen Gelddeckungssystem und dem deutschen erklären.
Vielleicht gibt es hier ja noch andere die die Unterschiede nicht so wissen.

Was mich außerdem noch interessieren würde: Inwieweit sich Basel II auf die Unterschiede auswirkt?

Namaste
Lilly
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Weil Fiat Money Inflationär ist. Sparen fürs Alter oder schlechte Zeiten? Du wirst dafür bestraft.

der Umlauf des Geldes schafft ja mehr wert, als wenn jeder es behalten und im Keller horten würde.
Geld sollte im Umlauf sein ....Denn mit Sparen wird ja der Tausch unterbrochen ..... und Geld ist ein Tauschschein.
Es ist auch unlogisch und gegen die Idee des Geldes, sich einen Tauschschein zu nehmen ... und ihn ins Kissen zu stecken. Damit wird der Kreislauf ja blockiert.
Sparen sollte in anderen Werten stattfinden. Man kann sich ja feste Werte zulegen .... wenn man etwas sparen will.

Namaste
Lilly
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
sillyLilly schrieb:
Geld sollte im Umlauf sein ....Denn mit Sparen wird ja der Tausch unterbrochen ..... und Geld ist ein Tauschschein.

Das zumindest sehe ich prinzipiell ähnlich. Gegenwärtig wird jedoch - soweit sich mir das momentan darstellt - Geld zugunsten privater Finanziers erschaffen, während sich das existierende und neu erschaffene Geld immer mehr in verschiedenen Zentren konzentriert, die ebenfalls großteilig aus privaten Finaziers bestehen.... Ein maßgeblichen Anteil am "Tausch", der mit diesen konzentrierten Geldmengen überhaupt noch betrieben wird, ist nicht der direkte Handel, sondern die Spekulation. Dieser Art von "Tausch" kommt nicht der Wirtschaft zugute, sondern schafft Luftblasen, verfälscht den Markt und treibt nicht selten ganze Firmen in die Insolvenz, während Einzelne profitieren. Grundsätzlich würde ich deshalb Reformen des Finanzsystems immer im Zusammenhang sehen mit grundsätzlichen Veränderungen, wie etwa der Einführung einer Tobin-Tax.
Prinzipiell halte ich am momentanen System für die eigentliche Problematik, dass Kräfte aus Wirtschafts- und Finanzwesen die Staatsfinanzen und - Verschuldung direkt beeinflussen und an diesen verdienen... deshalb würde ich primär auf eine demokratische Einbindung drängen, so unpopulär derartige Forderungen im Zeitalter des wirtschaftlichen Neoliberalismus auch sind...

Was deinen wiederholten Hinweis auf BRD- und EU- Finanzen angeht, kann ich bisher nur sagen: Ja - aber eine gründlichere Auseinandersetzung mit dem europäischen System sollten wir in Anbetracht des Threadtitels vielleicht auf einen anderen Faden verschieben ;)

Im Verlauf des Wochenendes werde ich die letzten Einträge mal genauer durchgehen und vielleicht noch das ein oder andere posten.


mfg
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
.... ist nicht der direkte Handel, sondern die Spekulation. Dieser Art von "Tausch" kommt nicht der Wirtschaft zugute, sondern schafft Luftblasen, verfälscht den Markt und treibt nicht selten ganze Firmen in die Insolvenz, während Einzelne profitieren. Grundsätzlich würde ich deshalb Reformen des Finanzsystems immer im Zusammenhang sehen mit grundsätzlichen Veränderungen, wie etwa der Einführung einer Tobin-Tax.
Ich kannte den Begriff "Tobin-TAx" nicht und mußte erstmal googlen.
Für andere denen es ähnlich geht:
http://www.attac.de/tobin/index.php

Was Spekulation angeht, sehe ich das auch so wie du.


Was deinen wiederholten Hinweis auf BRD- und EU- Finanzen angeht, kann ich bisher nur sagen: Ja - aber eine gründlichere Auseinandersetzung mit dem europäischen System sollten wir in Anbetracht des Threadtitels vielleicht auf einen anderen Faden verschieben
Ich wollte ja nicht die Deutschen Finanzen auseinandernehmen, aber ein paar Unterschiede zwischen den Finanzmärkten Amerika und Deutschland sollten doch schon abgeklärt werden, damit mir überhaupt verständlich wird was der Unterschied in Amerika ist. Das ist mir nämlich bis jetzt noch nicht so recht klar geworden.
Ist Basel II nur eine EU Sache ? Ich dachte es wäre international :roll:


deshalb würde ich primär auf eine demokratische Einbindung drängen, so unpopulär derartige Forderungen im Zeitalter des wirtschaftlichen Neoliberalismus auch sind...

wie würde denn so eine demokratische Einbindung aussehen können?

Namaste
Lilly
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
sillyLilly schrieb:
Ist Basel II nur eine EU Sache ? Ich dachte es wäre international
Nein, Basel ist schon international, auf g10 initiative, über 100 teilnehmerstaaten etc. - es ist jedoch afaik nicht verpflichtend...

Mir ging es nicht um Basel II - schon allein die Betrachtung deutscher Finanzen führt eben zur Betrachtung der EU...

deshalb würde ich primär auf eine demokratische Einbindung drängen, so unpopulär derartige Forderungen im Zeitalter des wirtschaftlichen Neoliberalismus auch sind...

wie würde denn so eine demokratische Einbindung aussehen können?

Spontan: Die Verantwortlichen müssten sich für ihr Handeln verantworten und würden nicht einfach von den Banken eingesetzt; demokratische Institutionen überprüfen Ergebnisse, Zielsetzungen, Maßnahmen; das Profitieren einzelner auf Staatskosten wird einschränkt usw. - da wäre wohl einiges vorstellbar, aber kaum durchzusetzen...
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Ich dachte das Basel II ab 2005 auch verplichtend wird.
Die Banken werden dann ja auch nach einem Ratingsystem bewertet und ihre Zinsen werden dadurch festgeschrieben. Die Kreditvergabe ist dann weniger willkürlich, nur von den Zinsen und der Kreditdeckung die die Bank hinterlegt abhängig.

Aber das hört sich fast an als wäre Basel II was tolles.
Ich finde es eigentlich gar nicht toll, weil die Veränderungen die sich dadurch ergeben, so wie ich sie verstanden habe, mal wieder nur denen zugute kommen die eh schon Geld haben.



Basel II fand ich deswegen wichtig, weil ich mich gefragt habe, wie sich das dann international gestaltet, wenn es ein Rating für alle Banken gibt.
Dann müßten sich die amerikanischen Banken ja auch diesem Rating unterwerfen.
Was würde das für die FED bedeuten?
Oder ist Basel unerheblich für die FED?

Namaste
Lilly

edit: habe noch mal nachgeschaut und es so verstanden: Basel II sind Empfehlungsrichtlinien. Aber wer am internationalen Kreditgeschäft teilhaben will, wird sich wohl daran halten müssen, weil die Banken sonst schlechtere Bedingungen haben.
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
nu hab ich angefangen mich für das Thema zu interessieren ... und das Interesse bei den anderen ist abgeflaut?
Oder wie soll ich das verstehen ? ;)

Ich würde mich nach wie vor freuen, wenn jemand, der sich damit wenigstens ein kleines bischen auskennt erklären könnte was es mit der FED auf sich hat (in Deutsch) und die Unterschiede vom amerikanischen zum deutschen Währungsystem erklären könnte.

Dann könnte ich (und andere) vielleicht auch besser verstehen was es mit Basel II auf sich hat ... und welche Veränderungen es mit sich bringen könnte.... inwieweit es sich angleichend auf die Unterschiede auswirken würde.

Namaste
Lilly
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Nur keine Hektik 8) :wink:


Zunächt mal ein paar Unterschiede zwischen EZB und Federal Reserve:

- die Währungspolitik wird in den USA von der FED, in der EU jedoch nicht von der EZB gelenkt
- das Kapital der EZB stammt von den nationalen Zentralbanken der Mitgliedsstaaten
- bei der EZB geht es eher um Preisniveaustabilität bzw. eine Begrenzung der Inflation als um Eingriffe in das wirtschaftliche Wachstum
- die Verkündungen der Fed- bzw Greenspan- Leitzinsen sind regelmäßig ein Spannungshöhepunkt für Banker und Aktionäre, die expansive Geldpolitik der Fed war auch an der New- Economy- Blase nicht vollkommen unschuldig - die EZB betreibt weniger derartige Spielereien
- die Entscheidungen der Fed haben den Umständen entsprechend wohl noch eine größere Bedeutung als die der EZB
- ein sehr interessanter, für viele wahrscheinlich unerwarteter Unterschied ist, dass Informationsfluß und Informationsversorgung in den USA offenbar im direkten Vergleich besser sind als in der EU: Abstimmung (mitsamt Namen) und Protokolle sind im Internet nachzulesen, die EZB beruft sich auf Unabhängigkeit und veröffentlicht kaum Details
- auch ist das EZB- System bisher weniger zentralisiert als dasjenige der Fed

Ebenfalls gibt es Unterschiede in Bezug auf die konkreten Maßnahmen, siehe etwa:

http://www.us-market.de/archiv/investorwissen/federalreservebank.html

http://www.fxmarkets.de/diploma/script/6_noten.htm


Das Fiat- Money- Prinzip ist letztendlich in beiden Systemen gleich.



Im Folgenden noch ein paar Links und Informationen zum Thema, ausnahmslos deutschsprachig ;)



Professor Joseph E. Stiglitz, bis 2000 Senio- Vize- Präsident der Weltbank:

Ein gewisses kalkuliertes Risiko ist immer unvermeidlich. Wer es letzten Endes zu tragen hat, hängt von den unterschiedlichen strategischen Ansätzen ab. Die Entscheidung darüber kann - oder soll - zumindest nicht den Technokraten der Zentralbanken überlassen bleiben. Während es legitime Diskussionen darüber gibt, wie weit die in einer Demokratie den Zentralbanken und anderen Entscheidungsträgern zugestandene Unabhängigkeit gehen soll, dürfen die Perspektiven derjenigen, die durch ihre Entscheidungen betroffen sind, nicht außer Acht gelassen
werden. Arbeiter beispielsweise haben viel zu verlieren, wenn Zentralbanken eine strikte Politik verfolgen, aber sie haben im Entscheidungsprozess keine Stimme. Die Finanzmärkte allerdings - die durch Arbeitslosigkeit nicht viel zu verlieren haben, jedoch sehr wohl durch Inflation - sind typischerweise stark vertreten. Doch Finanzmärkte haben aber wohl kaum das Monopol auf fachmännische Kompetenz.

vollständig:
http://www.project-syndicate.org/series/series_text.php4?id=1232&lang=5


Weitere Publikationen von Stiglitz:

http://cepa.newschool.edu/het/profiles/stiglitz.htm



Allgemein zum Thema Geldpolitik und Zentralbanken:

Der Weg des Geldes:

am112.JPG



http://www.wagner-berlin.de/am11.htm



EZB:

http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/bwb/7430.html


offizielle Seite der EZB:

http://www.ecb.int/ecb/html/index.de.html


Das Schuldenportrait der Bundesbankpräsidenten:

http://www.sgipt.org/politpsy/finanz/schuldp/bbp.htm


Und hier noch ein paar Einträge, die ich gerade dem wv-Lexikon hinzugefügt habe - Verbesserungsvorschläge sind selbstverständlich willkommen:

wv-Lexikon schrieb:
Zentralbank

Eine Zentralbank oder Notenbank ist im Gegensatz zu Geschäftsbanken für die Steuerung einer Währung zuständig. Sie nimmt in unterschiedlicher Weise (Leitzinsen, Geldmenge, Transaktionen, Analysen etc.) über die Geldpolitik Einfluss auf die Wirtschaft eines Landes und besitzt eine Aufsichtsfunktion über andere Banken und Unternehmen. Ihre Ankündigungen und Analysen werden von den Finanzmärkten aufmerksam verfolgt und können deutliche Veränderungen hervorrufen.
Die Unabhängigkeit der Zentralbanken von politischen und wirtschaftlichen Interessengruppen wird häufig in Frage gestellt. Als wichtige Steuermechanismen der Finanzmärkte stoßen die Zentralbanken auf mannigfaltigen Widerstand, von Wirtschaftsliberalisten bis hin zu Globalisierungskritikern und Anhängern alternativer Währungs- oder Handelssysteme.



wv-Lexikon schrieb:
Europäische Zentralbank (EZB)

Die EZB wurde im Rahmen der Europäischen Wirtschaft- und Währungsunion gegründet und nahm 1998 in Frankfurt ihre Arbeit auf, indem sie das 1994 gegründete Europäische Wirtschaftsistitut (EWI) ablöste.
Als Beschlussorgane der EZB agieren der EZB- Rat, der aus den Präsidenten der nationalen Zentralbanken der Euro- Teilnehmerstaaten und dem Direktorium der EZB, also dem Präsidenten, dem Vizepräsident der EZB und vier weiteren Mitgliedern besteht. Dem sechsköpfigen Direktorium, das durch die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten gewählt wird, unterliegt auch die Leitung der EZB. Zur Gewährleistung der geldpolitischen Koordination existiert außerdem der Erweiterte Rat.
Die konkreten Maßnahmen der Geldpolitik werden jedoch von den nationalen Zentralbanken durchgeführt. Die rechtlich selbständigen nationalen Zentralbanken der EU- Mitgliedstaaten gehören ebenso wie die Euroüpäische Zentralbank (EZB) dem Europäischen System der Zentralbanken (ESZB) an. Die nationalen Zentralbanken sind der EZB untergeordnet, welche, direkt oder über die nationalen Zentralbanken, für das Einhalten des Euro- Systems zu sorgen hat.
Ziele der EZB sind, dem Maastrichter Vertrag entsprechend: die Gewährleistung von Preisstabilität, die Ausgabe des Euro, Festlegung der Geldpolitik und deren Durchführung durch geldpolitische Instrumente (Leitzinsen, Transaktionen, strukturelle Operationen), Devisengeschäfte, Beaufsichtigung der Kreditinstitute sowie Beratungstätigkeit.



wv-Lexikon schrieb:
Federal Reserve (Fed)

Die Federal Reserve (Fed) wird im deutschen Sprachraum meist „US- Notenbank“ (auch: „Bundesreservebank“) genannt und ist die Zentralbank der USA. Sie wurde am 23. Dezember 1913 durch einen Beschluss des amerikanischen Kongresses gegründet, um Flexibilität und Stabilität des nationalen Finanzsystems zu sichern.
Das Federal Reserve System besteht aus zwölf Federal Reserve- Bankbezirken, denen jeweils eine Federal Reserve- Bank (FRB) zugeordnet ist. Die Federal Reserve- Banken können im Ausftrag der US- Regierung Geld zum Selbstkosten- Preis drucken und gegen Zins verleihen. Neben der Bereitstellung von Finanzdienstleistungen für US-Regierung, Finanzinstitutionen und andere Einrichtungen ist die Federal Reserve für die Überwachung und Regulierung der Bankinstitute verantwortlich, entscheidet grundsätzlich über die Geld- und Finanzpolitik der USA und beeinflusst den Markt durch Leitzinsen, Transaktionen und Analysen.
Das System der Federal Reserve besteht im Wesentlichen aus drei Organen: dem „Board of Governors“ („Bundesbankrat“), den zwölf regionalen Federal Reserve- Banken und dem „Federal Open Market Committe“ (FOMC).
Das primäre Kapital der US- Notenbank stammt aus dem Finanzkapital ihrer privaten Migliedsbanken und die zwölf Federal Reserve- Banken sind aufgebaut wie private Unternehmen. Selbst bezeichnet die Federal Reserve ihre Position als "Unabhängigkeit innerhalb der Regierung",versucht jedoch den Eindruck zu vermeiden, sie stünde in Privatbesitz.

Zitat aus der offiziellen Federal Reserve- FAQ:

"Member banks do, however, receive a fixed 6 percent dividend annually on their stock and elect six of the nine members of the Reserve Bank's board of directors.
Although they are set up like private corporations and member banks hold their stock, the Federal Reserve Banks owe their existence to an act of Congress and have a mandate to serve the public. Therefore, they are not really "private" companies, but rather are "owned" by the citizens of the United States." (www.federalreserve.gov)

Bereits im Jahr 1913, kurz nach nach der Verabschiedung des Federal Reserve- Gesetzes, schrieb der Kongressabgeordnete Charles A. Lindbergh an den Kongress:

"Dieser Vorgang etabliert den größten Trust der Welt ... wenn der Präsident diese Vorlage unterschreibt, wird die unsichtbare Macht des Geldes, deren Existenz die Money Trust Investigation bewiesen hat, gesetzmäßig ... Das neue Gesetz wird eine Inflation schaffen, wann immer sie vom Trust gewünscht wird."

Noch deutlicher äußerte sich der Kongressabgeordnete Wright Patman:

"In den USA von heute haben wir effektiv zwei Regierungen ... wir haben eine verfassungsmäßige Regierung ... und dann haben wir eine unabhängige, unkontrollierte und unkoordinierte Regierung im Federal Reserve System, die die Geldmacht ausübt, die eigentlich durch die Verfassung der Regierung vorbehalten ist." (Lindbergh und Patman zitiert nach R. A. Wilson, "Lexikon der Verschwörungstheorien")

Obwohl weitere Abgeordnete und Senatoren eine Überprüfung der Federal Reserve erreichen wollten, fand eine solche nicht statt. Der damalige US- Präsident John F. Kennedy erließ kurz vor seiner Ermordung ein Gesetz, welches die Federal Reserve durch eine staatliche Zentralbank ersetzen sollte. Der nachfolgende Präsident Lyndon B. Johnson stoppte diese Initiave.


mfg
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Danke Hives. (vor allem natürlich für die deutschsprachigen Links ;) )

Da gibts ja erst mal ne menge zu lesen :roll:

Namaste
Lilly
 

bstaron

Vorsteher und Richter
5. August 2003
760
sillyLilly schrieb:
Dann fällt schon auf, dass wir in einer abstrakteren Welt leben.
Dienstleistung schafft nicht in dem Sinne einen Wert, den ich wie einen Klumpen Gold durch die Gegend tragen kann, aber man kann ja auch im "Volkswirtschaftlichen Produkt" diesen Arbeitswert nicht einfach unterschlagen.

Finde ich nicht. Es geht um einen bestimmten Preis für eine Ware oder Dienstleistung. Es ist die Frage welchen Preis Du bereit bist dafür zu bezahlen. So entstehen am Markt die Preise nun einmal. Salz wurde früher mal mit Gold aufgewogen, weil es eben extrem selten war. Nun ist es sehr günstig weil durch moderne Technik einfacher rankommen. Der Markt pendelt den Preis aus. Vor einem Jahr etwa gab es einen Bericht von einem Meteor in unserem Sonnensyste der angeblich tausende von Tonnen Gold enthielt. In bester Bild Zeitungs Manier gabs dann Storys welche Reichtümer doch da durch die Gegend fliegen. Dabei ist das natürlich wieder mal Volksverdummung. Nehmen wir mal an ich könnte das Ding einfangen, das Gold einschmelzen und Barren daraus machen. Ich hätte die weltweite Goldmenge drastisch vergrößert. Ich müßte also MEHR Gold für Waren hergeben als in der "Vor-Meteor" Zeit.

sillyLilly schrieb:
Wenn man Geld mal als einen großen Kuchen ansieht, von dem jeder mit einem Teil in seiner Brieftasche herumläuft, dann wäre es ja unrealistisch diesen Wert nur auf einen knappen Rohstoff zu beziehen. Es wäre auch "undemokratisch" Auch wenn das sicher an dieser Stelle nicht der richtige Ausdruck ist.

Ja nochmal. Demokratie ist wenn Du ne Kuh hast und deine zwei Nachbarn darüber abstimmen was mit der Kuh zu geschehen hat :)
Es mag merkwürdig erscheinen, seltsam nur das die Wirtschaft boomte wenn es Silber oder Goldgedecktes Geld gab. Schau an was heute los ist. Da gibt es den Begriff des "Angstsparens" in Deutschland. Was ja nicht verwundert, wenn man sich ansieht was in Berlin los ist.
Für Dich dürfte noch Geldmenge interessant sein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geldmenge

sillyLilly schrieb:
Das Bruttosozialprodukt sehe ich dann als eine realistischere, passendere Deckungsgrundlage an.
Denn da wird das was an Arbeit geleistet wird .... und an Umsatz von der Gesamtheit geleistet wird .... als Deckung angesehen. Allerdings ist es eine sehr abstrakte Größe, die sich nicht so einfach erfassen oder messen läßt wie Gold.
Es ist sozusagen mein Anteil am Volkswirtschaftlichen Gewinn oder Verlust.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bruttosozialprodukt
http://de.wikipedia.org/wiki/Bruttoinlandsprodukt

Wenn du jetzt den "Wert" des Fiat Geldes ansprichst: Die Deckung des Fiat Geldes kommt aus der Macht des Staates Steuern einzutreiben.
Im Grunde ist es so: Stell Dir mal vor ich komme in Deine Wohnung und sage "gib mal 100 Euro her". Würde Dir das gefallen? Das macht der Staat jeden Tag ohne das Du genau weist was mit Deinem Geld passiert. Ist das fair und "demokratisch"? Was würde passieren wenn alle Bürger mal ganz demokratisch beschließen würden das dem Staat nichts mehr von ihrem Geld geben wollen? Solche Gedankenspiele sind durchaus amüsant.


sillyLilly schrieb:
Könnte mir vielleicht jemand den Unterschied zwischen dem amerikanischen Gelddeckungssystem und dem deutschen erklären.
Vielleicht gibt es hier ja noch andere die die Unterschiede nicht so wissen.

Die Fed in USA ist ein halbstaatliches Kartell. Bei uns sind angeblich mehr "Sicherheitsstufen" eingebaut. Was wahr ist, die Bundesbamk war bei uns immer Konservativer was die Geldpolitik anbelangt, denn man erninnerte sich mit Bauchschmerzen an die Hyperinflation vergangener Jahre. Am Ergebnis ändert das jedoch nichts: Fiat Money.
 

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