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Religionen als Geldmacherei?

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Religionen als Geldmacherei?

Jesus sieht sich als Sohn Gottes an und sieht seine Mission auf Erden darin, Gottes Willen zu tun. Er verlangt, dass das Haus seines Vaters nicht zu einem Kaufhaus gemacht werden soll (Joh-Ev.) und an anderer Stelle, meint er, dass das Haus seines Vaters zu einer Räuberhöhle gemacht wird, obwohl es ein Bethaus für alle Völker sein soll (Mk-Ev.). Jesus begründet sämtliche seiner Handlungen mit der Gottessohnschaft, die Tempelreinigung ist dabei keine Ausnahme.

Laut dem Artikel in der Jewish Virtual Library zum Thema Geldwechsler sind in der Ära des Zweiten Tempels viele Juden von außerhalb Jerusalems mit großen Mengen und großer Stückelung zum Tempel gekommen. Viele haben die Tresore im Tempel genutzt, um ihr Geld während ihres Aufenthaltes in der Stadt zu deponieren. Jerusalem ist aufgrund dieser Funktion des Tempels zu einer Art Zentralbörsenort geworden. Die Rabbiner der Zeit sahen in der Bibel weder ein Verbot gegen diese Funktion, noch dagegen professionell Geld zu wechseln und Waren anzubieten, wobei in dem Artikel nicht steht, welche Art von Waren erlaubt gewesen sind.

Das einzige Vergehen, gegen welches Jesus tora-rechtmäßig vorgegangen sein kann, ist das biblische Verbot gegen das Nehmen von Zinsen. Liest sich für mich so, als hätte Jesus sich um einiges mehr Recht herausgenommen, als ihm zugestanden hätte, wenn er denn die entsprechende Funktion innegehabt hätte, z.B. als Mitglied einer Exekutive. Das Zinsverbot berechtigte nicht, alle Händler und Geldwechsler rauszuschmeißen und obendrein Sachbeschädigung und womöglich Körperverletzung durch die Benutzung einer selbstgebauten Waffe (die Peitsche) herbeizuführen. Die Tora verbietet Sachbeschädigung und Körperverletzung.

Meiner Meinung nach hat Jesus eigenmächtig gehandelt, das Wort seines Vaters in der Tora und des Tanachs - die er nicht abschaffen, sondern erfüllen wollte - mehrfach überhört. Jesus hatte sich strafbar gemacht.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Religionen als Geldmacherei?

Natürlich hat das mit Geldmacherei zu tun, denn der Tempelzehnt und die vorgeschriebenen Opfer waren die Haupteinnahmequelle der schwerreichen und politisch bedeutsamen Priesterschaft... Die Opfer mußten kultisch rein sein, und welche bessere Garantie gab es dafür, als ihr Erwerb bei den Geschäftspartnern der Priester? Im Tempel durfte nur mit einer bestimmten Münzsorte bezahlt werden, und da traf es sich prächtig, daß weitere Geschäftspartner der Priester bereitstanden, um Fremdwährungen gegen eine klitztekleine Gebühr (die JVL spricht von 4 - 8 %) umzutauschen. Das ganze Passahfest war zu einer Abzockveranstaltung geworden, und da hat sich der Junge vom Lande etwas aufgeregt... Später ging das Luther in Rom exakt genau so.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Religionen als Geldmacherei?

Jesus begründet sämtliche seiner Handlungen mit der Gottessohnschaft, die Tempelreinigung ist dabei keine Ausnahme
Nochmal: Quelle? daß er sich an anderer Stelle als Gottessohn bezeichnet, ist nicht im Zusammenhang mit der Tempelreinigung, er nennt nur die schon von Dir erwähnten Vorwürfe, nicht etwa einen göttlichen Auftrag. Den nun hinein zu interpretieren und anschließend zu kritisieren, ist lustig: interpretiere halt anders, wenn das Ergebnis dermaßen fragwürdig ist.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.645
AW: Religionen als Geldmacherei?

Hi

In den Evangelien ist durchaus die Rede davon dass Jesus das Haus seines Vaters missbraucht sieht.
Habe ich wiederholt im Gottesdienst und Reli Unterricht gelernt..

Dazu gibt es einen ausführlichen Wiki Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Tempelreinigung

Auszug daraus:
Als Jesus im Jerusalemer Tempel (gemeint ist der auch den Heiden zugängliche Vorhof) die Händler und die Geldwechsler sitzen sah, trieb er sie der Überlieferung des Johannesevangeliums zufolge mit einer Geißel aus Stricken aus dem Tempel, stieß Tische um und verschüttete das Geld der Wechsler mit den Worten: „Macht meines Vaters Haus nicht zum Kaufhaus!“ (Joh 2,16 EU). Im Markusevangelium begründet er seine Handlung mit den Worten: „Steht nicht geschrieben: ‚Mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker‘? Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht“ (Mk 11,17 EU). Alle Evangelien vermitteln dem Leser das Bild eines in dieser Situation zornigen und aggressiven Jesus; allerdings ist die Szene im Johannesevangelium deutlich turbulenter und rauer geschildert als in der synoptischen Überlieferung. Anders als im Markusevangelium (Mk 11,15 EU) richtet sich die Aktion Jesu nach Johannes ausschließlich gegen Tempelbedienstete (Verkäufer und Wechsler), nicht aber gegen die Käufer der angebotenen Opferware.

Oder habe ich nun irgendwas missverstanden?

Gruss Grubi
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Religionen als Geldmacherei?

Das ist doch klar. daß Jesus Geldwechsler im Tempel als Mißbrauch sieht. Es ging mir nur darum, daß er angeblich im göttlichen Auftrag gegen sie vorgegangen wäre - das finde ich nicht in der Schrift, ist wohl eher eine Interpretation anhand von Aussagen, die in einem ganz anderen Zusammenhang stehen
@Jäger, woher holen wir nun die Aussage, daß da Geldmacherei betrieben wurde? Die Evangelien sprechen nicht von Wucher oder Ähnlichem, es geht wohl eher darum, daß ein Gotteshaus keine Bank ist. Der Tempel stand ja mitten in Jerusalem, als hätte es da nicht genug Orte für solche Geschäfte gegeben...
 
Zuletzt bearbeitet:

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.645
AW: Religionen als Geldmacherei?

Das habe ich doch gerade verlinkt.

Schafft das weg von hier! Macht das Haus meines Vaters nicht zu einem Kaufhause!‘“ – ‚Die Heilsbotschaft nach Johannes‘ 2,13-16.[SUP][1][/SUP]

Er befindet sich in einem Gotteshaus und nimmt Bezug auf seinen Vater, damit drückt er aus dass er als Sohn Gottes handelt.
Ob er das so gesagt hat oder nicht, weiss ich nicht, aber das ist schon eine christliche Lehrmeinung die nachlesbar ist und heute noch im Gottesdienst in diesem Sinne überliefert wird.

Gruss Grubi
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Religionen als Geldmacherei?

Ja, weiß ich doch. Aber Jesus sagt nicht, daß er etwa im Auftrag Gottes handeln würde, sondern kritisiert die im Tempel üblichen Praktiken. Ob da nun Priester etwas hineininterpretieren oder nicht - ich weiß das nicht, höre mir keine Predigten an - ist mir herzlich egal. Jeder kann selbst die Schrift lesen und behaupten, dies und das stünde da drin, aber wenn das nicht so ist, handelt es sich um seine Auslegung. Der muß man aber nicht folgen.
Ganz allgemein gesagt, hat Jesus natürlich im Namen Gottes gehandelt. Da aber nun zu sagen, egal was er auch tat, dazu war er beauftragt, ist reichlich überzogen...er war keine Marionette...
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.645
AW: Religionen als Geldmacherei?

Achso, du willst darauf hinaus dass Jesus zwischendurch auch eigenmächtig gehandelt hat obwohl er in dem Augenblick garnicht den Auftrag seines Vaters hatte.
Das kann sein, aber in dem konkreten Beispiel besteht eigentlich kein Zweifel daran dass er sich in der Angelegenheit auf seinen Vater berufen hat, weil es ja nachvollziehbar ist dass es seinem Vater nicht gefallen konnte wenn ein Gebetshaus missbraucht wird.

Naja, die Quelle kennst du ja jetzt und kannst das auslegen wie du magst, die christlich geläufige Sicht haben wir geschildert.

Gruss Grubi
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Religionen als Geldmacherei?

Das ist eine Frage, ganz generell zum Verständnis, was ein Offenbarer eigentlich ist. So wie ich das verstehe, jedenfalls kein willenloses Werkzeug, quasi eine Art Roboter, der nur tut, was Gott ihm aufgetragen hat. Eher Einer, der Gottes Willen kennt und sich bemüht, seiner Umgebung ein Verständnis davon zu vermitteln - was nicht ausschließt, daß er dabei auch mal zu Mitteln greift, die wir heute eher ablehnen würden. Ist ja schon länger her...was heißt denn "eigenmächtig"? wenn Du Deiner Umgebung etwas verklickern willst, bist Du auch frei in der Wahl der Mittel. Und sicher wird es auch Kritiker dieser Mittel geben - that's life...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Religionen als Geldmacherei?

Wieder einmal engste Buchstabengläubigkeit. Wenn das Geschäftsmodell der Priester so makellos gewesen wäre, wieso hätte es dann nicht im Vorhof des Tempels betrieben werden sollen? Jesus spricht denn ja auch ganz klar von einer Räuberhöhle.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religionen als Geldmacherei?

"Der Priester", @Jäger, hat nicht zwangsläufig was mit "dem Gottesboten" zu tun.....
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Religionen als Geldmacherei?

Und? Behauptet wurde: "Achja, Thema... mit Geldmacherei hat das wohl nichts zu tun." Dem habe ich widersprochen, weil ich die Praxis am Jerusalemer Tempel für ein hervorragendes Beispiel dafür halte, wie Religion zur Geldmacherei verkommt.

Um das noch anzumerken: An Gottesboten muß man glauben, Priester gab und gibt es nachweislich.
 

Dengel Fritze

Geheimer Meister
26. Juni 2015
142
AW: Religionen als Geldmacherei?

Nein, nein Religion ist keine Geldmacherei, sagt der Priester mit dem Opferstock in der Hand:

Eine Hübsche Seele hast du, wäre doch schade wenn Ihr was passiert?

:laze:
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Religionen als Geldmacherei?

Ich glaube, es behauptet niemand, daß Christus* mit der Austreibung der Geldwechsler einen konkreten göttlichen Befehl ausgeführt hätte. Er hat einen Auftrag, der einerseits Lehre und andererseits Erlösung durch Opfertod umfaßt, und handelt im Rahmen dieses Auftrages nach eigenem Ermessen. Die Gottessohnschaft ist seine Legitimierung für diesen Auftrag. Die Austreibung der Geldwechsler ist beides, Lehre und Schritt auf dem Weg nach Golgatha.

*Wenn ich Christus schreibe, meine ich den Gottessohn im christlichen Sinne. Wenn ich Jesus schreibe, meine ich den historischen menschen.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Religionen als Geldmacherei?

Wenn das so einfach wäre. Er nennt sich selbst einmal Gottes Sohn, dann wieder Menschensohn. Das ist kein leeres Gerede - er weist darauf hin, daß er beides verbindet - Gottes Welt und die der Menschen. Daß es sein Tod wäre, der die Menschen erlöst, ist Theologie, nicht originale Lehre. Da wäre es ja überflüssig gewesen, durchs Land zu ziehen und zu lehren..."folge mir nach" war seine Antwort auf die Frage, wie denn das Heil zu erreichen wäre. Sterben oder befolgen was er unermüdlich gepredigt und vorgemacht hat?
Es liegt eine Menge Staub auf der ursprünglichen Lehre...
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Religionen als Geldmacherei?

Ja, da haben Jäger und Grubi mehr Argumente für meine Behauptung, dass Jesus im Auftrag Gottes den Tempel gesäubert hat, gebracht, als ich selbst gefunden hätte.

Ist doch klar, dass Jesus alle seine in der Bibel gesammelten Handlungen auf göttlichen Auftrag gründet. Jesus sieht sich doch von Gott geschickt, die verlorenen Schäfchen von Haus Israel einzusammeln und sie zu Gott zurückzubringen. Wieso sollte er ausgerechnet in Bezug auf das heiligste Heiligtum eine Ausnahme machen?
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.530
AW: Religionen als Geldmacherei?

lammfromm läuft man im Kreis
Wut ist berechtigt wenn man sich selbst nicht ernst genommen fühlt
in seiner Berufung
was ist der Unterschied zwischen Wut und Zorn ?
ich glaube Zorn ist unterschwellig verhasst
und Wut ist nötig um etwas richtig zu stellen
der Einstein hat auch gesagt die Probleme in dieser Welt
lassen sich nicht durch die Schablone des Denkens ausräumen
die zu diesen Problemen geführt hat
das muss echt schwer sein auszuhalten
wenn etwas ultra aus dem Ruder läuft
also wer aus einem Traum eine Vision macht der kommt nicht umhin
zur Verdeutlichung pragmatisch und konkret zu werden
wer A sagt muss auch B sagen sonst wird das nix mit C


also Topic Tempelzweckentfremdung
eine Herzweisheit ist keine Auftragsarbeit sondern zwingender als das
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.645
AW: Religionen als Geldmacherei?

Moin

Wenn das so einfach wäre. Er nennt sich selbst einmal Gottes Sohn, dann wieder Menschensohn. Das ist kein leeres Gerede - er weist darauf hin, daß er beides verbindet - Gottes Welt und die der Menschen.

An anderer Stelle nennt er seine Mitmenschen unabhängig vom Verwandschaftsgrad Brüder und Schwestern, laut christlicher Lehre sind wir alle Kinder Gottes.
Möglicherweise betrachtete er sich selbst als Sohn Gottes wie er das von jedem anderen Menschen annahm, das könnte durchaus als Basisbotschaft engenommen werden.

Daß es sein Tod wäre, der die Menschen erlöst, ist Theologie, nicht originale Lehre. Da wäre es ja überflüssig gewesen, durchs Land zu ziehen und zu lehren..."folge mir nach" war seine Antwort auf die Frage, wie denn das Heil zu erreichen wäre. Sterben oder befolgen was er unermüdlich gepredigt und vorgemacht hat?
Es liegt eine Menge Staub auf der ursprünglichen Lehre...

Kannst du das auch klarer ausdrücken?
Wo kann ich denn die originale Lehre von Jesus nachlesen, wenn nicht in den Überlieferungen?
Stehen uns am Ende nur theologische Schriften zur Verfügung?

Gruss Grubi
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religionen als Geldmacherei?

Moin



Wo kann ich denn die originale Lehre von Jesus nachlesen, wenn nicht in den Überlieferungen?
Stehen uns am Ende nur theologische Schriften zur Verfügung?

Gruss Grubi

Moin, moin, Grubi,

die orginale Lehre - wirste nicht mehr finden. 2.000 Jahre Theologie reichen völlig aus um die orginale Lehre zu überdecken..... ;-)
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Religionen als Geldmacherei?

Ich schätze, dtrainer meint die originale Lehre aus Sicht der Baha'i, denn er hat auch ganz selbstverständlich den Begriff "Offenbarer" verwendet, was meiner Meinung nach darauf hinweist, dass er Baha'i-Begriffe mit ähnlichen Begriffen anderer Religionen vertauscht.

An anderer Stelle nennt er seine Mitmenschen unabhängig vom Verwandschaftsgrad Brüder und Schwestern, laut christlicher Lehre sind wir alle Kinder Gottes.
Möglicherweise betrachtete er sich selbst als Sohn Gottes wie er das von jedem anderen Menschen annahm, das könnte durchaus als Basisbotschaft engenommen werden.
Jesus machte aber schon einen Unterschied zwischen den Angehörigen des Hauses Israel und Nicht-Angehörigen, wie der Frau aus Kanaan. Die hat er nur angenommen, weil sie sich vor ihm zum Gott Israels bekannte.
 
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