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Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

havoc6000

Geheimer Meister
4. Mai 2008
122
Als ich letztens die Show von Maybrit Illner im Fernsehen verfolgte, wurde über die "Rüttgers-Rente" diskutiert. Dabei kritisierte Rüttgers, das die Interessen der Renter vernachlässigt werden und die Altersarmmut ein großes Problem sei und sein wird.

Neben den Meinungen der Gäste wurden ebenso Berichte gezeigt, die basierend auf Statistiken, offenbahrten, dass die meisten, die von Armut betroffen sind, Alleinerziehende und Familien mit Kinder sind. Die meisten Rentner hingegen könnten sich teuere Kreuzfahrtreisen leisten, wo doch die Familien nur einen geringen Anteil der Urlauber ausmachen würden.

Deshalb meine Fragen:

Sind nicht eher Alleinerziehende und Familien die Menschen, die mehr unterstützt werden sollten?
Werden jungen Menschen in diesem Staat zur Minderheit, verdrängt von den Alten?

Und kann die Altersarmmut durch Steuersenkung der CSU oder mit dem Modell der Rüttgers-Rente überhaupt gestoppt werden?

ich freue mich auf eure Meinung :hi:
 

Schopi

Geselle
27. Mai 2008
33
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

Neben den Meinungen der Gäste wurden ebenso Berichte gezeigt, die basierend auf Statistiken, offenbahrten, dass die meisten, die von Armut betroffen sind, Alleinerziehende und Familien mit Kinder sind.

Hallo,

falls Armut bedeutet, dass die Kinder nicht jedem gewünschten Hobby nachgehen können und sich Australien-Urlaube nur schwer oder gar nicht realisieren lassen, so stimmt diese Betrachtung - vielleicht.

Man sollte bei der Bewertung dieser Statistiken u.a. berücksichtigen, dass das Anspruchsdenken in der jungen Generation weitaus deutlicher ausgeprägt ist als bei den Älteren. Mit anderen Worten: junge Leute beschweren sich eher über finanzielle Nöte und nehmen staatliche Hilfen in Anspruch als ältere. Und damit gehen sie auch eher in derartige Statistiken ein.

Die meisten Rentner hingegen könnten sich teuere Kreuzfahrtreisen leisten, wo doch die Familien nur einen geringen Anteil der Urlauber ausmachen würden.

Die bundesdeutsche Durchnittsrente liegt kurz über 1.000 Euro. Dass man sich davon keine teueren Kreuzfahrten leisten kann, liegt auf der Hand. Wenn aber doch die Mehrzahl der Kreuzfahrtteilnehmer im Rentenalter ist, liegt es wohl weniger an den üppigen Renten als an dem, was sich der Rentner im Verlauf seines Berufslebens erspart hat.

Sind nicht eher Alleinerziehende und Familien die Menschen, die mehr unterstützt werden sollten?

Rentner werden in der Regel nicht unterstützt, sondern erhalten eine Versicherungssumme in monatlichen Raten, deren Prämien sie ein Leben lang einbezahlt haben. Zumindest hat man sie bis vor kurzer Zeit in diesem Glauben gelassen. Dass das Geld de facto von seiten der verschiedenen Regierungen in ganz andere Kanäle geleitet wurde, kann man wohl nicht den Rentnern anlasten.

Werden jungen Menschen in diesem Staat zur Minderheit, verdrängt von den Alten?

Ja, sicherlich. Vergleiche mal die Geburten- mit den Todesraten.

Viele Grüße,

Schopi
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

Zitat von havoc6000
Die meisten Rentner hingegen könnten sich teuere Kreuzfahrtreisen leisten, wo doch die Familien nur einen geringen Anteil der Urlauber ausmachen würden.


Die bundesdeutsche Durchnittsrente liegt kurz über 1.000 Euro. Dass man sich davon keine teueren Kreuzfahrten leisten kann, liegt auf der Hand. Wenn aber doch die Mehrzahl der Kreuzfahrtteilnehmer im Rentenalter ist, liegt es wohl weniger an den üppigen Renten als an dem, was sich der Rentner im Verlauf seines Berufslebens erspart hat.

(das merk ich ja jetzt erst) - noch nicht einmal das. selbst wenn alle kreuzfahrer rentner sind, heißt das nicht, dass viele oder gar alle rentner kreuzfahrer sind. auch nicht, dass der durchschnittliche rentner gerne kreuzfährt. es könnten auch die oberen zehntausend, unter den rentnern wohlgemerkt, sein, die da gerne auf traumschiffen weilen. insofern muss die kohle nicht sauer erspart sein, die da für kreuzfahrten ausgegeben wird.


Rentner werden in der Regel nicht unterstützt, sondern erhalten eine Versicherungssumme in monatlichen Raten, deren Prämien sie ein Leben lang einbezahlt haben. Zumindest hat man sie bis vor kurzer Zeit in diesem Glauben gelassen.

einerseits mag ich das gar nicht groß bestreiten, andererseits gibt's das umlageverfahren wohl seit 1957:
Umlageverfahren – Wikipedia
und somit wäre wohl schon etwas länger bekannt, dass nicht jeder in seinen topf einzahlt, sondern die jungen die alten finanzieren...
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

so wie es aussieht, werden die Rentner mehr bzw. die Sterberate ist wohl höher als die Geburtenrate.
Den heutigen Rentner geht´s wohl im großen und ganzen noch gut, aber was wird wohl mit der Generation, die jetzt zw. 20-40 sind ?
Die > 40 Jahre haben sich auf "Die-Rente-ist-sicher" Propaganda verlassen und haben wohl nicht mehr die Zeit bzw. Geld, sich eine private Vorsorge zuzulegen (wenn sie überhaupt noch nen Job haben)

Aber das ganze Renten-gequatsche wirft halt auch ein paar Fragen auf:

Was nützt eine steigende Bevölkerung wenn die jungen, die nachkommen, keinen Job haben ? Ich persönlich glaube nicht an die Vollbeschäftigung in Deutschland.

Wieviele Menschen verträgt unser Land/Planet überhaupt ?

Ich persönlich bin für die Stärkung der staatlichen Rente.
D gehört zu den Ländern, die am wenigsten Vertrauen in die staatl. Rente haben.
Warum wohl ?
Weil wir ständig hören, die staatl. Rente ist nicht sicher, deshalb soll man privat vorsorgen.
Wem nützt das alles ?
Natürlich den Versicherungsgesellschaften, die das natürlich nicht aus reiner Menschenfreundschaft machen, sondern an den "Privat-Renteneinzahlern" bestimmt gut verdienen.
 

Schopi

Geselle
27. Mai 2008
33
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

einerseits mag ich das gar nicht groß bestreiten, andererseits gibt's das umlageverfahren wohl seit 1957:
Umlageverfahren – Wikipedia
und somit wäre wohl schon etwas länger bekannt, dass nicht jeder in seinen topf einzahlt, sondern die jungen die alten finanzieren...

Dass die Jungen die Alten finanzieren, hört sich dramatisch an, ist es aber nicht, denn, wie gesagt, haben die Alten zur Sicherung ihrer Rente eine Versicherung abgeschlossen, in die sie einbezahlt haben, woraus sich ein Rentenanspruch ableitet. Wie die Versicherung mit den Geldern umgeht, ob ansparen oder Umlageverfahren, kann dem Versicherungsnehmer egal sein.

Worum es mir aber im Besonderen geht (und ich bin kein Rentner): Der "Normalrentner" ist kein Bittsteller, der die junge Generation aussaugt, sondern hat im Regelfall etwas zur wirtschaftlichen Sicherung seines Alters getan. Dass mit seinen Beiträgen nicht sorgsam umgegangen wurde, ist ihm nicht anzulasten.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

Daß er von dem einen, der Regierung, hintergangen wurde, und sich in Zusammenarbeit mit diesem Betrüger an einem anderen, der jungen Generation, schadlos hält, ist ihm nicht anzulasten? Ich finde, doch. Das ist ein Vertrag zu Lasten Dritter und illegitim.

"Wie die Versicherung mit dem Geld umgeht..." Schöner Euphemismus. Das ist überhaupt keine Versicherung. Gegen etwas, was die überwiegende Mehrheit trifft, kann man sich gar nicht versichern, und auch nicht gegen etwas, was die Versicherungsnehmer erreichen wollen. Versichern kann man sich nur gegen etwas, was eine Minderheit trifft und was jeder zu vermeiden versucht - also nicht gegen ein langes, gesundes Rentnerleben.
 

Schopi

Geselle
27. Mai 2008
33
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

Daß er von dem einen, der Regierung, hintergangen wurde, und sich in Zusammenarbeit mit diesem Betrüger an einem anderen, der jungen Generation, schadlos hält, ist ihm nicht anzulasten? Ich finde, doch. Das ist ein Vertrag zu Lasten Dritter und illegitim.

Erkläre doch mal bitte, wie der böse Rentner das macht, sich schadlos an der jungen Generation zu halten.

"Wie die Versicherung mit dem Geld umgeht..." Schöner Euphemismus. Das ist überhaupt keine Versicherung.

Dann ist also die Deutsche Rentenversicherung (Deutsche Rentenversicherung - Startseite) ein Etikettenschwindel?

Gegen etwas, was die überwiegende Mehrheit trifft, kann man sich gar nicht versichern, und auch nicht gegen etwas, was die Versicherungsnehmer erreichen wollen.

Du meinst also, z.B Lebensversicherungen und Ausbildungsversicherungen sind auch ein Etikettenschwindel?

Versichern kann man sich nur gegen etwas, was eine Minderheit trifft und was jeder zu vermeiden versucht - also nicht gegen ein langes, gesundes Rentnerleben.

So, so. Und wer spricht davon, dass sich jemand "gegen ein langes, gesundes Rentnerleben" versichern möchte?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

Der Rentner bedient sich des Staates, um die junge Generation auszunutzen. 1957 war das ein unausgesprochener Pakt: Wahlstimmen für Adenauer gegen die dynamische Rente.

Und natürlich ist die Bezeichnung als Versicherung ein Etikettenschwindel, das versuche ich ja zu erklären.

Lebensversicherungen sind dagegen kein Schwindel: Sie zahlen im Schadensfall (Tod, den jeder vermeiden will) sofort. Zu einem bestimmten Zeitpunkt laufen sie aus, dann hat man gewissermaßen eine nicht besonders rentable Geldanlage gehabt. Theoretisch wär es denkbar, auch Haftpflicht- oder Feuerversicherungen so zu gestalten, daß man einen Teil der Beiträge bei Kündigung zurückbekommt, aber besonders sinnvoll wäre das wahrscheinlich nicht.

Ausbildungsversicherungen sind aber wohl Mumpitz. Halt eines der vielen Versicherungsmodelle, die man nicht wirklich braucht.

Die Rentenversicherung ist aus der Berufsunfähigkeitsversicherung, einem Bestandteil der Bismarck'schen Krankenversicherung, hervorgegangen. Mit 75 galt man damals automatisch als arbeitsunfähig und bekam die entsprechende Rente. Kaum jemand wurde so alt. Die Idee, daß jedermann von 65 bis (durchschnittlich) 80 vom arbeitenden Teil der Bevölkerung ernährt werden sollte, unabhängig von seiner Arbeitsfähigkeit, hat sich in fetten Jahren so nach und nach ergeben und ist eigentlich absurd.

Wann zahlt eine Versicherung? Im Schadensfall. Wann zahlt die Renten-"Versicherung"? Wenn man alt wird. Alt werden als Schaden... Es ist kafkaesk.
 

Schopi

Geselle
27. Mai 2008
33
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

Der Rentner bedient sich des Staates, um die junge Generation auszunutzen. 1957 war das ein unausgesprochener Pakt: Wahlstimmen für Adenauer gegen die dynamische Rente.

Wie bedient sich denn der Rentner des Staates, um die junge Generation auszunutzen? Anders gefragt: was tut der Rentner, um die junge Generation auszunutzen?

Und natürlich ist die Bezeichnung als Versicherung ein Etikettenschwindel, das versuche ich ja zu erklären.

Dieser Vorwurf trifft aber nicht den Rentner.

Ausbildungsversicherungen sind aber wohl Mumpitz. Halt eines der vielen Versicherungsmodelle, die man nicht wirklich braucht.

Die Frage war nicht nach der Sinnhaftigkeit einer solchen Versicherung.

Ich habe den Verdacht, dass Du Dir die Funktionsweise einer Versicherung hinbiegst, wie sie Dir gerade in Dein Argumentationskonzept zu passen scheint.

Wann zahlt eine Versicherung? Im Schadensfall. Wann zahlt die Renten-"Versicherung"? Wenn man alt wird. Alt werden als Schaden... Es ist kafkaesk.

Ergo ist die Erreichung der Voraussetzungen für die Ausbildung ein Schadensfall?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

Wie bedient sich denn der Rentner des Staates, um die junge Generation auszunutzen? Anders gefragt: was tut der Rentner, um die junge Generation auszunutzen?

Er wählt die richtigen Parteien. Eine Partei, die das wieder zurechtbiegen wollte, hätte keine Chance. Aber natürlich ist die Regierung der eigentliche Handelnde, die Rentner lassen sie im wesentlichen gewähren.



Dieser Vorwurf trifft aber nicht den Rentner.

Nein, hab ich auch nicht behauptet.

Die Frage war nicht nach der Sinnhaftigkeit einer solchen Versicherung.

Nein, sondern nach dem Etikettenschwindel. Im wesentlichen ist das eine Lebensversicherung, und zwar eine nicht gerade vorteilhafte. Daß die kein Etikettenschwindel ist, hatte ich vorher geschrieben.

Ich habe den Verdacht, dass Du Dir die Funktionsweise einer Versicherung hinbiegst, wie sie Dir gerade in Dein Argumentationskonzept zu passen scheint.

Der Verdacht wird sich nicht erhärten lassen.


Ergo ist die Erreichung der Voraussetzungen für die Ausbildung ein Schadensfall?

Nö, dann läuft die Versicherung aus und wird wie ein Sparvertrag ausgezahlt. Wenn der Versicherte stirbt und die Beitragszahlung beendet werden kann, das ist der Schadensfall. Damit wird quasi aus dem Sparvertrag ein Versicherungsvertrag. Diesen Schadensfall versucht jeder zu vermeiden... Was jeder vermeiden will, läßt sich versichern, was jeder erreichen will, nicht.
 

Schopi

Geselle
27. Mai 2008
33
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

Er wählt die richtigen Parteien. Eine Partei, die das wieder zurechtbiegen wollte, hätte keine Chance. Aber natürlich ist die Regierung der eigentliche Handelnde, die Rentner lassen sie im wesentlichen gewähren.

Seltsamerweise aber wählt die Generation der Renter überwiegend schwarz, wohingegen es die Roten sind, die höhere Renten fordern.

Nö, dann läuft die Versicherung aus und wird wie ein Sparvertrag ausgezahlt. Wenn der Versicherte stirbt und die Beitragszahlung beendet werden kann, das ist der Schadensfall. Damit wird quasi aus dem Sparvertrag ein Versicherungsvertrag. Diesen Schadensfall versucht jeder zu vermeiden... Was jeder vermeiden will, läßt sich versichern, was jeder erreichen will, nicht.

Wie bitte? Eine Ausbildungsversicherung hat als Schadensfall den Tod des Versicherten?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

Ja, bei einer Ausbildungsversicherung kann die Beitragszahlung eingestellt werden, wenn der Versicherte stirbt. Seine Kinder Kinder bekommen trotzdem die vereinbarte Leistung. Bleibt er am Leben, funktioniert die Ausbildungsversicherung wie ein Sparvertrag. Insofern ist sie quasi eine spezialisierte Lebensversicherung.

Die dynamische Rente wurde von Adenauer eingeführt. Heute nehmen sich die Volksparteien da nicht viel. Selbst Schröder, der den demographischen Faktor abgeschafft hatte, mußte ihn wenig später unter anderer Bezeichnung wieder einführen. Eine Partei, die die Rente wirklich reformieren wollte, hätte keine Chance.
 

Schopi

Geselle
27. Mai 2008
33
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

Ja, bei einer Ausbildungsversicherung kann die Beitragszahlung eingestellt werden, wenn der Versicherte stirbt. Seine Kinder Kinder bekommen trotzdem die vereinbarte Leistung. Bleibt er am Leben, funktioniert die Ausbildungsversicherung wie ein Sparvertrag. Insofern ist sie quasi eine spezialisierte Lebensversicherung.

Genau. Nur bringst Du da etwas durcheinander, nämlich den Versicherten und den Bezugsberechtigten. Der Versicherte ist der Zahler. Wenn der stirbt, wird die Versicherung beitragsfrei weitergeführt. Sein Tod ist aber nicht der Versicherungsfall, denn er ist in der Regel nicht der Bezugsberechtigte. Der Versicherungsfall tritt ein, wenn der Bezugsberechtigte ein bestimmtes Lebensalter erreicht hat, also noch lebt (Versicherung.net - Versicherungslexikon - Ausbildungsversicherung).

Die dynamische Rente wurde von Adenauer eingeführt. Heute nehmen sich die Volksparteien da nicht viel. Selbst Schröder, der den demographischen Faktor abgeschafft hatte, mußte ihn wenig später unter anderer Bezeichnung wieder einführen. Eine Partei, die die Rente wirklich reformieren wollte, hätte keine Chance.

Das kommt darauf an, was Du unter "reformieren" verstehst. Häufig benutzt man heute diesen Ausdruck, wenn man verschleiern will, dass sich Leistungen verschlechtern, während dafür notwendige finanzielle Aufwändungen steigen. In diesem Sinne ist eine Reformierung nicht wünschenswert, da der seit Jahrzehnten leistende Beitragszahler geschädigte wäre.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

Genau. Nur bringst Du da etwas durcheinander, nämlich den Versicherten und den Bezugsberechtigten. Der Versicherte ist der Zahler. Wenn der stirbt, wird die Versicherung beitragsfrei weitergeführt. Sein Tod ist aber nicht der Versicherungsfall, denn er ist in der Regel nicht der Bezugsberechtigte. Der Versicherungsfall tritt ein, wenn der Bezugsberechtigte ein bestimmtes Lebensalter erreicht hat, also noch lebt (Versicherung.net - Versicherungslexikon - Ausbildungsversicherung).

Ich glaube eher, daß ich den Ausdruck Versicherungsfall falsch gebraucht habe. Allerdings habe ich mich auch nie vorher mit Ausbildungsversicherungen befaßt...

Meinst Du nicht, daß ich abgesehen von diesem Schnitzer recht hatte?

Das kommt darauf an, was Du unter "reformieren" verstehst. Häufig benutzt man heute diesen Ausdruck, wenn man verschleiern will, dass sich Leistungen verschlechtern, während dafür notwendige finanzielle Aufwändungen steigen. In diesem Sinne ist eine Reformierung nicht wünschenswert, da der seit Jahrzehnten leistende Beitragszahler geschädigte wäre.

Reformieren: Etwas, was entartet ist, wieder in Form bringen. Vergleiche die verschiedenen Reformorden der Kirche.

Die Rente ist nicht reformierbar, weil sie an sich eine Entartung darstellt. Zu einer reformierten Sozialversicherung kann keine Altersrente gehören, sondern nur eine Erwerbsunfähigkeitsrente.

Was wünschenswert ist oder nicht, ist wohl Ansichtssache. Wie kann ein Vertrag zu Lasten Dritter rechtens sein?
 

Schopi

Geselle
27. Mai 2008
33
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

Ich glaube eher, daß ich den Ausdruck Versicherungsfall falsch gebraucht habe. Allerdings habe ich mich auch nie vorher mit Ausbildungsversicherungen befaßt...

Meinst Du nicht, daß ich abgesehen von diesem Schnitzer recht hatte?

Womit? Ich meine, dass der Bürger - vor allem staatlichen oder halbstaatlichen Institutionen gegenüber - das Recht hat davon auszugehen, dass dort, wo "Versicherung" draufsteht, auch "Versicherung" drin ist. Will sagen: wer sein Leben lang in eine Versicherung einzahlt in der staatlicherseits bestätigten Erwartung, damit genug wirtschaftliche Vorsorge für das Alter erbracht zu haben, dem kann man dieses Recht nicht streitig machen mit der Begründung, die eingezahlten Beiträge seien anderweitig verbraucht worden und nun sei kein Geld mehr da, ihm ein Alter in angemessenen wirtschaftlichen Umständen zu ermöglichen.

Was wünschenswert ist oder nicht, ist wohl Ansichtssache. Wie kann ein Vertrag zu Lasten Dritter rechtens sein?

An anderer Stelle ("Zensur in Deutschland", § 130 StGB) argumentierst Du, dass der Gesetzgeber etwas vorschreibt, an das sich der Bürger zu halten habe. Rechtens ist, was der Gesetzgeber verfügt, also auch ein Vertrag zu Lasten Dritter.

Übrigens: was sagst Du in diesem Kontext zu einem Recht, dass Großeltern verpflichtet, Unterhaltszahlungen an die Enkel zu leisten, falls die Eltern als Zahlungspflichtige ausfallen?
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

wo ist das Problem ?
Die heutigen Rentner haben in das System einbezahlt, sich "Punkte" erarbeitet und bekommen für die einbezahlten Beträge eine Rente.
Die jetzt im Berufsleben stehen, zahlen ebenfalls in das System ein und erhalten später ebenfalls eine Zahlung aus diesem System.

@wilder Jäger:
wie willst Du denn die Altersvorsorge gestalten ?

So ist das in einer Solidargesellschaft, wir zahlen auch ALG, Harz, Kindergeld, Sold, Pensionen (von denen nie einer spricht) BAFÖG, Schuldbildung usw.
Selbst ein Soldat erwirbt sich Punke für seinen Rentenanspruch, obwohl er keine produktive Arbeit leistet.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?


Damit, daß eine Lebensversicherung tatsächlich eine Versicherung und daß eine Ausbildungsversicherung ein Sonderfall der Lebensversicherung ist. Wenn auch kein besonders sinnvoller.

Ich meine, dass der Bürger - vor allem staatlichen oder halbstaatlichen Institutionen gegenüber - das Recht hat davon auszugehen, dass dort, wo "Versicherung" draufsteht, auch "Versicherung" drin ist.

Und ich versuche darzulegen, daß die Rentenversicherung keine echte Versicherung darstellt. Definitiv nicht. Es ist ein Etikettenschwindel. Ob der Beitragszahler Vertrauensschutz genießt, ist eine ganz andere Frage als die, ob wir es mit einer echten Versicherung zu tun haben.

Will sagen: wer sein Leben lang in eine Versicherung einzahlt in der staatlicherseits bestätigten Erwartung, damit genug wirtschaftliche Vorsorge für das Alter erbracht zu haben, dem kann man dieses Recht nicht streitig machen mit der Begründung, die eingezahlten Beiträge seien anderweitig verbraucht worden und nun sei kein Geld mehr da, ihm ein Alter in angemessenen wirtschaftlichen Umständen zu ermöglichen.

Und gegen wen hat dieser Beitragszahler einen Anspruch? Gegen Generationen, die minderjährig oder noch gar nicht geboren waren, als er einzuzahlen begann? Warum nicht gegen die Politiker, die ihn zum Einzahlen verdonnert haben?

An anderer Stelle ("Zensur in Deutschland", § 130 StGB) argumentierst Du, dass der Gesetzgeber etwas vorschreibt, an das sich der Bürger zu halten habe. Rechtens ist, was der Gesetzgeber verfügt, also auch ein Vertrag zu Lasten Dritter.

Das bitte ich aber mal zu zitieren. So argumentiere ich niemals. Ich bin das Gegenteil eines Rechtspositivisten.

Übrigens: was sagst Du in diesem Kontext zu einem Recht, dass Großeltern verpflichtet, Unterhaltszahlungen an die Enkel zu leisten, falls die Eltern als Zahlungspflichtige ausfallen?

Wer soll denn sonst für die eigenen Nachkommen aufkommen? Oder sollen sie auf der Straße verhungern? Unterhaltspflichten bestehen zunächst mal qua Naturrecht innerhalb der Familie.

woelffchen schrieb:
wo ist das Problem ?

Das Problem besteht darin, daß sich die Rente leider nicht mehr finanzieren läßt (30 % Zuschuß aus Steuergeldern), daß die Rente deshalb sinkt, während die Beiträge mühsam am Steigen gehindert werden, daß die Beiträge die Arbeitskosten schwer belasten, daß die Beiträge eine eigene Altersvorsorge verhindern, daß die Beitragszahler in trügerischer Sicherheit gewiegt werden, daß ganz allgemein Arbeit besteuert und Nichtarbeit subventioniert wird.

Der volkswirtschaftliche Schaden ist immens.
Die heutigen Rentner haben in das System einbezahlt, sich "Punkte" erarbeitet und bekommen für die einbezahlten Beträge eine Rente.
Die jetzt im Berufsleben stehen, zahlen ebenfalls in das System ein und erhalten später ebenfalls eine Zahlung aus diesem System.

Wenn das ein Privatmann veranstaltet, nennt man es Pyramidenspiel und bestraft ihn.
@wilder Jäger:
wie willst Du denn die Altersvorsorge gestalten ?

Ich will gar keine staatliche Altersvorsorge, sondern nur eine Armenfürsorge. Die kann im Alter gerne pauschal und großzügig geregelt sein, aber grundsätzlich sollte jeder selbst für sein Alter vorsorgen. Dazu ist unter anderem eine stabile Währung, also die tatsächliche, komplette Abschaffung der Inflation nötig, sonst wäre man zur Vorsorge zu risikoreichen Anlagen gezwungen, die für den Kleinverdiener nichts sind.

So ist das in einer Solidargesellschaft, wir zahlen auch ALG, Harz, Kindergeld, Sold, Pensionen (von denen nie einer spricht) BAFÖG, Schuldbildung usw.
Selbst ein Soldat erwirbt sich Punke für seinen Rentenanspruch, obwohl er keine produktive Arbeit leistet.

Wir können gerne auch von Pensionen reden. Ob man die Dienstbezüge so gestaltet, daß die Beamten selbst vorsorgen können oder ob man Pensionen zahlt, ist eigentlich Jacke wie Hose, aber der Haushaltsdisziplin wäre die erste Variante weit förderlicher.
 

Schopi

Geselle
27. Mai 2008
33
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

Damit, daß eine Lebensversicherung tatsächlich eine Versicherung und daß eine Ausbildungsversicherung ein Sonderfall der Lebensversicherung ist. Wenn auch kein besonders sinnvoller.

Würdest Du das bitte belegen? Eine Lebensversicherung zahlt beim Ableben, eine Ausbildungsversicherung beim Überleben.

Und gegen wen hat dieser Beitragszahler einen Anspruch? Gegen Generationen, die minderjährig oder noch gar nicht geboren waren, als er einzuzahlen begann? Warum nicht gegen die Politiker, die ihn zum Einzahlen verdonnert haben?

Den Anspruch hat er gegenüber der Versicherung und nur gegen diese macht er ihn geltend. Oder hat Dich schon mal ein Renter um Deinen Obolus gebeten?

Das bitte ich aber mal zu zitieren. So argumentiere ich niemals. Ich bin das Gegenteil eines Rechtspositivisten.

Wie ist diese Passage zu verstehen: "Eigentlich ist das keine Zensur. Volksverhetzung ist eben strafbar, und bestimmte Leute dürfen zu bestimmten Themen keine wilden Interviews geben."?

Wer soll denn sonst für die eigenen Nachkommen aufkommen? Oder sollen sie auf der Straße verhungern? Unterhaltspflichten bestehen zunächst mal qua Naturrecht innerhalb der Familie.

Du hattest Dich doch aber gegen Verträge zulasten Dritter gewandt, oder? Großeltern haben in der Regel keinen wie immer auch gearteten Vertrag mit ihren Enkeln geschlossen.

Der volkswirtschaftliche Schaden ist immens.

Vielleicht solltest Du mal darüber nachdenken, welche Generation dafür gesorgt hat, dass heute überhaupt ein volkswirtschaftlicher Schaden entstehen kann.

Und noch einmal: diese Menschen haben für ihre Rente über Jahrzehnte hinweg Prämien in eine Versicherung einbezahlt. Wenn es Dir nicht passt, wie diese Versicherung gewirtschaftet hat und heute wirtschaftet, so sind wir in diesem Punkt einer Meinung. Diese Misswirtschaft kann aber nicht auf dem Rücken der Rentner ausgetragen werden.

Ich will gar keine staatliche Altersvorsorge, sondern nur eine Armenfürsorge. Die kann im Alter gerne pauschal und großzügig geregelt sein, aber grundsätzlich sollte jeder selbst für sein Alter vorsorgen.

HALLO, jemand zuhause? Die Rentner haben vorgesorgt. Die meisten von ihnen waren rentenversicherungspflichtig.

Wenn Du für die Zukunft das System ändern willst, mache einen vernünftigen Vorschlag, woher jene ihre Altersbezüge bekommen sollen, die zwar noch in die Rentenversicherung einbezahlen, aber nach Deiner Vorstellung keine Rente mehr erhalten sollen.
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

Du glaubst doch wohl nicht, dass Deine Beiträge, die Du in die Allianz-Privatvorsorge-Rundrumglücklich-Rentenversicherung einzahlst, auf dem Konto "Ein_wilder_Jäger" verbucht werden ?
Die bezahlen mir damit meinen Vollkasko-Schaden an meinen 911 Cabrio, das ich wgn. Altersschwäche ggn. den Baum gefahren habe........
Und wenn Du dann 68 Jahre bist, kriegst Du deine Rentenzahlung aus den Beiträgen für die Vollkasko des Autos deines Nachbarn ausbezahlt.
Vorausgesetzt, die Allianz gibt´s in 30 Jahren noch........


Also sollen auch die Soldaten mit Ihrem Sold für die private Rente vorsorgen ?

Aber, warum gibt es in allen westlichen Ländern ein Rentensystem ?
Warum ist es nicht mehr finanzierbar ? Ich traue der ganzen Sache nicht, das ist doch alles eine Verschörung der Versicherungen, die ebenfalls an unserem Geld mitverdienen wollen.

Aber Du hast auch Recht, die Rentenkasse wurden von den Politikern geplündert, für die Wiedervereinigung, für Zahlungen an Menschen, die nie eine müde Mark in das System einbezahlt haben.
Aber willst Du jetzt allen Ossis keine Rente mehr zahlen ?

Wenn die Pflichtrente jetzt fallen würde, und ich mir die Kohle NICHT auf die hohe Kante lege, sondern in meinen 911-Turbo-Cabrio und Weiber stecke, was ist dann, wenn ich nicht mehr arbeiten kann ?
Dann muß auch der Staat für mich aufkommen, mit Sozialhilfe usw.
Ausser Du machst Riester und Harz zur Pflicht - aber wo ist dann der Unterschied zur staatlichen Rente ?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Die "Graue Revolution"- eine Bedrohung für die junge Bevölkerung?

Würdest Du das bitte belegen? Eine Lebensversicherung zahlt beim Ableben, eine Ausbildungsversicherung beim Überleben.
Beides sind Sparverträge. Der eine wird im Todesfall sofort ausgezahlt, der andere beitragsfrei gestellt. Bei beiden spart man was an und sichert die Begünstigten für den eigenen Todesfall ab.



Den Anspruch hat er gegenüber der Versicherung und nur gegen diese macht er ihn geltend. Oder hat Dich schon mal ein Renter um Deinen Obolus gebeten?

Die Versicherung hat nur das Geld, das sie Zwangsversicherten wegnimmt, kein eigenes.
Wie ist diese Passage zu verstehen: "Eigentlich ist das keine Zensur. Volksverhetzung ist eben strafbar, und bestimmte Leute dürfen zu bestimmten Themen keine wilden Interviews geben."?
Das ist so zu verstehen, daß ich den Zensurbegriff enger fasse als Du. Es findet weder eine Vorzensur statt, noch eine systematische NAchzensur. Lediglich Äußerungen, die geeignet sind, den öffentlichen Frieden zu gefährden, dürfen nicht getätigt werden.

Du hattest Dich doch aber gegen Verträge zulasten Dritter gewandt, oder? Großeltern haben in der Regel keinen wie immer auch gearteten Vertrag mit ihren Enkeln geschlossen.

Ja und? Verwandtschaftsverhältnisse entstehen nun einmal ohne Vertrag.

Vielleicht solltest Du mal darüber nachdenken, welche Generation dafür gesorgt hat, dass heute überhaupt ein volkswirtschaftlicher Schaden entstehen kann.

Und? Welche hat das Land in die Scheiße geritten? Soll die dann nix kriegen? Das ist doch Politik nach Gutsherrenart.

Und noch einmal: diese Menschen haben für ihre Rente über Jahrzehnte hinweg Prämien in eine Versicherung einbezahlt. Wenn es Dir nicht passt, wie diese Versicherung gewirtschaftet hat und heute wirtschaftet, so sind wir in diesem Punkt einer Meinung. Diese Misswirtschaft kann aber nicht auf dem Rücken der Rentner ausgetragen werden.

Verlange ich ja nicht. Lesen!! Die bestehenden Rentenansprüche müssen bedient oder abgelöst werden. Neue entstehen zu lassen, ist verantwortungslos.

HALLO, jemand zuhause? Die Rentner haben vorgesorgt. Die meisten von ihnen waren rentenversicherungspflichtig.

Und das ist eben keine Vorsorge. Es wurde kein Kapital gebildet, nur Ansprüche gegen unbeteiligte Dritte erworben.

Wenn Du für die Zukunft das System ändern willst, mache einen vernünftigen Vorschlag, woher jene ihre Altersbezüge bekommen sollen, die zwar noch in die Rentenversicherung einbezahlen, aber nach Deiner Vorstellung keine Rente mehr erhalten sollen.

Aus Steuern natürlich.

woelffchen schrieb:
Du glaubst doch wohl nicht, dass Deine Beiträge, die Du in die Allianz-Privatvorsorge-Rundrumglücklich-Rentenversicherung einzahlst, auf dem Konto "Ein_wilder_Jäger" verbucht werden ?
Die bezahlen mir damit meinen Vollkasko-Schaden an meinen 911 Cabrio, das ich wgn. Altersschwäche ggn. den Baum gefahren habe........
Und wenn Du dann 68 Jahre bist, kriegst Du deine Rentenzahlung aus den Beiträgen für die Vollkasko des Autos deines Nachbarn ausbezahlt.
Vorausgesetzt, die Allianz gibt´s in 30 Jahren noch........

Deshalb halte ich private Rentenversicherungen für keine besonders gute Anlage. Im Gegensatz zur staatlichen Rente müssen private Versicherungen aber Rücklagen bilden.

Also sollen auch die Soldaten mit Ihrem Sold für die private Rente vorsorgen ?

Äh... Ja?

Aber, warum gibt es in allen westlichen Ländern ein Rentensystem ?
Warum ist es nicht mehr finanzierbar ? Ich traue der ganzen Sache nicht, das ist doch alles eine Verschörung der Versicherungen, die ebenfalls an unserem Geld mitverdienen wollen.

Natürlich ist das eine Verschwörung der Versicherungen, oder vielmehr gute Lobbyarbeit. Was glaubst Du, wer sich über die Riesterrente am meisten freut und sie am liebsten verbindlich machen würde?

Aber Du hast auch Recht, die Rentenkasse wurden von den Politikern geplündert, für die Wiedervereinigung, für Zahlungen an Menschen, die nie eine müde Mark in das System einbezahlt haben.
Aber willst Du jetzt allen Ossis keine Rente mehr zahlen ?

Ich will bestehende Ansprüche befriedigen, aber keine neuen schaffen. Bei Menschen, die erst wenige Jahre in die Rentenversicherung einzahlen, wird es am besten sein, ihre Ansprüche durch eine Einmalzahlung abzulösen. Aber das wird sowieso nicht passieren. Vielmehr wird die Rente (gemeinsam mit der Bundesrepublik) irgendwann pleite gehen, und dann stehen die Rentner vor der Suppenküche Schlange. Oder sie kriegen einfach immer weniger. Keine Operationen mehr ab 65 wie in England, kein Fleisch und keinen Alkohol mehr wie in Schweden, keine warme Wohnung mehr...

Wenn die Pflichtrente jetzt fallen würde, und ich mir die Kohle NICHT auf die hohe Kante lege, sondern in meinen 911-Turbo-Cabrio und Weiber stecke, was ist dann, wenn ich nicht mehr arbeiten kann ?
Dann muß auch der Staat für mich aufkommen, mit Sozialhilfe usw.

Ich vertraue darauf, daß nur eine Minderheit sich dafür entscheiden würde. Meinetwegen kann man eine Grundsicherung ab 65 einführen, die jeder kriegt und die jeder über Steuern mitfinanziert.

Ausser Du machst Riester und Harz zur Pflicht - aber wo ist dann der Unterschied zur staatlichen Rente ?

Ich halte die private Pflichtversicherung für unzweckmäßig und unmoralisch, für reine Klientelpolitik zugunsten der Versicherungskonzerne.
 
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